Detachè und Martelé, zwei verschiedene Arten, einen Ton anzustreichen

Ist Ihnen beim Beobachten eines Streichers einmal aufgefallen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, Töne zu gestalten? Wie viele verschiedene Klangfarben man einem Streichinstrument entlocken kann? Bei all der Vielfalt, wird Ihnen da fast schwindelig, wenn Sie daran denken, was Sie noch alles lernen wollen?

Nun, Ihnen kann aber geholfen werden.

Es gibt zum Glück grundsätzlich zwei verschiedene Arten, Töne zu behandeln. Man kann sie anstoßen oder man kann sie weich anstreichen. Diese zwei Arten der Gestaltung bilden die Grundlage, auf der sich noch verschiedene andere verfeinerte Formen der Tongestaltung aufbauen lassen. Aber wenn Sie erst einmal diese zwei Arten beherrschen, haben Sie schon die wichtigsten Gestaltungsmöglichkeiten im Repertoire.

Zunächst gibt es einmal die Möglichkeit, Töne klar voneinander abzusetzen. Und wenn man Töne voneinander absetzen möchte, dann braucht man kleine Pausen zwischen den Tönen.

Beim Marcato oder Martelè haben wir genau diese Situation. Sie streichen einen deutlich angesetzten Ton, halten danach an und machen eine minimale Pause zum nächsten Ton, der dann auch wieder einen deutlichen Ansatz (ich nenne ihn hier einmal „Anstoß“ auch wenn das vielleicht etwas hart klingt) hat.

Um einen Ton mit einem solchen Ansatz beginnen zu lassen, ist es wichtig, dass Sie den Bogen vorher auf die Saite stützen und mit genügend Gewicht unter Spannung bringen. So entsteht ein Haftwiderstand, der beim Los – streichen die Saite sozusagen „anspringen“ lässt. Und schon haben Sie einen klar akzentuierten Ton.

Das Wichtigste ist aber hierbei, dass sie in dem Moment, wo der Ton beginnt das Gewicht des Bogens auf der Saite verringern zu einem normalen Bogengewicht, wie es bei jeden schön klingenden Ton gebräuchlich ist. Sie werden sich ganz schnell darauf einstellen, Sie kennen ja das Gefühl, wie ein Bogen auf der Saite liegt und sie wirklich gut mitnimmt.

Die Falle: Versuchen Sie bloß nicht, den Anstoß des Tons aktiv zu machen. Wenn Sie den ton aktiv anstoßen wollen werden Sie immer zu viel Druck beim Anstrich geben und so den Ton mit einem Kratzen anstreichen. Das Ergebnis wird immer sein, dass Sie erstens leicht ermüden und zweitens nie einen zufrieden stellenden Ton beginnen werden. Sie müssen sich also gleich zu Beginn Ihrer Übungen mit diesem Strich in Ihrer Vorstellung umstellen, dann wird es gelingen. Es ist aber gar nicht so schwer, wie es zunächst scheint.

Am besten Sie sehen sich die Sache einmal im Video an.

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Die zweite Art, den Ton anzustreichen ist der weiche Tonbeginn. Im Détaché vermeiden Sie so gut es geht diesen klaren Tonansatz und beginnen den Ton in seiner warmen Klangfarbe direkt.

Und um dies zu schaffen, sollten Sie den Bogen mit einer sehr flexiblen Hand führen. Damit der Ton weich beginnen kann, sollte der Haftwiderstand des Bogens mit Ihren flexiblen Fingern abgemildert werden. Beginnen Sie die Bogenbewegung mit Ihrem Arm und geben Sie mit Ihren Fingern am Bogen der Bewegung noch, bis sich ganz von selbst der Bogen in Bewegung setzt. Auf diese Weise sperren sich die Finger nicht gegen die Bewegung und der Bogen kann den Ton ohne einen Stoß beginnen.

Wenn Sie nun die Wechsel der Töne immer mit dieser Ausgleichsbewegung versehen, wenden Sie sehen, dass die Töne fast nahtlos ineinander übergehen können. So lassen sich Melodien gestalten, die aus flexiblen und weichen Noten bestehen, und daher äußerst verbunden klingen. Der Zuhörer nimmt nun nicht mehr die einzelnen Noten sondern vor allem die Bewegung wahr, die in der Melodie steckt.

Viel Erfolg bei Ihren Übungen wünscht Ihnen

Felix Seiffert

 

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 8 Ungerade Teilungen – die Rhythmussprache

Wenn wir noch weiterhin die Elemente betrachten, die den Rhythmus prägen, dann kommen wir an ungeraden Teilungen nicht vorbei. Oder glauben Sie, dass sich Musik nur mit allereinfachsten rhythmischen Verhältnissen in ihrer wirklichen Vielfalt auskommen könne?

Aber rekapitulieren wir noch einmal kurz:

Bisher haben Sie ja gesehen, dass Noten in ihrer Länge (ihrem „Notenwert“, wie es in der Fachsprache heißt) in einem recht einfachen Verhältnis zueinander stehen.

Wir haben ja zunächst die verschiedenen Notenwerte dadurch definiert, dass sie entweder ein Vielfaches eines ursprünglichen Notenwerts waren, oder dessen gerade Teilung.

Viertelnoten entstanden beispielsweise durch die Teilung einer Halben in zwei Teile, Achtel waren wieder eine Teilung der Viertel, und so weiter. So ergab sich die Reihe direkter Teilungen: Ganze – Halbe – Viertel – Achtel – Sechzehntel – Zweiunddreißigstel, und diese Reihe ließe sich noch weiter führen.

Diese Darstellung stellt aber immer nur das Verhältnis der Notenwerte untereinander dar. Mit der wirklichen Geschwindigkeit der Notenfolge hat dies noch nicht so viel zu tun. Hierzu braucht es den Taktschlag und seine Geschwindigkeit, das haben wir ja in der ersten Folge der Rhythmuskapitel dieser kleinen Reihe schon herausgearbeitet.

Nun wäre die Sache aber allzu einfach, wenn es in der Musik nur gerade Teilungen gäbe. Eine kleine Abweichung davon haben wir ja bereits erlebt: die „punktierte Note“, die beispielsweise eine Viertelnote um ein Achtel verlängert und so die Länge von 3 Achteln erhält.

Es gibt aber auch ungerade Teilungen einer Note. So ist es beispielsweise möglich, ein Viertel in drei gleich lange Noten zu unterteilen. Und diese Formation nennt man Triole. Sehen Sie sich einmal das Video an, dann werden Sie sehen, wie diese Triole dargestellt wird. Sie finden einfach drei Achtelnoten, die zu dritt mit einem Balken verbunden sind. Außerdem finden Sie über der mittleren Note eine kursiv gedruckte 3 (manchmal allerdings leider auch nicht). Und dies bringt zum Ausdruck, dass Sie nun drei Noten innerhalb eines Viertelschlags unterbringen müssen.

In früherer Musik gingen oft die Komponisten davon aus, dass man schon anhand der Balken und der Zahl der Noten, die in einem Takt untergebracht sind, darauf kommen müsse, ob man es nun mit Triolen zu tun hat, oder nicht. In der Regel liest man sich auch ganz gut darauf ein. Heutzutage wird allerdings meist die Triolen „3“ kursiv über die Noten geschrieben, außer an ganz eindeutigen Stellen (wenn beispielsweise Triolenläufe über mehrere Takte laufen) wo sie eher im Notentext hinderlich wirken. Verwechseln Sie diese Zeichen bloß nicht mit Fingersätzen. 😉

Möchten Sie in einem Viertel 5 Noten unterbringen, so schreiben Sie 5 Sechzehntel, setzen sie unter einen Balken und schreiben eine 5 darüber. Dann haben Sie eine „Quintole“

Mit der Sechstole geht es ähnlich. Innerhalb eines Viertels wären das dann 6 Sechzehntel, über denen eine 6 steht.

Ebenso finden Sie manchmal, aber selten „Septolen“ und „Nonolen“ im Notentext.

Am besten Sie sehen sich die Sache im Video einmal an.

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Aber wie ist das nun, wenn sie ein Stück vor sich haben und aus den Noten nicht gleich den richtigen Rhythmus heraus lesen können? Meist hat ja besonders ein Anfänger eine ganze Menge andere Dinge zu beachten. Wenn Sie auf Ihren Bogenstrich, Ihre Haltung am Instrument, auf die korrekte Stellung Ihrer Finger und so weiter achten, dann ist die Wahrnehmung oft nicht ganz frei, um schnell und unkompliziert auch noch den Rhythmus zu erfassen.

Und hierfür gibt es ein einfaches Mittel, das Ihnen im zweiten Teil des Videos gezeigt wurde. Es gibt die Möglichkeit, dass Sie sich anhand von ausgesprochenen Silben den Rhythmus eines Notentextes sofort in die Vorstellung bringen können.

Und zwar stellen diese Silben gleich von vornherein einen direkten Bezug zum Takt des Musikstücks her, was die Sache sehr einleuchtend macht.

Hier noch einmal die wenigen Regeln, die diese Sprache ausmachen.

  • Notenwerte die im Stück die Länge eines Taktschlages haben, werden als „Ta“ bezeichnet. Beim 4/4 Takt wären das dann beispielsweise die Viertel, beim 6/8 Takt die Achtel und so weiter.
  • Möchte man eine Note darstellen, die länger ist, als ein Taktschlag, dann fügt man für jeden weiteren Taktschlag an die Note ein „ha“ an. Also für eine Halbe Note im 4/4 Takt beispielsweise spricht man „Taha“, für eine Ganze „Tahahaha“.

Da alle diese Silben bisher mit dem Taktschlag zusammen gingen, hatten sie alle den Vokal „a“ in sich. Sie können also davon ausgehen, dass Sie mit Ta oder ha immer mit dem Taktschlag zusammen laufen. Probieren Sie es einmal und sprechen Sie eine Folge von Ta und ha und klatschen dazu gleichmäßig. Sie werden diesen Rhythmus vollkommen eingängig finden.

Weitere Regeln:

  • Möchte man innerhalb eines Taktschlages zwei Notenwerte unterbringen, (also Achtel im 4/4 Takt beispielsweise) spricht  man „Ta – te“

Probieren Sie auch dieses einmal aus. Klatschen Sie gleichmäßige Taktschläge und sprechen Sie dazu „Ta te Ta te“, immer das „Ta“ mit dem Klatschen zusammen, das „te“ dazwischen.

  • Bei Triolen spricht man „ta te ti“
  • Und bei Sechzehnteln im Vierteltakt „Ta fa te fe“ (merken Sie wie hier die Zweiteilung auch wieder mit Ta und Te enthalten ist? Sie Rhythmussprache funktioniert absolut logisch und wirft einen nirgends aus dem Fluss der Notenwerte hinaus.)

Mit diesen Aufteilungen kommen sie in der Regel ganz gut hin. Bis Sie Rhythmen mit diesen Notenwerten so sprechen können, haben Sie in der Regel das Notenbild des Rhythmus so weit intus, dass Sie auch ohne diese Sprache einen Rhythmus problemlos erfassen können.

Nur ein paar Spezialfälle möchte ich Ihnen unten noch anhand von Notenbildern zeigen. Ich glaube die Logik der Darstellung spricht hier für sich und es bedarf keiner weiteren Erklärung.

Und damit wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Entziffern und Umsetzen Ihrer Noten

Felix Seiffert

Hier geht es zur letzten Folge (Folge 7)

Und die nächste Folge (Folge 9) finden Sie hier: 

Bogengewicht und Geschwindigkeit

Haben Sie es auch schon erlebt, dass Sie sich wundern, wie andere Leute es schaffen, ihr Instrument frei und leicht klingen zu lassen, während Sie selbst sich abmühen und das Resultat immer noch nicht Ihren Wünschen entspricht?

Heute möchte ich Ihnen einmal eine physikalische Tatsache nahe bringen, die Sie auf allen vier Streichinstrumenten finden.

Gehen wir einmal davon aus, dass sie einen wohlklingenden Ton auf Ihrem Instrument erzeugen wollen, der weder kratzt, noch pfeift oder irgendwie erdrückt klingt.
Um so einen Ton zum Klingen zu bringen ist es nötig, dass Sie sich folgende Gegebenheiten klar machen.

Sie brauchen, wenn Sie die Saite anstreichen, ein gutes Verhältnis zwischen Andruckgewicht und der Bogengeschwindigkeit. Nur wenn sie hier in einem bestimmten Rahmen bleiben, hat Ihr Instrument die Möglichkeit, frei und wohlklingend zu schwingen.

Geben Sie mehr Gewicht mit Ihrem Arm auf den Bogen, als es der Saite gut tut, wird sie gepresst klingen. Geben Sie hingegen zu wenig Gewicht auf den Bogen, wird er die Saite nicht richtig zum schwingen bringen können. Er „wischt“ dann über die Saite, die dann eher pfeift und unschöne Geräusche von sich gibt, als in ihrer vollen Klangschönheit zu schwingen.
Ähnlich verhält es sich mit der Geschwindigkeit des Bogens. Streichen Sie zu langsam, wird der Ton „abgequält“, schlimmstenfalls bricht er ganz ab. Streichen Sie hingegen zu schnell für die Saite, dann entsteht dieses „Wischen“ das ich oben schon für den Fall des Streichens mit zu wenig Gewicht beschrieben habe.

Und zudem ist die ganze Sache von der „Kontaktstelle“ abhängig, also der Stelle an der der Bogen auf der Saite liegt. Das unten stehenden Video demonstriert Ihnen, dass es möglich ist, einen Ton nahe am Griffbrett mit wenig Bogengewicht aber hoher Geschwindigkeit anzustreichen, der dann auch entsprechend etwas leiser, dünner und leichter klingt.
Streicht man hingegen nahe am Steg, findet man ganz andere Gegebenheiten vor. Hier stellt einem die Saite einen ganz anderen Widerstand entgegen. Sie können dort nur sehr viel langsamer streichen, können dabei mehr Gewicht auf die Saite bringen und der Ton klingt laut und voll.

Sie sehen schon, klangvoll schön streichen ist eine Art Gratwanderung. Es wird darauf ankommen, dass Sie mit der Zeit Ihre Bogenführung immer mehr in der Richtung verfeinern, dass Sie durch den Bogen hindurch spüren, wie Ihr Bogen die Saite anstreicht.

Das ist zunächst nicht selbstverständlich. Sie müssen lernen mit der Zeit den Bogen so zu führen, dass Sie möglichst alles „Festhalten“ am Griff beenden und sich nur noch mit dem Bogen auf die Saite stützen um dann wirklich zu spüren, wie die Saite angeht.
Stellen Sie sich einmal vor wie viel Gefühl dazu gehört, mit dem Pinsel eine feine gleichbleibende Linie auf ein Papier zu malen. So in etwa ist das schon, wenn man einen Ton streicht. Und das lernt man schon, nur braucht es seine Zeit, und man wird zeitlebens um genau dieses beim Streichen bemüht sein.

Aber sehen Sie sich einmal das Video an.

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Hier noch einmal das Wichtigste in Kürze

  • Streichen Sie mit dem Bogen schnell, klingt der Ton frei und leicht, wenn sie nahe am Griffbrett streichen.
  • Möchten Sie einen langgezogenen Ton anstreichen, dann streichen Sie nahe am Steg. Dort bietet die Saite dem Bogen mehr Widerstand und klingt auch lauter, wenn man sie anstreicht.
  • Streichen Sie bitte mit „runden“ Fingern. Ihre Finger müssen flexibel sein, um beim Streichen wirklich spüren zu können, wie der Bogen auf der Saite liegt und wie viel  Widerstand sie im Moment bietet. Außerdem sollten Sie nicht nur hören, sondern auch spüren, ob die Saite frei klingt.
  • Das Gebot mit den runden Fingern gilt insbesondere für den rechten Daumen. Nur wenn er gekrümmt auf seiner vordersten Spitze steht, kann er durchlässig und flexibel sein, und der Hand ermöglichen, nicht den eigenen Griff zu spüren, sondern die Ansprache der Saite.

Und damit wünsche ich Ihnen ein frohes Experimentieren auf Ihrem Instrument.

herzlichst

F.Seiffert

 

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 7 weitere Notenwerte

Nun, da Sie ja in der letzten Folge dieses kleinen Notenkurses die Grundzüge der Darstellung von Rhythmus gelernt haben, geht es heute um weitere Aufteilungen.

Teile ich die ganze Note, komme ich zur Halben, dann zum Viertel und zum Achtel. Teile ich diese Notenwerte weiter auf, entstehen Sechzehntel und Zweiunddreißigstel. Die Zweiteilung lässt sich natürlich noch weiter fortsetzen, aber dies kommt in den Noten dermaßen selten vor, dass wir das im Moment getrost vernachlässigen können.

Wie die Noten mit diesen Notenwerten aussehen, erfahren Sie unten im Video. Man liest sich ganz gut ein, in die Sache, wenn man einmal im Blick hat, dass die kürzeren Noten immer mehr Balken haben, als die längeren.

Eines darf man auf keinen Fall vergessen, wenn man an die Darstellung von Rhythmus denkt.
Musik besteht nicht nur aus Noten bestimmter Länge, sondern ebenso aus Pausen. Und gibt es Pausenzeichen zu jeden beliebigen Notenwert. Für den Spieler sind Pausen oft noch schwieriger im richtigen Rhythmus einzuhalten, als Noten.
Ist es nicht ein wenig merkwürdig, über eine genau festgelegte Zeitspanne „nichts“ zu tun? Und genau diese muss man als Musiker lernen: Eine Pause beginnt zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, (nämlich genau dann, wenn die vorherige Note endet) und sie hat auch ihr ganz bestimmtes Ende (dann, wenn die nächste Note beginnt). Glauben Sie nicht, dass das so einfach wäre.

Aber das nur nebenbei. Sehen Sie sich im Video zunächst einmal an, wie diese Zeichen aussehen.

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Glauben Sie bitte ja nicht, dass es mit diesen Notenwerten, die allein durch die Zweiteilung  einer Ausgangsnote entstehen, getan wäre.

Am Ende des Videos, geht es um eine Note, die durch Verlängerung einer anderen entsteht.
Kurios, aber wahr: Man verlängert eine Note um die Hälfte ihres eigenen Werts durch einen Punkt, den man einfach hinter die Note setzt. Man nennt diese die „Punktierte Note“

Durch die Punktierung entsteht eine Note, die zum Beispiel die Länge von drei Vierteln (punktierte Halbe), oder auch drei Achteln (punktierte Viertel) u.s.w. hat.
Verwechseln Sie die Punktierung der  Noten bitte nicht mit den Punkten, die eventuell über oder unter den Noten stehen.
In letzterem Fall geht es um Artikulationsangaben, die Auskunft darüber geben, wie Noten anzustreichen sind, und wie sie enden. Aber das wäre ein eigenes Kapitel, das hier zu weit führen würde.

Oft wird eine punktierte Note von einer Note des nächst kleineren Notenwerts begleitet. So sieht man oft das punktiert Viertel und direkt dahinter das Achtel. Diese Rhythmusfloskel nennt man den „punktierte Rhythmus“. Sie brauchen sich beispielsweise nur einmal den Beginn der „kleinen Nachtmusik“ vorsingen, oder das Kinderlied „Alle Vögel sind schon da“ dann haben Sie den punktierten Rhythmus, der uns wirklich allerorten begegnen wird.

Und damit wünsche Ihnen alles Gute bis zum Nächsten Beitrag zum Thema Noten lesen.

Felix Seiffert

 

möchten Sie noch einmal zurück zur letzten Folge?

und hier geht es zur nächsten Folge (Folge 8 )

 

Cello lernen: Ausbalanciertes Greifen, die Grundlage jeglicher Lebendigkeit beim Spielen

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum es so ist, dass Ihre Hand sich so seltsam verspannt anfühlt, sobald sie Ihr Cello nur in Spielposition gebracht haben? Kostet es Sie viel Kraft, auf dem Griffbrett zu greifen?

Nun, der Grund, warum ich hier nach dem vorletzten Artikel gleich noch einmal etwas über die Stellung der Hand schreibe, ist der, dass die wichtigste Aussage für ein freies bewegliches Spiel auf dem Cellogriffbrett noch fehlt.

Insbesondere, wenn Sie Cello anfangen oder gerade zu lernen beginnen, ist es enorm wichtig, sich über die Grundzusammenhänge von Balance am Instrument klar zu werden. Balance kann man nicht nur in der gesamten Spielposition herbei führen, sondern auch in kleinen Details wie eben der richtigen Stellung der linken Hand.

Was glauben Sie, was es für ein mühsamer Weg ist, zunächst irgendwie die Finger auf das Griffbrett zu bringen, sich dabei anzustrengen und doch nie so richtig zum selbstverständlichen Greifen zu finden, so wie man es bei Profis immer wieder sieht.

Und dann sagt man: „Na ja, der ist halt begabt, und ich lerne das wohl nie, wie ich mich auch anstrenge“…..

Natürlich bewirkt Üben sehr viel. Und Geläufigkeit ist auch eine Frage der Fingerkraft, die man sich durch Training erworben hat.

Aber man sollte schon auch darauf schauen, dass man sich mit seiner Kraft nicht selbst behindert. Und daher ist es so wichtig, dass ich Ihnen einmal erzähle, wie ein Finger stehen muss, damit er „freiwillig“ einen guten Stand auf dem Griffbrett einnimmt. „Freiwillig“ meine ich, weil es möglich sein sollte, so mit dem Finger auf dem Griffbrett zu stehen, dass man nicht mit Kraft die notwendige Krümmung der Gelenke (ohne die Beweglichkeit nur sehr eingeschränkt möglich ist) aufrecht erhalten muss.

Sehen Sie es ich einmal im Video an, wie es gemacht wird.

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So, und nun ist es an Ihnen, heraus zu finden, was für Sie die richtige Armhöhe ist. Wann haben sie das Gefühl, mit Ihrem Arm einfach nur ihre Hand bereit zu halten, damit sie aus eigenem Gewicht, aus dem „Stützen“ heraus, die Saite auf das Griffbrett drücken kann.

Denken Sie dabei bitte immer wieder daran, was im letzten Artikel über die Handhaltung gesagt wurde. Die Finger stehen von der Seite aus gesehen „senkrecht im Raum“. Mit anderen Worten: Würde man das Griffbrett nicht als schiefe Ebene sehen, sondern sich als Treppe vorstellen, würde der 1. Finger an höchster Stelle stehen und jeweils seine Stufe darunter die anderen Finger der Reihe nach.

Und nun kommt die Armhöhe hinzu, die genau so eingestellt sein soll, dass weder die Beugemuskeln der Finger noch die Streckmuskeln übermäßig benützt werden müssen. Wann fühlt sich Ihre Hand frei an? Wann haben Sie das Gefühl, dass Sie selbstverständlich und flott greifen zu können, dabei wie ein großer Käfer auf dem zu Griffbrett krabbeln und zu allem Überfluss auch noch dabei beweglich zu bleiben.

Wann fühlt sich dabei Ihre Schulter leicht und durchlässig an? Ein ebenso wichtiger Punkt. In guten Zeiten erlebe ich es, wie sich mein ganzer Arm gut ausbalanciert und regelrecht schwerelos anfühlt.

Wenn das alles zutrifft, haben Sie sie gefunden, Ihre ganz individuelle Armhöhe. Ich denke Sie werden dazu des öfteren, ganz genau in Ihren Arm hineinspüren müssen. Versuchen Sie, alle Spannungen im Arm zu spüren und auf das Minimum zu begrenzen. Es lohnt sich, das kann ich Ihnen garantieren.

Zunächst einmal aber einen Tip: Ihre Armhöhe ist meist höher, als Sie glauben. 70% aller Anfänger spielen zunächst mit einem zu tiefen Greifarm.

Letztlich sagt Ihnen aber Ihr Körpergefühl ganz genau, wann sie es geschafft haben.

Und damit wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer eigenen Entdeckungsreise am Cello.

Felix Seiffert

p.S.: wie geht es Ihnen damit, ich wäre sehr froh, wenn sie mir Ihre Erfahrungen am Instrument schildern könnten. Nur so kann ich darauf eingehen, und was Ihnen wirklich weiter helfen könnte. Herzlichen Dank

Die Haltung von Geige und Bratsche

Wenn Du Geige oder Bratsche lernen willst, solltest Du Dir in deiner Haltung des Instrumentes vor allem die Beweglichkeit bewahren. Dies ist die wichtige Grundvoraussetzung für alles, was Du mit dem Instrument vor hast.

Stell Dir das Bild eines Geigers vor, wie er das Instrument unter dem Kinn hält, wie er sozusagen mit dem linken Arm unter dem Instrumente hindurch greift und die Hand am Hals platziert.

Diese Haltung liegt schon im Grenzbereich der Beweglichkeit des Greifarms. Viel weiter kannst Du Deinen Arm nicht mehr verdrehen. Kannst Du Dir vorstellen, dass wir uns jetzt darum kümmern sollten, dass Du in dieser Grundhaltung beweglich bleibst?

Was sagt Dein Körper?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Du Dich in eine bewegliche und aufrechte Grundposition begibst.
Spüre bitte etwas in Dich hinein:

Stehst Du aufrecht?
Ist Dein Gewicht auf beide Beine verteilt?
Atmest Du frei in den Bauch hinunter, sodass sich Dein Unterbauch beim Einatmen leicht wölbt?
Wie stehen Ihre Schultern? Hängen sie nach vorne, oder liegen sie entspannt über dem Brustkorb, wie es sich aus einer wirklich aufrechten Körperhaltung ergibt?

Versuche bitte nicht krampfhaft aufrecht zu stehen. Auch dieses würde Dich wieder behindern, eine geeignete Grundhaltung einzunehmen.
Wichtig ist, dass Du mit Deiner Aufmerksamkeit in Deinem Körper bist und einfach spürst, wie Dein körperlicher Zustand ist. Deine Aufmerksamkeit selbst ist schon der größte Helfer dabei, Dich frei und entspannt zu bewegen.

Wenn Du jetzt gleich das Instrument wie unten beschrieben, in die Hand nimmst, wirst Du vielleicht merken, dass die Stellung Deines Greifarms zunächst etwa unbequem ist. Und dieses Unbequeme führt eventuell dazu, dass Du Deine Wahrnehmung der Körperteile, die sich gerade verspannen, ausblendest. Du bekommst es einfach nicht mehr so genau mit, was hier eigentlich die Ursache für deine Verspannung ist. Du merkst nur, dass etwas unangenehm ist.

Willst Du aber zu einer guten Beweglichkeit in diesen etwas unbequemen Stellungen kommen, solltest Du aber gerade dort Deine Aufmerksamkeit hinlenken.

Spürst Du beispielsweise ganz bewusst in eine Körperpartie hinein, wird Dein Atem dieser Partie mittels des Blutkreislaufs ganz von alleine wesentlich mehr Sauerstoff zukommen lassen, als vorher. Und genügend Sauerstoff ist die Grundlage für eine gute Grundspannung Deiner Muskeln. Diese Grundspannung ist nicht zu verwechseln mit Verspannung. Muskeln sind weder bei Erschlaffung noch bei Verspannung voll beweglich. Sie brauchen eine Grundspannung um vernünftig arbeiten zu können.

Du merkst schon: es ist gar nicht so wichtig, bestimmten Vorgaben zu entsprechen. Wichtig ist Deine Wahrnehmung. Nimm einfach nur wahr, wie es sich in Deinem Körper anfühlt. Das ist die wichtigste Voraussetzung wenn Du jetzt eine anatomisch sinnvolle Geigenhaltung einnehmen willst.

Die Haltung

Sieh dir einmal das folgende Video dazu an. Und bitte wundere Dich nicht: es ist älteren Datums, und Du wirst noch per „Sie“ angesprochen. Ich habe es aber in dem Zustand gelassen, weil es fachlich immer noch aktuell.

 

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Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich im Video immer wieder von der Geigenhaltung spreche und eigentlich gar nicht von der Bratsche. Im Prinzip besteht hier aber auch kein wirklicher Unterschied. Die Bratsche ist nur etwas größer und einige Gramm schwerer. Ansonsten wendest Du aber bitte ganz genau die Geigenhaltung auch auf dieses Instrument an.

Wenn Du nun das Instrument in die Hand nimmst, dann lege es auf Deine linke Schulter. Vorher hast Du bereits die Schulterstütze am Instrument angebracht.

Wenn nun das Instrument auf der Schulter liegt, ist Folgendes wichtig: Bitte ziehe die Schulter nicht hinauf, das Instrument soll auf der ganz natürlich gehaltenen Schulter liegen. Eine hoch gezogene Schulter beeinträchtigt enorm die Beweglichkeit Deiner Finger, mit denen Du ja in Bewegungsfreiheit die schönsten Läufe auf Deinem Griffbrett meistern willst.

Wenn nun das Kinn dazu kommt um die Geige zu halten, dann lass den Kopf nur mit seinem eigenen Gewicht auf dem Kinnhalter stützen. Jegliches Drücken solltest Du vermeiden.

Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn Deine Schulterstütze auf die Höhe eingestellt ist, die zu Deiner Statur passt. Der Abstand von Kinnhalter und Schulterstütze sollte in etwa so groß sein wie Deine Halslänge. Wenn Du die Schulterstütze richtig eingestellt hast, wirst Du das Gefühl haben, Deine aufrechte Grundhaltung nicht verlassen zu müssen, wenn Du das Instrument hältst.

Zwei Varianten der Haltung

In dieser Grundhaltung hast Du nun zwei Möglichkeiten, das Instrument zu halten. Du hältst es einerseits mit dem Kinn. Durch die Position des Kinnhalters am Instrument entsteht ein Hebel, der es ermöglicht, das Instrument ohne viele Mühe in waagrechter Stellung zu halten. In dem Moment, wo Du dies tust, ist Dein Arm frei für Verschiebungen auf der Griffbrett und sonstige Aktionen, die größtmögliche Bewegungsfreiheit notwendig machen.

Auf der anderen Seite hast Du die Möglichkeit, das Instrumente mit dem Arm zu halten, und so Dein Kinn wieder zu entlasten. Beide Möglichkeiten der Haltung bedingen sich gegenseitig. Mal wird die eine, mal die andere mehr gebraucht.

Die Beinarbeit

Sobald Du das Instrument hoch nimmst, kommt allerdings noch eines hinzu. Du gerätst ganz leicht ins Ungleichgewicht, da Du mit dem linken Arm ja hinaus greifst. Stell daher den linken Fuß etwas nach links vorne, bis Du das Gefühl hast, jetzt wieder im Gleichgewicht zu stehen. Vielleicht bemerkst Du zunächst den feinen Unterschied im Körpergefühl gar nicht. Aber versuch es ruhig öfter einmal. Du wirst bald merken, wie Du Dich in dieser Haltung einfach sicherer fühlst, wenn der linke Fuß leicht nach vorne links geht. Ich denke, dabei geht es etwa um eine halbe bis eine Fußlänge.

Am Besten, Du gewöhnst Dir an, den Fuß jedes Mal automatisch nach vorne zu stellen, wenn du die Geige (oder Bratsche) hoch nimmst. Probier es doch einmal aus. Du nimmst das Instrument hoch und gleichzeitig geht den Fuß unter dem Greifarm nach vorne. Wenn Du Dieses einige Male machst, wird es Dir selbstverständlich werden. Dann hast Du es Dir als Übung angeeignet.

Und damit hast Du Dir jetzt die Grundlage gelegt, um Deine ersten Striche auf dem Instrument zu versuchen.

Aber das wird Thema eines weiteren Artikels sein. Vorher sollten wir uns aber auch noch mit der Haltung des Bogens befassen. Wenn Du gleich von vornherein eine Gute Handstellung am Bogen einnimmst, wirst Du merken, dass Du damit die andere wichtige Grundlage für Dein bewegliches Spiel am Instrument legst.

herzliche Grüße

Felix Seiffert

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 6 Rhythmus

Nun wissen Sie ja bereits einiges über Tonhöhen, über Vorzeichen, Notenköpfe, Schlüssel und Linien. Dennoch erschließt sich die Darstellung von Musik in Noten aber erst, wenn Sie sich mit den Zusammenhängen des Rhythmus auseinandersetzen.

Musik ist eine Kunst, die in der Zeit abläuft. Ein stehender Klang ist keine Musik. Musik entsteht erst, wenn Töne hintereinander in einer bestimmten Zeitabfolge erklingen.

Und das sollte sich in einer Notenschrift darstellen lassen, dass es für jedermann verständlich ist.

Im unten bereit gestellten Video werden Sie sehen, dass für das zeitliche Geschehen in der Musik drei Dinge wichtig sind:

Der Rhythmus

Der Takt

Das Tempo

Nun, wenn sie den Rhythmus betrachten wollen, dann werden Sie sehen dass die Notenschrift Sie in die elementaren Bereiche des Bruchrechnens zurück führt. Rhythmus lässt sich sehr einfach definieren durch einfache Teilungen (in diesem Video ausschließlich die Zweiteilung)

Wenn Sie den Takt betrachten, wird es darum gehen, wie er in den Noten definiert wird und wie Noten zu ihm im Verhältnis stehen. Eine Definitionsfrage.

Und das Tempo, das geschieht natürlich meist aus dem Bauch heraus, hat auch sehr viel mit dem Geschmack des Musikers zu tun. Aber es gibt in der Notenschrift gewisse Vorgaben, die man durchaus beherzigen sollte. Und man besitzt auch dann, wenn man sich an diese Vorgaben hält, noch einigen Gestaltungsspielraum.

Aber sehen Sie sich die Sache einmal im Video an.

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Dies sind also die Grundzüge der Darstellung von Rhythmus, Takt und Tempo. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten rhythmischer Darstellung in Noten. Es wäre ja auch ein recht dürftiges Musizieren, wenn alle Rhythmen nur durch die Zweiteilung zustande kämen.

Nein, Musik ist viel lebendiger, als Sie denken, es gibt hier noch Vieles, was man rhythmisch tun und auch in Noten darstellen kann.

Aber das müssen wir zunächst einmal vertagen bis zum nächsten blogartikel Noten lesen lernen, aber leicht! Beim nächsten mal wird es um die Verlängerung von Noten gehen und außerdem darum, wie man Noten auch anders als durch Zweiteilung zueinander ins Verhältnis seht.

Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute

F. Seiffert

p.S.: Möchten Sie noch einmal im letzten Blogbeitrag zum Thema noten lesen etwas nachlesen?

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 5 Was bedeutet „Dur“?

Und der nächste Artikel den finden Sie hier (Folge 7)

 

Richtiges Greifen am Cello

Wenn wir uns einmal ansehen wollen, wie eine sinnvolle und gute Haltung der linken Hand am Cello aussieht, dann sollten wir zunächst überlegen, was wir mit der linken Hand eigentlich bezwecken wollen.

„Ist doch eigentlich klar“, werden Sie sagen: „Wir wollen Töne auf der Saite greifen. Wir wollen die Saite auf das Griffbrett drücken und somit die Saite abgreifen, sodass sie in einer anderen Länge und damit auf einem anderen Ton schwingt“.

Wenn Sie das aber zum ersten mal tun, dann werden Sie eventuell entdecken, dass schon diese Aktion mit etwas Kraft verbunden ist. Die Saiten sind nämlich gar nicht so leicht auf das Griffbrett zu bringen, wie beispielsweise bei einer Geige oder Bratsche. Von einer Gitarre wollen wir hier gar nicht reden. Und je nachdem, wie Ihre Hand gebaut ist (Kinder die sehr jung anfangen Cello zu spielen werden Ihnen ein Lied davon singen) kann es auch zunächst recht anstrengend sein, eine gegriffene Saite zum Klingen zu bringen.

Deshalb meine ich, ist es äußerst wichtig, sich gleich zu Beginn eine Haltung der Hand anzugewöhnen, mit der das möglichst leicht geht.

Es kommen noch weitere Forderungen hinzu. Wir wollen:

  • möglichst beweglich schnelle Läufe mit den Fingern spielen können
  • mit der Hand vibrieren können
  • die Stellung der ganzen Hand auf dem Griffbrett möglichst leicht verändern (Lagenwechsel)
  • und schließlich allerlei Verzierungen wie zum Beispiel Triller oder Vorschläge mit Leichtigkeit ausführen.

Und dies alles schaffen wir am leichtesten, wenn wir uns klar machen, dass wir uns mit der Hand auf das Griffbrett aufstützen. Bemerken Sie die Analogie zu den Bogenführungsartikeln in diesem Blog?

Gute Bogenführung durch „Stützen“

Ja, besonders beim Cello ist fast alles mit der Gewichtskraft zu machen, auch das Greifen von Tönen.
Wir stellen uns also mit den Fingern auf das Griffbrett, aber wir hängen uns nicht daran, wie man glauben könnte. (und wie es viele leider am Beginn ihrer Cellokarriere tun)

Sehen Sie sich einmal das unten stehende Video an, es wird Ihnen den Sachverhalt noch besser erläutern können als der reine Text.

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Wenn Sie möchten, dann machen Sie doch einmal die Aufstellübung für die Finger am Tisch. Sie können die Übung gerne mit beiden Händen gleichzeitig machen. Für die rechte Hand ist im Prinzip die gleiche Übung notwendig, um zu einer flexiblen Bogenhaltung zu kommen.

Halten sie den Arm waagrecht über der Tischplatte und lassen Sie Ihre Hand einfach hängen. Nun senken sie den Arm ab, bis die Finger die Tischplatte berühren. Dabei krümmen sich die Finger, und Sie stehen schließlich mit den 4 Fingern auf der Tischplatte.

Wichtig ist es dabei, dass Sie wirklich merken, wie Ihre Finger das Gewicht abfedern. Die Grundregel hierbei: Die Finger stehen auf der Fingerspitze, die vorderen beiden Gelenke sind gekrümmt und dis Grundgelenke der Finger federn das Gewicht des Arms ab. so tragen die Finger die Hand und den ganzen Arm.

Viel Erfolg beim Umsetzen der Übungen (sofern Sie denn zufällig Cello spielen)

wünscht Ihnen

Felix Seiffert

Vorübungen für einen gelungenen Bogengriff

Wenn wir uns im letzten Newsletter damit beschäftigt haben, was wir mit einem Bogen eigentlich ausrichten wollen, dann soll uns die heutige Ausgabe an Vorübungen heran führen, die Sie mit einem Stift und einem einfachen Holzstab machen können.

Sehen Sie sich im folgenden Video einmal diese Übungen an, und probieren Sie sie einfach aus.

Stifte und Stäbe

Ich verwende gerne Stifte und Stäbe um den Bogengriff grundlegend beizubringen. Einen Stift hat man viel selbstverständlicher in der Hand als zunächst einen Bogen. Vielleicht liegt das daran, dass man diesen empfindlichen Bogen auf keinen Fall auf den Boden fallen lassen will. Und wenn man dann nicht gewohnt ist, mit ihm umzugehen, dann fasst man ihn gerne etwas verkrampft oder einfach zu fest an. Und schon wird die Sache schwierig.

Erinnern Sie sich? Unser Hauptanliegen war es doch, zu einem Bogengriff zu finden,der so flexibel ist, dass wir die Ansprache der Saite unter dem Bogen mit den Fingern, der Hand und dem ganzen Arm spüren können.

Und dies schaffen wir am besten, wenn wir so einen unkomplizierten Gegenstand wie eine Stift oder einen einfachen Holzstab in die Hand nehmen. er kann ruhig einmal hinunter fallen, wenn wir ihn aus Versehen fallen lassen, das macht gar nichts.
Und wir gewöhnen uns an eine gelassene Haltung.

 

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Ich würde mir für diese Übung einen einfachen Holzstab in der Stärke von 10 oder 12 mm zulegen. Sie finden Sie in jedem Baumarkt. Ob der Stab nun eine glatte Oberfläche hat oder geriffelt ist wie ein Holzdübel, tut eigentlich nichts zur Sache.

Sehen Sie sich einmal das Video an und achten Sie genau auf die locker fließende Haltung der Finger. Gut möglich, dass Ihnen das nicht auf Anhieb gelingt. Sehen Sie sich die Sache ruhig mehrfach an.

Stellen Sie sich einmal vor, wie Ihre Finger ganz natürlich hängen, wenn sie den rechten Arm waagrecht vor sich halten und den Handrücken einfach fallen lassen. Das, was Sie dann sehen, ist die beste Bogenhaltung, die Sie haben können. Ihre Greifkraft ist auf ein Minimum reduziert. So können Sie am Besten mit Gefühl streichen.

Aber es wird Sie einige Zeit kosten, bis Sie es so einfach ausführen können. Normalerweise dauert das Monate, bis man wirklich heraus hat, wie leicht man mit einem Bogen umgehen kann. Lassen Sie sich davon bitte nicht beunruhigen. Früher oder später werden Sie immer mehr merken, wie die Leichtigkeit in Ihr Spiel kommt.

Wichtig ist zunächst die Vorstellung, dass es gehen kann, dann findet sich auch der Weg dorthin

So, und nun kann ich Sie nur noch ermuntern: Probieren Sie es aus! Es wird Ihnen gefallen.

Alles Gute bis zur nächsten Woche

Ihr Felix Seiffert

Dur – was bedeutet das eigentlich?

Hast du dich einmal gefragt, was “ Dur “ bedeutet? Hat das vielleicht etwas mit der Stellung der Töne innerhalb einer Tonleiter zu tun?

Ja das hat es!

In der letzten Folge dieser Reihe haben wir uns darum gekümmert, wie es möglich ist, mit Hilfe von Vorzeichen Noten zu verschieben. Ein Kreuz verschiebt einen Ton um einen halben Tonschritt nach oben; ein „b“ Vorzeichen verschiebt ihn nach unten.

Wenn es nun darum geht, in welchen Abständen die Töne in einer Tonleiter zueinander stehen, dann hat das folgende Konsequenz: Stehen zwei Töne zueinander im Abstand eines Halbtons, so lässt sich dieser zu einem Ganztonschritt erweitern, indem man entweder den höheren Ton nach oben, oder den tieferen Ton nach unten verschiebt.

Umgekehrt lässt sich natürlich auch ein Ganztonschritt in einen Halbton verwandeln, indem man den höheren der beriden Töne nach unten verschiebt, oder den tieferen nach oben.

Auf diese Weise sind wir nun in der Lage, an jeder beliebigen Stelle einer Tonleiter Halbton- oder Ganztonschritte zu schaffen, ganz wie wir es wollen.

Und diese Möglichkeit benötigen wir insbesondere, wenn wir uns klar machen wollen, wie Tongeschlechter wie zum Beispiel unser allgemein bekanntes Dur funktionieren.

Was ist überhaupt Dur und was bedeutet es, wenn ein Stück in D- oder G- Dur steht?

Dur

Dieser Frage widmet sich diesmal das unten stehende Video.

 

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen.

  • Wenn ein Stück in einer Dur – Tonart steht, bedeutet dies, dass in dem Stück ganz bestimmte Töne stehen, die vor allem in ganz bestimmten Abständen zueinander stehen. Am einfachsten kann dies anhand einer Tonleiter erklärt werden.
  • Ausgehend von einem Grundton (dem ersten Ton der Tonleiter stehen die Töne in Ganztonabständen mit zwei Ausnahmen: zwischen jeweils dem 3. und 4. bzw. dem 7. und 8. Ton besteht eine Halbtonabstand.
Dur Tonleiter

Dur mit seinen Halbtonabständen

  • Zufälliger Weise funktioniert diese Dur Tonleiter mit den Stammtönen, (also ohne Vorzeichen) wenn man die Tonleiter bei C beginnt. Der 3. und 4. Ton sind dann E und F. Der 7. und 8. Ton sind das H und das C
C-Dur Tonleiter

C-Dur mit den Halbtönen an der richtigen Stelle

Aufgabe

Probiere nun einmal selbst: Schreibe eine Tonleiter, die von einem anderen Ton ausgeht (Beispielsweise dem G). Du wirst sehen, dass Du Töne mit Vorzeichen verschieben musst um wieder die Halbtöne am richtigen Ort, nämlich am 3. und 4. bzw 7. und 8. Ton zu haben.

Später einmal  werde ich Dir erklären, was das Tongeschlecht „moll“ bedeutet.

Im nächsten Beitrag ist es aber wichtiger, dass wir uns einmal mit der Darstellung von Rhythmus in den Noten auseinander zu setzten.

Noten lesen lernen, aber leicht! Folge 6

Möchtest Du noch einmal einen Schritt zurück und die Vorbedingungen für diesen Beitrag nachsehen?

Vorzeichen – so bringst Du die Töne in Stellung

Einstweilen Alles Gute bei all Deinen musikalischen Aktivitäten wünscht Dir

F.Seiffert