Schlagwort: Vorzeichen

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 10 die Tonarten und ihre Vorzeichen

In die Situation kommen Sie bestimmt einmal. Sie wollen ein neues Stück spielen, haben die Noten vor sich, und jetzt sehen Sie 3 Kreuze am Anfang der Notenzeile.

Ganz abgesehen davon, dass Sie zusehen müssen, wie Sie diese veränderten Töne auf Ihrem Instrument realisieren, wäre es für das Verständnis des Stückes wichtig, zu wissen, in welcher Tonart dieses Stück steht.

Wie geht es Ihnen damit?

Wahrscheinlich haben Sie bestimmte Tonarten schon öfter gesehen und tun sich relativ leicht damit. Meist spielt man auf einem Streichinstrument etwas in D- oder G-Dur. Die Vorzeichen kennt man dann einfach aus der Praxis heraus.

Wie ist es aber mit den anderen Tonarten, die nicht so sehr geläufig sind?

Gibt es dafür eine Regel, die einfach zu lernen ist?

Ja, die gibt es!

Damit Sie diese Regel aber richtig verstehen können, sollten wir noch einmal ein kleines bisschen ausholen.

Sie erinnern sich sicherlich an den Blogbeitrag, in dem es um die Eigenschaften einer Dur-Tonleiter überhaupt ging.

Sie erinnern sich nicht? Na dann sehen Sie hier ruhig noch einmal nach:

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 5 Was bedeutet eigentlich „Dur“

Also, möchten Sie eine Dur-Tonart mit einem anderen Grundton als dem C haben, kommen Sie nicht umhin, Vorzeichen zu benützen.

Und hier gibt es eine gewisse Systematik, die sich aus der Forderung ergibt, dass in einer Dur- Tonleiter die zwei Halbtonschritte immer zwischen dem 3. und 4. bzw. dem 7. und 8. Ton liegen müssen.

Hierbei zeigt es sich, dass immer dann ein Vorzeichen hinzu kommt, wenn eine Tonart 5 Töne (eine Quinte) höher oder tiefer beginnt, als die Vorherige.

Beispiel: ausgehend von C-Dur, das ja ohne Vorzeichen auskommt beginnen wir eine Quinte höher, und versuchen G-Dur zu spielen. Hier stellt sich heraus, dass wir ein Kreuz brauchen, auf dem F (das dann zum Fis wird).

Umgekehrt: beginnen wir eine Quinte tiefer als C-Dur, nämlich vom F aus, so brauchen wir auf dem Ton H ein B-Vorzeichen. Dieser Ton heißt dann auch B, wie Sie ja schon aus früheren Blogbeiträgen wissen.

Nun kommt man, wenn man in Quintschritten durch das Angebot aller Töne geht, auch durch alle Töne (und Halbtöne) die zwischen C und C stehen durch, sodass man auf diese Weise wirklich auf jedem möglichen Ton eine Dur-Tonleiter aufbauen kann.

Und dieses führt zum sogenannten Quintenzirkel, den Sie sich jetzt am besten einmal im Video ansehen. Dort lässt es sich viel einfacher erklären.

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was Sie sich wirklich merken müssen, um in den Tonarten zurecht zu kommen:

Sie müssen sich die Merksätze einprägen:

  • Geh Du Alter Esel Hole FISche, für die Kreuz Tonarten
  • Frische Brötchen ESsen ASse DES GESangs, für die B Tonarten

Ich habe Ihnen den Quintenzirkel, so wie er im Video dargestellt ist, als PDF hinterlegt, sodass Sie ihn gerne herunterladen und als Gedächtnisstütze ausdrucken können.

  • Ferner sollten Sie die ersten beiden Kreuze wissen: FIS und CIS
  • Und die beiden ersten B- Vorzeichen heißen B und ES

Und das war es auch schon an reinem Lernstoff. Den Rest bringen Sie aus Ihrer eigenen Überlegung heraus.

Falls Sie übrigens gerne zu diesen musiktheoretischen Themen kleine Übungsaufgaben machen wollen, dann finden Sie die im BogenBalance Newsletter, den Sie gerne unten kostenlos und unverbindlich abonnieren können. Außer diesen Übungsaufgaben erhalten Sie dort eine umfassende Einführung in das Basiswissen, das Sie haben sollten, wenn Sie mit einem Streichinstrument beginnen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

F. Seiffert

Zur letzten Folge (Folge 9) geht es hier

und hier finden Sie die nächste Folge (Folge 11)

 

Dur – was bedeutet das eigentlich?

Hast du dich einmal gefragt, was “ Dur “ bedeutet? Hat das vielleicht etwas mit der Stellung der Töne innerhalb einer Tonleiter zu tun?

Ja das hat es!

In der letzten Folge dieser Reihe haben wir uns darum gekümmert, wie es möglich ist, mit Hilfe von Vorzeichen Noten zu verschieben. Ein Kreuz verschiebt einen Ton um einen halben Tonschritt nach oben; ein „b“ Vorzeichen verschiebt ihn nach unten.

Wenn es nun darum geht, in welchen Abständen die Töne in einer Tonleiter zueinander stehen, dann hat das folgende Konsequenz: Stehen zwei Töne zueinander im Abstand eines Halbtons, so lässt sich dieser zu einem Ganztonschritt erweitern, indem man entweder den höheren Ton nach oben, oder den tieferen Ton nach unten verschiebt.

Umgekehrt lässt sich natürlich auch ein Ganztonschritt in einen Halbton verwandeln, indem man den höheren der beriden Töne nach unten verschiebt, oder den tieferen nach oben.

Auf diese Weise sind wir nun in der Lage, an jeder beliebigen Stelle einer Tonleiter Halbton- oder Ganztonschritte zu schaffen, ganz wie wir es wollen.

Und diese Möglichkeit benötigen wir insbesondere, wenn wir uns klar machen wollen, wie Tongeschlechter wie zum Beispiel unser allgemein bekanntes Dur funktionieren.

Was ist überhaupt Dur und was bedeutet es, wenn ein Stück in D- oder G- Dur steht?

Dur

Dieser Frage widmet sich diesmal das unten stehende Video.

 

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen.

  • Wenn ein Stück in einer Dur – Tonart steht, bedeutet dies, dass in dem Stück ganz bestimmte Töne stehen, die vor allem in ganz bestimmten Abständen zueinander stehen. Am einfachsten kann dies anhand einer Tonleiter erklärt werden.
  • Ausgehend von einem Grundton (dem ersten Ton der Tonleiter stehen die Töne in Ganztonabständen mit zwei Ausnahmen: zwischen jeweils dem 3. und 4. bzw. dem 7. und 8. Ton besteht eine Halbtonabstand.
Dur Tonleiter

Dur mit seinen Halbtonabständen

  • Zufälliger Weise funktioniert diese Dur Tonleiter mit den Stammtönen, (also ohne Vorzeichen) wenn man die Tonleiter bei C beginnt. Der 3. und 4. Ton sind dann E und F. Der 7. und 8. Ton sind das H und das C
C-Dur Tonleiter

C-Dur mit den Halbtönen an der richtigen Stelle

Aufgabe

Probiere nun einmal selbst: Schreibe eine Tonleiter, die von einem anderen Ton ausgeht (Beispielsweise dem G). Du wirst sehen, dass Du Töne mit Vorzeichen verschieben musst um wieder die Halbtöne am richtigen Ort, nämlich am 3. und 4. bzw 7. und 8. Ton zu haben.

Später einmal  werde ich Dir erklären, was das Tongeschlecht „moll“ bedeutet.

Im nächsten Beitrag ist es aber wichtiger, dass wir uns einmal mit der Darstellung von Rhythmus in den Noten auseinander zu setzten.

Noten lesen lernen, aber leicht! Folge 6

Möchtest Du noch einmal einen Schritt zurück und die Vorbedingungen für diesen Beitrag nachsehen?

Vorzeichen – so bringst Du die Töne in Stellung

Einstweilen Alles Gute bei all Deinen musikalischen Aktivitäten wünscht Dir

F.Seiffert

Vorzeichen – so bringst Du die Töne in Stellung

Weißt Du, was Vorzeichen sind?

Vielleicht musstest Du Dich mit ihnen am Instrument schon „herumplagen“. Lies einmal hier, wozu sie da sind, was sie bewirken, und warum das Notensystem mit ihnen enorm an Potential gewinnt.

In der letzten Folge unserer Artikel über die Notenlehre hast Du gesehen, dass es innerhalb der Tonleiter Ganztöne und Halbtöne gibt. Die Töne, die oberflächlich betrachtet in gleichen Abständen im Notensystem stehen, (nämlich als Nachbartöne) haben durchaus verschiedene Abstände. An zwei Stellen innerhalb der Leiter der Stammtöne stehen die Töne im Halbtonabstand, und an allen anderen Stellen im Ganztonabstand.

Weißt Du noch, wo die Halbtöne lagen? Sie lagen zwischen E – F und H – C.

Nun hat aber die Tatsache, dass die Halbtöne innerhalb der Stammtöne an zwei festen Punkten stehen, auch einige Nachteile mit sich gebracht.

Stell Dir vor, eine Melodie benötigt für ihre Gestalt einen Halbtonschritt an einem ganz bestimmten Punkt. Willst Du sie nun aufschreiben, kann das nur gehen, wenn die Melodie an einem ganz bestimmten Ton beginnt.

Wenn Du hingegen irgendein Lied singen willst, wirst du merken, dass Du das Lied von allen erdenklichen Tönen aus beginnen kannst. Unsere bislang erlernte Notenschrift reicht also offensichtlich nicht aus um all das darzustellen.

Vorzeichen

Und das geschieht mit Vorzeichen. Sieh Dir im Video an, wie sie funktionieren.

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen.

Das Kreuz

Das „Kreuz“ Vorzeichen erhöht den Ton um einen Halbton. Der Ton klingt höher; er nähert sich daher seinem oberen Nachbarton an.

Vorzeichen Kreuz

Das Kreuz – erhöht den Ton

Das b

Das „b“ Vorzeichen bewirkt beim Ton das Gegenteil. Es erniedrigt den Ton. Der Ton klingt nun einen Halbton tiefer. Daher nähert sich der Ton in seinem Abstand seinem unteren Nachbarton an.

Vorzeichen B

Das „b“ – erniedrigt den Ton

Hast Du das Grundprinzip der „Alterierung“  (so nennt man das Verschieben von Tönen mit Hilfe der Vorzeichen nach unten oder oben) verstanden, kannst Du die Töne an jeder erdenklichen Stelle in einem Musikstück in den Abstand eines Halb- oder Ganztons setzen, ganz wie Du willst.

Aber hinter dem Alterieren von Tönen steckt noch eine ganz bestimmte Thematik, und eben doch nicht ganz so sehr der freie Wille sich austoben kann, darüber mehr im nächsten Blogartikel. Dort wird es dann um das Thema „Tonalität“ gehen und insbesondere um die Frage, was „Dur“ bedeutet.

Dieses Umgehen mit Vorzeichen erfordert zum Einen Übung. Zum Anderen ist es genauso wichtig für Dein Spiel, dass Du Dir eine klare Vorstellung verschaffen kannst, wie die Töne in ihrer Stellung zueinander klingen. Dur brauchst also zusätzlich zur rein intellektuell erfassten Notenlehre eine Schulung in Gehörbildung.

Aber am Ende noch der versprochene Link, an dem Du die Liste der Tonnamen aufrufen kannst.

Und damit wünsche ich Dir viel Erfolg und viel Freude an Deinem Musizieren mit einem vielleicht etwas erhelltem Hintergrund.

F. Seiffert