Schlagwort: Notenwerte

Schnelles Greifen Teil 5 – das Überblicken von Rhythmen

Dass das Spielen von schnellen Noten eine ganze Menge mit Kopf- oder Vorstellungsarbeit zu tun hat, haben Sie ja in den letzten Folgen über das „schnelle Greifen“ bereits gemerkt.
Ein Bewegungsablauf wird dann schnell, wenn die Vorstellung über das, was da ablaufen soll, wirklich da ist.
Aus diesem Grund haben Sie zum Beispiel das Blickfeld erweitert, und nicht mehr nur die Tonhöhe des einzelnen Tons, sondern ganze Figuren im Ablauf der verschiedenen Tonhöhen betrachtet.

Nun bestehen Töne allerdings nicht nur aus ihrem Klang oder eben ihrer Tonhöhe. Weiterlesen

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 8 Ungerade Teilungen – die Rhythmussprache

Wenn wir noch weiterhin die Elemente betrachten, die den Rhythmus prägen, dann kommen wir an ungeraden Teilungen nicht vorbei. Oder glauben Sie, dass sich Musik nur mit allereinfachsten rhythmischen Verhältnissen in ihrer wirklichen Vielfalt auskommen könne?

Aber rekapitulieren wir noch einmal kurz:

Bisher haben Sie ja gesehen, dass Noten in ihrer Länge (ihrem „Notenwert“, wie es in der Fachsprache heißt) in einem recht einfachen Verhältnis zueinander stehen.

Wir haben ja zunächst die verschiedenen Notenwerte dadurch definiert, dass sie entweder ein Vielfaches eines ursprünglichen Notenwerts waren, oder dessen gerade Teilung.

Viertelnoten entstanden beispielsweise durch die Teilung einer Halben in zwei Teile, Achtel waren wieder eine Teilung der Viertel, und so weiter. So ergab sich die Reihe direkter Teilungen: Ganze – Halbe – Viertel – Achtel – Sechzehntel – Zweiunddreißigstel, und diese Reihe ließe sich noch weiter führen.

Diese Darstellung stellt aber immer nur das Verhältnis der Notenwerte untereinander dar. Mit der wirklichen Geschwindigkeit der Notenfolge hat dies noch nicht so viel zu tun. Hierzu braucht es den Taktschlag und seine Geschwindigkeit, das haben wir ja in der ersten Folge der Rhythmuskapitel dieser kleinen Reihe schon herausgearbeitet.

Nun wäre die Sache aber allzu einfach, wenn es in der Musik nur gerade Teilungen gäbe. Eine kleine Abweichung davon haben wir ja bereits erlebt: die „punktierte Note“, die beispielsweise eine Viertelnote um ein Achtel verlängert und so die Länge von 3 Achteln erhält.

Es gibt aber auch ungerade Teilungen einer Note. So ist es beispielsweise möglich, ein Viertel in drei gleich lange Noten zu unterteilen. Und diese Formation nennt man Triole. Sehen Sie sich einmal das Video an, dann werden Sie sehen, wie diese Triole dargestellt wird. Sie finden einfach drei Achtelnoten, die zu dritt mit einem Balken verbunden sind. Außerdem finden Sie über der mittleren Note eine kursiv gedruckte 3 (manchmal allerdings leider auch nicht). Und dies bringt zum Ausdruck, dass Sie nun drei Noten innerhalb eines Viertelschlags unterbringen müssen.

In früherer Musik gingen oft die Komponisten davon aus, dass man schon anhand der Balken und der Zahl der Noten, die in einem Takt untergebracht sind, darauf kommen müsse, ob man es nun mit Triolen zu tun hat, oder nicht. In der Regel liest man sich auch ganz gut darauf ein. Heutzutage wird allerdings meist die Triolen „3“ kursiv über die Noten geschrieben, außer an ganz eindeutigen Stellen (wenn beispielsweise Triolenläufe über mehrere Takte laufen) wo sie eher im Notentext hinderlich wirken. Verwechseln Sie diese Zeichen bloß nicht mit Fingersätzen. 😉

Möchten Sie in einem Viertel 5 Noten unterbringen, so schreiben Sie 5 Sechzehntel, setzen sie unter einen Balken und schreiben eine 5 darüber. Dann haben Sie eine „Quintole“

Mit der Sechstole geht es ähnlich. Innerhalb eines Viertels wären das dann 6 Sechzehntel, über denen eine 6 steht.

Ebenso finden Sie manchmal, aber selten „Septolen“ und „Nonolen“ im Notentext.

Am besten Sie sehen sich die Sache im Video einmal an.

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Aber wie ist das nun, wenn sie ein Stück vor sich haben und aus den Noten nicht gleich den richtigen Rhythmus heraus lesen können? Meist hat ja besonders ein Anfänger eine ganze Menge andere Dinge zu beachten. Wenn Sie auf Ihren Bogenstrich, Ihre Haltung am Instrument, auf die korrekte Stellung Ihrer Finger und so weiter achten, dann ist die Wahrnehmung oft nicht ganz frei, um schnell und unkompliziert auch noch den Rhythmus zu erfassen.

Und hierfür gibt es ein einfaches Mittel, das Ihnen im zweiten Teil des Videos gezeigt wurde. Es gibt die Möglichkeit, dass Sie sich anhand von ausgesprochenen Silben den Rhythmus eines Notentextes sofort in die Vorstellung bringen können.

Und zwar stellen diese Silben gleich von vornherein einen direkten Bezug zum Takt des Musikstücks her, was die Sache sehr einleuchtend macht.

Hier noch einmal die wenigen Regeln, die diese Sprache ausmachen.

  • Notenwerte die im Stück die Länge eines Taktschlages haben, werden als „Ta“ bezeichnet. Beim 4/4 Takt wären das dann beispielsweise die Viertel, beim 6/8 Takt die Achtel und so weiter.
  • Möchte man eine Note darstellen, die länger ist, als ein Taktschlag, dann fügt man für jeden weiteren Taktschlag an die Note ein „ha“ an. Also für eine Halbe Note im 4/4 Takt beispielsweise spricht man „Taha“, für eine Ganze „Tahahaha“.

Da alle diese Silben bisher mit dem Taktschlag zusammen gingen, hatten sie alle den Vokal „a“ in sich. Sie können also davon ausgehen, dass Sie mit Ta oder ha immer mit dem Taktschlag zusammen laufen. Probieren Sie es einmal und sprechen Sie eine Folge von Ta und ha und klatschen dazu gleichmäßig. Sie werden diesen Rhythmus vollkommen eingängig finden.

Weitere Regeln:

  • Möchte man innerhalb eines Taktschlages zwei Notenwerte unterbringen, (also Achtel im 4/4 Takt beispielsweise) spricht  man „Ta – te“

Probieren Sie auch dieses einmal aus. Klatschen Sie gleichmäßige Taktschläge und sprechen Sie dazu „Ta te Ta te“, immer das „Ta“ mit dem Klatschen zusammen, das „te“ dazwischen.

  • Bei Triolen spricht man „ta te ti“
  • Und bei Sechzehnteln im Vierteltakt „Ta fa te fe“ (merken Sie wie hier die Zweiteilung auch wieder mit Ta und Te enthalten ist? Sie Rhythmussprache funktioniert absolut logisch und wirft einen nirgends aus dem Fluss der Notenwerte hinaus.)

Mit diesen Aufteilungen kommen sie in der Regel ganz gut hin. Bis Sie Rhythmen mit diesen Notenwerten so sprechen können, haben Sie in der Regel das Notenbild des Rhythmus so weit intus, dass Sie auch ohne diese Sprache einen Rhythmus problemlos erfassen können.

Nur ein paar Spezialfälle möchte ich Ihnen unten noch anhand von Notenbildern zeigen. Ich glaube die Logik der Darstellung spricht hier für sich und es bedarf keiner weiteren Erklärung.

Und damit wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Entziffern und Umsetzen Ihrer Noten

Felix Seiffert

Hier geht es zur letzten Folge (Folge 7)

Und die nächste Folge (Folge 9) finden Sie hier: 

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 7 weitere Notenwerte

Nun, da Sie ja in der letzten Folge dieses kleinen Notenkurses die Grundzüge der Darstellung von Rhythmus gelernt haben, geht es heute um weitere Aufteilungen.

Teile ich die ganze Note, komme ich zur Halben, dann zum Viertel und zum Achtel. Teile ich diese Notenwerte weiter auf, entstehen Sechzehntel und Zweiunddreißigstel. Die Zweiteilung lässt sich natürlich noch weiter fortsetzen, aber dies kommt in den Noten dermaßen selten vor, dass wir das im Moment getrost vernachlässigen können.

Wie die Noten mit diesen Notenwerten aussehen, erfahren Sie unten im Video. Man liest sich ganz gut ein, in die Sache, wenn man einmal im Blick hat, dass die kürzeren Noten immer mehr Balken haben, als die längeren.

Eines darf man auf keinen Fall vergessen, wenn man an die Darstellung von Rhythmus denkt.
Musik besteht nicht nur aus Noten bestimmter Länge, sondern ebenso aus Pausen. Und gibt es Pausenzeichen zu jeden beliebigen Notenwert. Für den Spieler sind Pausen oft noch schwieriger im richtigen Rhythmus einzuhalten, als Noten.
Ist es nicht ein wenig merkwürdig, über eine genau festgelegte Zeitspanne „nichts“ zu tun? Und genau diese muss man als Musiker lernen: Eine Pause beginnt zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, (nämlich genau dann, wenn die vorherige Note endet) und sie hat auch ihr ganz bestimmtes Ende (dann, wenn die nächste Note beginnt). Glauben Sie nicht, dass das so einfach wäre.

Aber das nur nebenbei. Sehen Sie sich im Video zunächst einmal an, wie diese Zeichen aussehen.

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Glauben Sie bitte ja nicht, dass es mit diesen Notenwerten, die allein durch die Zweiteilung  einer Ausgangsnote entstehen, getan wäre.

Am Ende des Videos, geht es um eine Note, die durch Verlängerung einer anderen entsteht.
Kurios, aber wahr: Man verlängert eine Note um die Hälfte ihres eigenen Werts durch einen Punkt, den man einfach hinter die Note setzt. Man nennt diese die „Punktierte Note“

Durch die Punktierung entsteht eine Note, die zum Beispiel die Länge von drei Vierteln (punktierte Halbe), oder auch drei Achteln (punktierte Viertel) u.s.w. hat.
Verwechseln Sie die Punktierung der  Noten bitte nicht mit den Punkten, die eventuell über oder unter den Noten stehen.
In letzterem Fall geht es um Artikulationsangaben, die Auskunft darüber geben, wie Noten anzustreichen sind, und wie sie enden. Aber das wäre ein eigenes Kapitel, das hier zu weit führen würde.

Oft wird eine punktierte Note von einer Note des nächst kleineren Notenwerts begleitet. So sieht man oft das punktiert Viertel und direkt dahinter das Achtel. Diese Rhythmusfloskel nennt man den „punktierte Rhythmus“. Sie brauchen sich beispielsweise nur einmal den Beginn der „kleinen Nachtmusik“ vorsingen, oder das Kinderlied „Alle Vögel sind schon da“ dann haben Sie den punktierten Rhythmus, der uns wirklich allerorten begegnen wird.

Und damit wünsche Ihnen alles Gute bis zum Nächsten Beitrag zum Thema Noten lesen.

Felix Seiffert

 

möchten Sie noch einmal zurück zur letzten Folge?

und hier geht es zur nächsten Folge (Folge 8 )