Schlagwort: Notenschrift

Noten lesen lernen – aber leicht! Der Dreiklang und seine Umkehrungen – wo ist nur der Grundton geblieben?

Gehen wir einen Schritt weiter in unserem kleinen Kurs zum Thema Notenschrift. Beim letzten Mal ging es ja um das Thema Dreiklänge.

Sie erinnern sich ganz bestimmt: Dreiklänge wurden aufgebaut, indem man auf einen „Grundton“, jeweils  im Terzenabstand zwei weitere Töne  stellte.

Die Sache sah dann zum Beispiel so aus:

Nun werden Sie in Ihrer Spielpraxis allerdings bemerken, dass Sie einen Dreiklang in dieser Form eher selten finden. Da bekanntlich die Töne, die in einem Dreiklang vorkommen, in verschiedenen Oktavlagen liegen können, ergeben sich die unterschiedlichsten Bilder, in denen Dreiklänge auftauchen können.

Grund genug für uns, hier ein wenig Klarheit in die Sache zu bringen.

Aber sehen Sie sich ersteinmal das dazu passende Video an:

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Versetzt man einzelne Töne in andere Oktavlagen und verändert man damit das Bild und den Aufbau eines Dreiklangs, so spricht man von „Umkehrungen“.

Bei einem Dreiklang in seiner Grundstellung (Bild 1) hat man die Situation, dass der Grundton dieses Klangs an an unterster Stelle steht. In besagtem Beispiel ist dies der Ton g’. Auf ihm bauen sich nun der Terzton h’ und der Quintton d’’ auf. Sie erinnern sich an den letzten Beitrag.

Nimmt man nun den Grundton und setzt ihn eine Oktave höher, bekommt der Dreiklang ein ganz anderes Bild. Er wird immer noch ähnlich klingen wie der erste, da ja immer noch die gleichen Töne darin vorkommen. Aber dennoch ändert sich etwas im Klang, wenn der Grundton nicht mehr an unterster Stelle im Akkord liegt.

Die Sache sieht nun so aus:

Sie sehen den Grundton g’ jetzt eine Oktave nach oben versetzt zu g’’.

Diesen Akkord nennt man die „erste Umkehrung“ des ursprünglichen Dreiklangs.

Es gibt aber noch einen anderen Fachausdruck für diese Form des Dreiklangs. Um diesen zu verstehen, muss man sich die Tatsache vor Augen führen, dass der  tiefste Ton in einem Dreiklang nicht mehr unbedingt der Grundton sein muss. In unserem Fall ist der Terzton der tiefste Ton im Dreiklang, da ja der Grundton um eine Oktave nach oben versetzt wurde.

Sieht man sich nun die Abstände der höheren Töne ausgehend von diesem tiefsten Ton an, so kommt man darauf, dass der 2. Ton eine Terz und der oberste Ton eine Sexte vom Basston entfernt liegt.
Aus dieser Tatsache ergibt sich dass man diesen Akkord den „Terzsextakkord“ nennen müsste. Da aber die Terz etwas ganz normales ist, was in der Grundstellung auch vorkommt, lässt man sie in der Namensgebung weg und nennt das Ganze „Sextakkord“

Nebenbei: Wenn man den Dreiklang in der Grundstellung betrachtet müsste man ihn nach dieser Namensgebung „Terz – Quintakkord“ nennen. Da aber Terz und Quinte auch hier einfach nur der Normalzustand sind, entfällt ebenfalls diese Namensgebung komplett. Es wird im Namen, nur das benannt was von Terz und Quinte abweicht. Die Dreiklänge heißen eben dann Grundstellung oder Sextakkord  – fertig.

Nein ganz fertig wind wir noch nicht.

Es gibt nämlich noch die Möglichkeit, einen weiteren Ton eine Oktave nach oben zu versetzen.

Sehen Sie sich einmal diesen Fall an:

Hier wurde auch noch das h’ um eine Oktave hinauf versetzt. Der Grundton ist immer noch das g’’, jedoch der tiefste Ton ist wieder ein Anderer, nämlich jetzt das d’’. Dieser Dreiklang steht jetzt auf seinem Quintton und wird die „zweite Umkehrung“ genannt.

Aber wie heißt nun dieser Dreiklang in unserer Fachsprache? Sehen wir uns einmal die Abstände der Töne ausgehend wieder von dem tiefsten Ton an, so kommen wir auf die Intervalle Quart für den nächsthöheren und Sexte für den höchsten Ton. Diesen Akkord nennt man „Quartsextakkord“.

Aber nun genug der Fachsimpelei. Was ist für Sie eigentlich wichtig an diesen ganzen Ausdrücken. Wichtig ist zunächst, dass Sie verstehen, dass Dreiklänge in den Stücken, die Sie spielen, meistens nicht in ihrer Grundstellung auftauchen. Aus diesem Grund ist es wichtig herauszufinden, wo in Ihrem Dreiklang der Grundton liegt. Wenn Sie den einmal haben, können Sie sich überlegen, ob Sie nun einen Dur-, oder einen moll-Dreiklang vor sich haben. Und wenn Sei das haben, können Sie sich eine Vorstellung machen, wie die Sache klingen soll.

Und den Grundton suchen Sie folgendermaßen.

Als Sie sich die Umkehrungen ansahen, haben Sie da bemerkt, dass außer den Terzen zwischen den Tönen auch noch ein anderes Intervall aufgetaucht ist? Zwischen dem d’’ und dem g’’ in den Umkehrungen entstand das Intervall einer Quarte. Dieses ist das „Restintervall, das immer zwischen dem höchsten Ton (also dem Qintton) und dem nun höher gelegten Grundton des Dreiklangs entsteht. Dieses Restintervall ist das deutliche Anzeichen, dass wir es darüber mit dem Grundton des Dreiklangs zu tun haben.

Das ist doch ganz einfach zu sehen, oder? Sie sehen also zwischen den Tönen immer Terzen. Klar: Dreiklänge sind in Terzen aufgebaut. Aber an einer Stelle entsteht ein anderes Intervall. Und über diesem Intervall steht der Grundton.

Und damit haben Sei nun die beste Möglichkeit, immer zu erkennen um was genau es sich handelt, wenn Sie in Ihren Stücken auf Dreiklangsformationen treffen.

Möchten Sie übrigens sich durch eigene Übungen in die Sache vertiefen, sei Ihnen an dieser Stelle noch einmal der BogenBalance Newsletter empfohlen, in den Sie sich unten eintragen können. Begleitend zu einer allgemeinen Einführung in die Anfangsfragen des Spielens auf Streichinstrumenten bekommen Sie nämlich in jeder Folge dieses kostenlosen Newsletters eine kleine Übungsaufgabe mitgeliefert, die Sie durch die mittlerweile 14 Folgen dieses kleinen Kurses in Sachen „Noten lesen lernen – aber leicht“ leitet.

Also falls Sie möchten… unten finden Sie die Eingabemaske in die Sie sich jederzeit gerne eintragen können.

mit freundlichen Grüßen

Felix Seiffert

Noten lesen lernen, aber leicht! Folge 13 Der Dreiklang

In der heutigen Folge unseres kleinen Notenkurses soll es um das Fundament jeglicher Harmonie in der Musik gehen.

Eine Melodie wird oft dann erst tragfähig und aussagekräftig, wenn sie von begleitenden Stimmen unterstützt wird. Hierbei spielt meist eine Gegenstimme im Bass eine wichtige Rolle. Zusammen mit anderen Stimmen wird dann oft ein Klang erzeugt, der den Melodienverlauf unterstützt.

Insgesamt nennt man die Klänge, die zwischen mehreren gleichzeitig erklingenden Tönen entstehen, Akkorde. Sehr oft entstehen in der Musik Akkorde, die aus drei verschiedenen Tönen bestehen. Und diese nennt man Dreiklänge.

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Wollen wir uns heute einmal ansehen, wie ein solcher Dreiklang aufgebaut ist.
Jeder Dreiklang ist auf einem Ton aufgebaut, den man den „Grundton“ nennt. Er ist die Basis, der dem Dreiklang seinen Namen gibt und zu dem die zwei anderen Töne des Dreiklangs in einem klanglichen Verhältnis stehen.

Bestimmt haben Sie schon von einem F-Dur- oder einem h-moll Dreiklang (oder
-Akkord) gehört. Diese Namen beziehen sich jeweils auf den Grundton des Dreiklangs. Die Bezeichnung Dur oder moll bezieht sich auf das Verhältnis der Töne untereinander.

Aber nun im Einzelnen: In der Regel stehen die Töne eines Dreiklangs im Terzenverhältnis zueinander.

Der nächsthöhere Ton über dem Grundton im Dreiklang steht genau eine Terz über ihm. Und der dritte Ton des Dreiklangs steht wiederum eine Terz über dem zweiten Ton. So ergibt sich ein Notenbild das in etwa so aussieht.

Ich habe hier ganz bewusst auf einen Notenschlüssel verzichtet, weil es im Moment erst einmal wichtig ist, dass Sie sich dieses Bild einprägen: ein Grundton, und darüber jeweils im Terzenabstand zwei weitere Töne. Steht der Grundton auf einer Notenlinie, stehen beide darüber liegenden Töne jeweils auch auf der nächsten Linie. Entsprechend ginge es, wenn der Grundton auf einem Zwischenraum stände.

Nun wissen Sie aber bereits aus den früheren Folgen dass Terzen in verschiedener Form auftreten. Es gibt große und kleine Terzen. Und die genaue Größe der Terzen ganz erheblichen Einfluss auf den Klang des Dreiklangs.

In den meisten Fällen sind Dreiklänge auf einer großen und einer kleinen Terz aufgebaut. Stellt man beispielsweise eine kleine Terz auf eine Große, dann ergibt sich als Intervall zwischen den beiden äußeren Tönen eine reine Quinte. Diesen Dreiklang, der dadurch entsteht, dass man zuerst eine große Terz hat und darüber eine kleine Terz, nennt man einen Dur – Dreiklang. Er entsteht natürlicher Weise wenn man den ersten, den dritten und den fünften Ton einer Dur Tonleiter übereinander stellt.

Man nennt diese drei Töne des Dreiklangs übrigens Grundton, Terzton und Quintton. Diese Namen beziehen sich auf die Stellung der Töne im Verhältnis zum Grundton.

Vielleicht erinnern Sie sich an eine der früheren Folgen, als es darum ging, dass Dur – Tonleitern anders aufgebaut sind als Moll – Tonleitern. Hier war das Hauptmerkmal, dass der dritte Ton in der Dur – Tonleiter einen Ganzton über dem zweiten Ton stand, und der Dritte in der moll – Tonleiter nur einen Halbton darüber. Erinnern Sie sich?

Was ist eigentlich „Moll“?

Entsprechend ist es bei den Dreiklängen. Der Moll – Dreiklang ist so aufgebaut, dass zunächst eine kleine Terz auf den Grundton gestellt wird und danach eine Große. Dadurch steht der Terzton (also der dritte Ton innerhalb der entsprechenden Tonleiter) nun einen halben Ton tiefer und es entsteht der Charakter „Moll“.

So macht also die Stellung des Terztons den Unterschied zwischen einem Dur- und einen Moll- Dreiklang. Die Stellung des Quinttons bleibt unberührt, da ja die Summe der Intervalle gleich bleibt und sich immer eine reine Quinte ergibt.
Was wäre nun aber, wenn man über eine kleine Terz noch eine weitere kleine Terz stellen würde? Hier würde der Fall eintreten, in dem der Quintton ebenfalls erniedrigt sein müsste.

Und an dieser Stelle kommt eine Definition ins Spiel, die in den vorherigen Kapiteln noch nicht erwähnt wurde.

Verkleinert man ein Intervall, das nicht groß oder klein erscheint, sondern als „reines“ Intervall existiert, nennt man dies ein „vermindertes Intervall“

Der Dreiklang also, der aus zwei kleinen Terzen besteht und dessen äußere Töne um Verhältnis einer verminderten Quinte zueinander stehen, wird „verminderter Dreiklang“ genannt.

Umgekehrt gibt es noch den Fall, dass auf einem Grundton zwei große Terzen aufgebaut werden. In diesem Fall entsteht zwischen den beiden äußeren Tönen eine um einen Halbton vergrößerte Quinte.

Und auch hier gibt es die eindeutige Definition: Vergrößert man ein reines Intervall um einen Halbton, so entsteht ein „übermäßiges“ Intervall.

Genau genommen entsteht als eine übermäßige Quinte. Und dem entsprechend nennt man den Dreiklang bei dem diese Quinte zustande kommt auch den „übermäßigen Dreiklang.

Was uns in nächster Zeit beim Harmonisieren von Melodien aber hauptsächlich beschäftigt, sind die Dur- und Moll- Dreiklänge. Belassen wir es daher einmal mit den verminderten und übermäßigen Dreiklängen damit, dass sie erwähnt wurden.

Für dieses Mal wünsche ich Ihnen viele interessante Einsichten an Ihrem Instrument

Felix Seiffert

Die Bratsche, wie orientiert man sich hier auf dem Griffbrett? Folge 1 erste und zweite Griffart

Im Grunde haben Sie es schon begriffen, wie das Greifen auf der Bratsche funktioniert, wenn Sie sich einmal mit der Geige auseinander gesetzt haben.

Es gibt eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Instrumenten. Sie werden beide in der gleichen Haltung auf der Schulter gespielt, sie sehen sehr ähnlich aus, und sie werden auf die gleiche Weise gegriffen.

Der Unterschied? Die Bratsche ist größer, dadurch vielleicht ein wenig unhandlicher und sie hat andere Saiten.

Geigen und Bratschen sind in Quinten gestimmt. Sie haben die Geige in der Stimmung (von unten nach oben) g d‘ a‘ e“. Jetzt nehmen Sie der Geige ihre oberste Saite weg und setzten ihr dafür unter der tiefsten Saite eine Weitere hinzu.
So hat dann die Bratsche die Stimmung c g d‘ a‘.

Und in dieser insgesamt tieferen Stimmung muss die Bratsche einfach größer gebaut sein. Die tiefste Saite wird sonst niemals richtig klingen.

Aber kommt Ihnen diese Stimmung irgendwie bekannt vor?

Exakt die gleiche Stimmung, nur eine Oktave tiefer hat nämlich das Violoncello. Dies ist auch der Grund, warum Bratschisten recht gerne Bearbeitungen von Cellostücken spielen. Sie liegen sozusagen dem Bratschisten ebenso gut in der Hand wie dem Cellisten. Beispielsweise werden die Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach sehr gerne auf der Bratsche gespielt.

Aber kommen wir zurück zur Greifweise.

Im Grunde genommen brauchen Sie auf der Bratsche nicht anders zu greifen als auf der Geige. Das Video zeigt daher auch wieder, genau wie bei der Geige, die erste und zweite Griffart. Sie müssen sich nur die Töne neu einprägen, die Sie auf der C-Saite spielen.

Und, was ebenfalls neu ist: Sie haben es mit dem Alt- oder Bratschenschlüssel zu tun.
Wie der genau funktioniert können Sie gerne einmal in dem betreffenden Blogartikel über die Noten und ihre Schlüssel nachlesen.

Gehen wir jetzt einfach einmal davon aus, dass Sie verstanden haben, warum auf der dritten Linie das c‘ liegt, dann sind Sie bestens gerüstet, sich im Video einmal anzusehen, wie nun in den Noten und gekoppelt dazu auf dem Griffbrett die verschiedenen Töne liegen.

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

Da die Griffarten auf der Bratsche genau gleich wie auf der Geige laufen, beschränken wir uns in der Zusammenfassung einmal auf die C-Saite, die wirklich neu ist.

In der ersten Griffart stehen der 2. Und der 3. Finger im Halbtonabstand nah beieinander. Der erste Finger steht im Ganztonabstand zur leeren Saite, dann folgt wieder ein Ganztonschritt zum 2. Finger. Danach kommt der besagte Halbtonschritt und am Schluss wieder der Ganztonschritt zum 4. Finger, der dann exakt den Ton greift, den Sie auch mit der nächsthöheren leeren Saite spielen können. In Tönen ausgedrückt wäre das die Folge c – d – e – f – g.

In der zweiten Griffart ändert sich nur die Stellung des zweiten Fingers, der nun einen halben Ton tiefer und damit im Halbtonabstand zum 1. Finger steht. Alle anderen Finger stehen exakt auf dem gleichen Platz. So ergibt sich die Tonfolge c – d – es – f – g.

Ich würde Ihnen auch hier wieder den Vorschlag machen, sich die ganzen Töne in eine Grifftabelle einzutragen. Hier steht sie für Sie zum Download bereit:

Grifftabelle Bratsche erste Lage – Partitur

Ich würde Ihnen dabei raten, die einzelnen Töne in die entsprechenden Positionen ein zu tragen, und unbedingt den exakten Namen des Tons darunter zu schreiben. So machen Sie sich am besten mit den Dingen vertraut. Über die Noten würde ich die Fingerangaben schreiben, also 1. Oder 2. Finger tief, oder wie es Ihnen eben am liebsten ist. Wenn Sie nun die Liste beim Einstudieren eines Stückes oder einer Übung griffbereit haben, dann wird sie Ihnen wertvolle Dienste leisten können.

Und damit wünsche Ich Ihnen wieder eine gute Zeit bis zum nächsten Mal, und viel Freude beim Musizieren.

Felix Seiffert

 

Noten lesen lernen, aber leicht! Folge 12 Die Intervalle Sexte, Septime und Oktave

Sehen wir uns heute einmal die höheren Intervalle Sexte, Septime und Oktave an.

Die Sexte ist ein sehr wohlklingendes Intervall. Sie hat klanglich gewisse Ähnlichkeiten mit der Terz.
Warum das so ist? Der Sache liegt ein interessantes Phänomen zugrunde.

Sie kennen sich doch bestimmt in der Farbenlehre aus. Da gibt es die drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb. Und diese Farben ergänzen sich zu Weiß, wenn man sie beispielsweise als Lichtstahlen an eine Wand wirft. Sie kennen bestimmt das Bild.

Wenn man nun jeweils zwei dieser Grundfarben mischt und sie der dritten gegenüber stellt, erhält man sogenannte Komplimentärfarben. Die kennen Sie auch, wenn Sie beispielsweise einmal Negative von Farbfotos angesehen haben. Also Rot ergänzt sich mit Grün, Blau mit Orange und Gelb mit Violett.

Und lustiger Weise gibt es ein ähnliches Phänomen auch in der Welt der Klänge. Zwei Intervalle ergänzen sich nicht zu der Farbe Weiß, aber zum Intervall der Oktave.

Ein Beispiel: Habe ich den Ton C und setze eine Terz darüber, komme ich zum Ton E.  Dieses Intervall hat einen bestimmten Klang. Gehe ich aber von unserem Ton E hinauf, wiederum zum nächsthöheren Ton C, habe ich es mit einer Sexte zu tun.

Höre ich mir nun diese beiden Klänge an, dann komme ich darauf, dass sie gar nicht so verschieden klingen. Immerhin habe ich es ja mit den gleichen Tönen zu tun. Einziger Unterschied: das C taucht in zwei verschiedenen Oktavlagen auf.

Aus diesem Grund sagt man: die Terz und die Sexte sind „Komplimentärintervalle“. Genauso verhält es sich mit der Sekunde und der Septime. Auch sie ergänzen sich zur Oktave. Wenn man so will, sind die Oktave selbst und die Prime auch Komplimentärintervalle, aber das grenzt an Haarspalterei. (Ja: 0 und 8 ist auch 8 )

Sehen und hören Sie sich im Video an, wie diese Intervalle Sexte und Septime klingen und notiert werden.

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Halten wir also noch einmal fest, wie diese Intervalle genau funktionieren.

Die Sexte gibt es als kleines und großes Intervall. Wie schon im Film aufgezeigt, besteht zwischen diesen beiden Intervallen der Unterschied darin, dass einmal zwei und im zweiten Fall nur ein Halbton auf dem Weg zwischen den beiden Tönen des Intervalls liegen.

Man kann es sich aber auch einfacher machen, wenn man mit einbezieht, dass Terzen und Sexten Komplimentärintervalle sind. Über einer großen Sexte steht nämlich eine kleine Terz und über einer kleinen Sexte die große Terz.

Und von welchem Intervall möchten Sie jetzt lieber die Größe bestimmen?

Wenn Sie nun praktisch mit diesen Dingen umgehen, brauchen Sie aber nicht ständig messen und rechnen. Sie werden über kurz oder lang ein Gefühl dafür entwickeln. Sie werden sich einfach die Töne auf dem Griffbrett vorstellen und die entsprechenden Noten greifen. Hernach werden Sie merken, dass es beispielsweise eine große Sexte war, die Sie gespielt haben. Gut wird es aber gerade auf Streichinstrumenten sein, wenn Sie sich den Klang eines Intervalls vorstellen können. Aber auch diese Vorstellung wächst mit Ihrem Können am Instrument.

Die Septime besteht aus fünf Ganztönen und einem Halbton, wenn sie als „kleines“ Intervall auftaucht. Und auch bei ihr ist es so, dass man lieber schaut, welches Intervall es noch braucht, bis die Oktave voll ist. In ihrem Fall wäre es die große Sekunde, oder der Ganzton, der noch fehlt.

Das Intervall klingt dissonant, hat aber eine Art angenehme Reibung. Ich weiß nicht, ob Sie sich vielleicht mit dem Blues auskennen. Im Blues gibt es die sogenannte „Blue Note“. Bei ihr handelt es sich um die kleine Septime, die allerdings noch ein klein wenig tiefer gespielt wird. Und sie prägt mit ihrem Charakter diesen immer etwas leidenden Klang des Blues maßgeblich.

Die große Septime hat einen ganz anderen Klang. Sie klingt völlig abgehoben, fast fern von dieser Welt. Sie ist noch einen Halbton größer und dementsprechend ist das zugehörige Komplimentärintervall die kleine Sekunde oder der Halbton.

Am Ende sei noch die Oktave erwähnt. Bei ihr verschmelzen die beiden Töne des Intervalls fast zu einem Ton. Also C und c. Oder d und d‘, immer klingen hier zwei gleichnamige Töne.

Warum das so ist, erklärt vielleicht en wenig Physik. Sie werden es am Streichinstrument eventuell kennen oder sehr schnell kennen lernen. Hindert man eine Saite genau auf der Hälfte ihrer Länge am Schwingen, so schwingt diese Saite in zwei Schwingungsbäuchen. Diese Schwingungsbäuche sind jetzt halb so lang wie die originale Saite, aber sie schwingen doppelt so schnell. Und was glauben Sie, was man hören wird? Genau! Die Oktave des ursprünglichen Tons.

Die Oktave hat das Schwingungsverhältnis 2/1. Können Sie sich nun vorstellen, warum die zwei Töne fast gleich klingen?

Und damit wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit Ihren klanglichen Experimenten am Instrument.

Felix Seiffert

Den letzten Artikel dieser Reihe finden Sie hier.

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Geographie auf der Geige. Oder: Was für Töne spiele ich da eigentlich?

Liebe Leser,

Da lesen Sie einen Blog rund ums Geigen und über die anderen Streichinstrumente. Und Sie kümmern sich darum, wie richtig gestrichen wird, wie man zu einer Haltung findet und so weiter.

Aber was hier im Blog noch gar nicht vorgekommen ist, ist doch die ganz einfache Frage: Was für Töne spielt man denn eigentlich wo und mit welchen Fingern? Und wie sehen diese Töne in den Geigennoten aus.

Zeit, um einmal gründlich Orientierungsarbeit zu leisten. Meinen Sie nicht auch?

Wenn man ein Streichinstrument beginnt, läuft das in den allermeisten Fällen so, dass man sich erst einmal um die erste Lage bemüht. Die erste Lage ist die Stellung der Hand, in der der erste Finger einen Ton über der leeren Saite steht. Man kann somit ausgehend von der leeren Saite eine Tonleiter beginnen.

Nun haben die Töne einer Tonleiter ja bekanntlich auch unterschiedliche Abstände (Halb- und Ganztöne) und daher gibt es auf der Geige auch verschiedene Stellungen der Finger untereinander. Man bezeichnet dies als „Griffarten“.

Wiederum in den allermeisten Fällen beginnt der Geiger mit der ersten Griffart, in der der 2. und 3. Finger im Halbtonabstand zueinander stehen und alle übrigen Finger untereinander, sowie der erste Finger zur leeren Saite im Ganztonabstand.
Dies ist eine anatomisch sehr nahe liegende Griffart. Sie liegt deshalb sehr bequem in der Hand, weil die beiden mittleren Finger ohnehin nicht so ganz leicht auseinander stehen wollen, wie die Übrigen.

Nun lassen sich in dieser Griffart nicht alle Töne und Halbtöne auf der Geige spielen, aber eine wichtige Tonleiter ist doch damit zu schaffen, nämlich die Dur- Tonleiter, die auf einer leeren Saite anfängt. Und damit kann man einen sehr schönen Einstieg ins Geigenspiel hinbekommen.

Sehen Sie sich einmal das Video an, dort wird die Sache genau erklärt und vor allem werden Ihnen auch auf den verschiedenen Saiten die Töne in den Noten gezeigt.

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Und im zweiten Teil des Videos wurde die zweite Griffart gezeigt. Sie ist eben so sehr nötig, wie die Erste. Hier steht der zweite Finger tief, also nah am Ersten und Sie können daher auf der D-Saite den Ton f‘ spielen. Sie brauchen diese Griffart, wenn Sie eine Dur-Tonleiter mit dem dritten Finger beginnen wollen. Beispielsweise ist C-Dur beginnend mit dem dritten Finger auf der G-Saite nur so möglich.

Ich möchte Ihnen nun einen Vorschlag machen:

Wenn Sie Grifftabelle Geige erste Lage klicken, können Sie sich ein Blatt mit einer leeren Grifftabelle für die Geige herunter laden. Sehen Sie sich danach das Video noch einmal an und tragen Sie einfach die verschiedenen Töne in die Grifftabelle ein. Jede Saite der Geige wird hier durch eine Notenzeile dargestellt. Jede mögliche Halbtonposition ist ein Bereich, durch zwei Taktstriche rechts und links begrenzt. Die Sache sieht daher ähnlich aus, wie bei einer Gitarre mit Ihrem Bünden. Und der Ton der leeren Saite ist jeweils schon eingetragen.

Das ist kinderleicht, und Sie haben gleich für Ihre Übungen eine solide Anleitung an der Hand.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen:

  • Die erste Griffart zeichnet sich dadurch aus, dass der Halbtonabstand zwischen dem 2. und 3. Finger liegt. Der 1. Finger steht im Ganztonabstand zur leeren Saite.
  • Die zweite Griffart unterscheidet sich von der Ersten nur durch die tiefe Stellung des 2. Fingers. Der Halbton steht zwischen den Fingern 1 und 2.

Und damit wünsche ich Ihnen eine gute Orientierungsarbeit und viel Erfolg bei Ihren Übungen.

mit freundlichen Grüßen

Felix Seiffert

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 10 die Tonarten und ihre Vorzeichen

In die Situation kommen Sie bestimmt einmal. Sie wollen ein neues Stück spielen, haben die Noten vor sich, und jetzt sehen Sie 3 Kreuze am Anfang der Notenzeile.

Ganz abgesehen davon, dass Sie zusehen müssen, wie Sie diese veränderten Töne auf Ihrem Instrument realisieren, wäre es für das Verständnis des Stückes wichtig, zu wissen, in welcher Tonart dieses Stück steht.

Wie geht es Ihnen damit?

Wahrscheinlich haben Sie bestimmte Tonarten schon öfter gesehen und tun sich relativ leicht damit. Meist spielt man auf einem Streichinstrument etwas in D- oder G-Dur. Die Vorzeichen kennt man dann einfach aus der Praxis heraus.

Wie ist es aber mit den anderen Tonarten, die nicht so sehr geläufig sind?

Gibt es dafür eine Regel, die einfach zu lernen ist?

Ja, die gibt es!

Damit Sie diese Regel aber richtig verstehen können, sollten wir noch einmal ein kleines bisschen ausholen.

Sie erinnern sich sicherlich an den Blogbeitrag, in dem es um die Eigenschaften einer Dur-Tonleiter überhaupt ging.

Sie erinnern sich nicht? Na dann sehen Sie hier ruhig noch einmal nach:

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 5 Was bedeutet eigentlich „Dur“

Also, möchten Sie eine Dur-Tonart mit einem anderen Grundton als dem C haben, kommen Sie nicht umhin, Vorzeichen zu benützen.

Und hier gibt es eine gewisse Systematik, die sich aus der Forderung ergibt, dass in einer Dur- Tonleiter die zwei Halbtonschritte immer zwischen dem 3. und 4. bzw. dem 7. und 8. Ton liegen müssen.

Hierbei zeigt es sich, dass immer dann ein Vorzeichen hinzu kommt, wenn eine Tonart 5 Töne (eine Quinte) höher oder tiefer beginnt, als die Vorherige.

Beispiel: ausgehend von C-Dur, das ja ohne Vorzeichen auskommt beginnen wir eine Quinte höher, und versuchen G-Dur zu spielen. Hier stellt sich heraus, dass wir ein Kreuz brauchen, auf dem F (das dann zum Fis wird).

Umgekehrt: beginnen wir eine Quinte tiefer als C-Dur, nämlich vom F aus, so brauchen wir auf dem Ton H ein B-Vorzeichen. Dieser Ton heißt dann auch B, wie Sie ja schon aus früheren Blogbeiträgen wissen.

Nun kommt man, wenn man in Quintschritten durch das Angebot aller Töne geht, auch durch alle Töne (und Halbtöne) die zwischen C und C stehen durch, sodass man auf diese Weise wirklich auf jedem möglichen Ton eine Dur-Tonleiter aufbauen kann.

Und dieses führt zum sogenannten Quintenzirkel, den Sie sich jetzt am besten einmal im Video ansehen. Dort lässt es sich viel einfacher erklären.

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Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was Sie sich wirklich merken müssen, um in den Tonarten zurecht zu kommen:

Sie müssen sich die Merksätze einprägen:

  • Geh Du Alter Esel Hole FISche, für die Kreuz Tonarten
  • Frische Brötchen ESsen ASse DES GESangs, für die B Tonarten

Ich habe Ihnen den Quintenzirkel, so wie er im Video dargestellt ist, als PDF hinterlegt, sodass Sie ihn gerne herunterladen und als Gedächtnisstütze ausdrucken können.

  • Ferner sollten Sie die ersten beiden Kreuze wissen: FIS und CIS
  • Und die beiden ersten B- Vorzeichen heißen B und ES

Und das war es auch schon an reinem Lernstoff. Den Rest bringen Sie aus Ihrer eigenen Überlegung heraus.

Falls Sie übrigens gerne zu diesen musiktheoretischen Themen kleine Übungsaufgaben machen wollen, dann finden Sie die im BogenBalance Newsletter, den Sie gerne unten kostenlos und unverbindlich abonnieren können. Außer diesen Übungsaufgaben erhalten Sie dort eine umfassende Einführung in das Basiswissen, das Sie haben sollten, wenn Sie mit einem Streichinstrument beginnen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

F. Seiffert

Zur letzten Folge (Folge 9) geht es hier

und hier finden Sie die nächste Folge (Folge 11)

 

Noten lesen lernen – aber leicht ! Folge 9 Was ist eigentlich moll?

Haben Sie eine Vorstellung davon, was „moll“ bedeutet? Das lateinische Wort „mollis“ bedeutet „weich“. Es geht hier um einen ganz bestimmten Charakter in der Musik. Aber wie bekommt Musik einen anderen Charakter? Geht es dabei nur um andere Töne? Oder wird ein anderer klanglicher Ausdruck gewählt? Oder hat es etwas mit Rhythmus zu tun?

Man könnte den Charakter „moll“ vielleicht als „in sich gekehrt“ oder „traurig“ bezeichnen. Natürlich werden Stücke, die diesen Charakter haben, auch einen anderen Rhythmus haben als Stücke mit „Dur“ Charakter, vielleicht auch ein anderes Tempo. Und der Instrumentalklang oder der Klang einer menschlichen Stimme wird sich ganz bestimmt an den Charakter „moll“ anpassen.

Das Hauptmerkmal des Tongeschlechtes „moll“ ist aber die Auswahl der Töne, aus denen das Stück komponiert ist. Und durch nichts lässt sich das Tonmaterial besser betrachten, als durch die dem Stück entsprechende Tonleiter.

Schauen wir uns eine moll-Tonleiter an, dann bemerken wir eine Eigenart: Die Stellung der Töne zueinander ist anders. Auch die moll-Tonleiter besteht aus Ganz- und Halbtönen, nur stehen ihre Halbtöne an anderen Stellen.

Eine Dur-Tonleiter hat an zwei Stellen einen Halbtonschritt zwischen seinen Tönen. Die Halbtonschritte liegen zwischen dem 3. und 4. Ton, sowie zwischen dem 7. und 8. Ton. So weit, so gut.

Bei einer moll Tonleiter sind es ebenfalls zwei Halbtöne, nur liegen die zwischen dem 2. und 3., sowie zwischen dem 5. und 6. Ton. Das ist Alles.

Finden Sie es nicht auch verwunderlich? Mir kommt es fast wie ein kleines Wunder vor. Da haben Sie nur eine andere Folge der Töne in Ihrem Stück, und schon hat die Sache einen ganz anderen Charakter.

Und es kommt noch besser:

Aber ich glaube, jetzt ist es erst einmal Zeit für Sie, sich das Video anzusehen.

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Haben Sie es mitbekommen? Eine moll-Tonleiter kann mit den gleichen Noten gespielt werden, wie eine Dur Tonleiter. Ist das nicht verrückt? Alleine die Tatsache, dass Sie eine Tonleiter, die vorher „Dur“ Charakter hatte, an einem anderen Ton beginnen, reicht aus, um eine moll-Tonleiter zu generieren.

Aber hier noch einmal die Fakten:

  • Betrachten wir einmal C-Dur mit seinen Tönen C D E F G A H und C. Wir wissen ja bereits, dass die Töne E und F sowie H und C im Halbtonabstand stehen. Zählen wir nun die Töne der Tonleiter durch, kommen wir auf den Schluss, dass die Halbtöne in einer Dur Tonleiter zwischen dem 3. und 4. sowie dem 7. und 8. Ton liegen.
  • Wollen wir nun aus diesen Tönen eine moll-Tonleiter generieren, beginnen wir die Tonleiter einfach zwei Töne tiefer, nehmen aber die gleiche Töne. Also: A H C D E F G A.
  • Da nun die Halbtöne immer noch zwischen E und F bzw. zwischen H und C liegen, haben Sie in dieser Tonleiter nun die Stellung des 2 und 3. Tons und des 5. und 6. Tons.
  • Besonders auffällig im Charakter ist die sogenannte „moll-Terz“. Dieser dritte Ton der Tonleiter steht nur einem halben Ton über seinem untern Nachbar und klingt tief, und etwas düster.
  • Wahrscheinlich ist es dem Charakter dieses Tons zu verdanken, dass die Assoziation zustande kommt, moll hätte etwas mit b-Vorzeichen zu tun. Nun, b-Vorzeichen erniedrigen ebenfalls.
  • Die beschriebene Tonleiter mit ihrer Konstellation nennt man die „natürliche Moll-Tonleiter“. Sie wir auch „Äolische moll-Tonleiter“ genannt. Sie ergibt sich natürlich aus den Tönen der zugehörigen Dur Tonleiter.
  • Man nennt die Tonleitern, die mit den gleichen Tönen funktionieren, „parallele Tonleitern“. A-moll ist also die parallele moll-Tonart von C-Dur. C-Dur ist die parallele Dur-Tonart von A-moll.
  • Die logische Schlussfolgerung dieser Zusammenhänge ist die, dass es genauso viele moll-Tonleitern gibt wie Dur Tonleitern. Zu jeder Kombination von Vorzeichen, die die verschiedenen Tonarten brauchen, gibt es auch eine moll Tonart.

Welche Systematik allerdings dahinter steckt, verrate ich Ihnen in einem späteren Blogbeitrag.

Aber hier noch ein wichtiger Hinweis:

Diese Ausführungen sind etwas für Interessierte, die genau dahinter kommen wollen, was sie da machen, wenn sie ein Stück in einer moll-Tonart spielen. Diese Dinge sind aber absolut keine Voraussetzung um ein Instrument beginnen zu können. In solche Thematiken wachsen Sie ganz einfach hinein. Sie tauchen irgendwann im Laufe Ihres Werdegangs am Instrument auf, aber Sie müssen sich in Gottes Namen diese Dinge nicht merken. Sie werden sich diese Zusammenhänge sowieso besser merken können, wenn Sie irgend wann einmal solche Tonleitern und Stücke in der entsprechenden Tonart spielen werden. Gehen sie also mit solchen Themen ganz entspannt um, Ihr Spiel wird nicht besser werden, wenn Sie schon vorher theoretisch wissen, um was es geht. machen Sie es ruhig wie die Kinder. Wachsen Sie spielerisch in die Sache hinein.

Alles Gute wünscht Ihnen

Felix Seiffert

zur letzten Folge (Folge 8 ) geht es hier:

und auch Folge 10 steht für Sie bereit

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 8 Ungerade Teilungen – die Rhythmussprache

Wenn wir noch weiterhin die Elemente betrachten, die den Rhythmus prägen, dann kommen wir an ungeraden Teilungen nicht vorbei. Oder glauben Sie, dass sich Musik nur mit allereinfachsten rhythmischen Verhältnissen in ihrer wirklichen Vielfalt auskommen könne?

Aber rekapitulieren wir noch einmal kurz:

Bisher haben Sie ja gesehen, dass Noten in ihrer Länge (ihrem „Notenwert“, wie es in der Fachsprache heißt) in einem recht einfachen Verhältnis zueinander stehen.

Wir haben ja zunächst die verschiedenen Notenwerte dadurch definiert, dass sie entweder ein Vielfaches eines ursprünglichen Notenwerts waren, oder dessen gerade Teilung.

Viertelnoten entstanden beispielsweise durch die Teilung einer Halben in zwei Teile, Achtel waren wieder eine Teilung der Viertel, und so weiter. So ergab sich die Reihe direkter Teilungen: Ganze – Halbe – Viertel – Achtel – Sechzehntel – Zweiunddreißigstel, und diese Reihe ließe sich noch weiter führen.

Diese Darstellung stellt aber immer nur das Verhältnis der Notenwerte untereinander dar. Mit der wirklichen Geschwindigkeit der Notenfolge hat dies noch nicht so viel zu tun. Hierzu braucht es den Taktschlag und seine Geschwindigkeit, das haben wir ja in der ersten Folge der Rhythmuskapitel dieser kleinen Reihe schon herausgearbeitet.

Nun wäre die Sache aber allzu einfach, wenn es in der Musik nur gerade Teilungen gäbe. Eine kleine Abweichung davon haben wir ja bereits erlebt: die „punktierte Note“, die beispielsweise eine Viertelnote um ein Achtel verlängert und so die Länge von 3 Achteln erhält.

Es gibt aber auch ungerade Teilungen einer Note. So ist es beispielsweise möglich, ein Viertel in drei gleich lange Noten zu unterteilen. Und diese Formation nennt man Triole. Sehen Sie sich einmal das Video an, dann werden Sie sehen, wie diese Triole dargestellt wird. Sie finden einfach drei Achtelnoten, die zu dritt mit einem Balken verbunden sind. Außerdem finden Sie über der mittleren Note eine kursiv gedruckte 3 (manchmal allerdings leider auch nicht). Und dies bringt zum Ausdruck, dass Sie nun drei Noten innerhalb eines Viertelschlags unterbringen müssen.

In früherer Musik gingen oft die Komponisten davon aus, dass man schon anhand der Balken und der Zahl der Noten, die in einem Takt untergebracht sind, darauf kommen müsse, ob man es nun mit Triolen zu tun hat, oder nicht. In der Regel liest man sich auch ganz gut darauf ein. Heutzutage wird allerdings meist die Triolen „3“ kursiv über die Noten geschrieben, außer an ganz eindeutigen Stellen (wenn beispielsweise Triolenläufe über mehrere Takte laufen) wo sie eher im Notentext hinderlich wirken. Verwechseln Sie diese Zeichen bloß nicht mit Fingersätzen. 😉

Möchten Sie in einem Viertel 5 Noten unterbringen, so schreiben Sie 5 Sechzehntel, setzen sie unter einen Balken und schreiben eine 5 darüber. Dann haben Sie eine „Quintole“

Mit der Sechstole geht es ähnlich. Innerhalb eines Viertels wären das dann 6 Sechzehntel, über denen eine 6 steht.

Ebenso finden Sie manchmal, aber selten „Septolen“ und „Nonolen“ im Notentext.

Am besten Sie sehen sich die Sache im Video einmal an.

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Aber wie ist das nun, wenn sie ein Stück vor sich haben und aus den Noten nicht gleich den richtigen Rhythmus heraus lesen können? Meist hat ja besonders ein Anfänger eine ganze Menge andere Dinge zu beachten. Wenn Sie auf Ihren Bogenstrich, Ihre Haltung am Instrument, auf die korrekte Stellung Ihrer Finger und so weiter achten, dann ist die Wahrnehmung oft nicht ganz frei, um schnell und unkompliziert auch noch den Rhythmus zu erfassen.

Und hierfür gibt es ein einfaches Mittel, das Ihnen im zweiten Teil des Videos gezeigt wurde. Es gibt die Möglichkeit, dass Sie sich anhand von ausgesprochenen Silben den Rhythmus eines Notentextes sofort in die Vorstellung bringen können.

Und zwar stellen diese Silben gleich von vornherein einen direkten Bezug zum Takt des Musikstücks her, was die Sache sehr einleuchtend macht.

Hier noch einmal die wenigen Regeln, die diese Sprache ausmachen.

  • Notenwerte die im Stück die Länge eines Taktschlages haben, werden als „Ta“ bezeichnet. Beim 4/4 Takt wären das dann beispielsweise die Viertel, beim 6/8 Takt die Achtel und so weiter.
  • Möchte man eine Note darstellen, die länger ist, als ein Taktschlag, dann fügt man für jeden weiteren Taktschlag an die Note ein „ha“ an. Also für eine Halbe Note im 4/4 Takt beispielsweise spricht man „Taha“, für eine Ganze „Tahahaha“.

Da alle diese Silben bisher mit dem Taktschlag zusammen gingen, hatten sie alle den Vokal „a“ in sich. Sie können also davon ausgehen, dass Sie mit Ta oder ha immer mit dem Taktschlag zusammen laufen. Probieren Sie es einmal und sprechen Sie eine Folge von Ta und ha und klatschen dazu gleichmäßig. Sie werden diesen Rhythmus vollkommen eingängig finden.

Weitere Regeln:

  • Möchte man innerhalb eines Taktschlages zwei Notenwerte unterbringen, (also Achtel im 4/4 Takt beispielsweise) spricht  man „Ta – te“

Probieren Sie auch dieses einmal aus. Klatschen Sie gleichmäßige Taktschläge und sprechen Sie dazu „Ta te Ta te“, immer das „Ta“ mit dem Klatschen zusammen, das „te“ dazwischen.

  • Bei Triolen spricht man „ta te ti“
  • Und bei Sechzehnteln im Vierteltakt „Ta fa te fe“ (merken Sie wie hier die Zweiteilung auch wieder mit Ta und Te enthalten ist? Sie Rhythmussprache funktioniert absolut logisch und wirft einen nirgends aus dem Fluss der Notenwerte hinaus.)

Mit diesen Aufteilungen kommen sie in der Regel ganz gut hin. Bis Sie Rhythmen mit diesen Notenwerten so sprechen können, haben Sie in der Regel das Notenbild des Rhythmus so weit intus, dass Sie auch ohne diese Sprache einen Rhythmus problemlos erfassen können.

Nur ein paar Spezialfälle möchte ich Ihnen unten noch anhand von Notenbildern zeigen. Ich glaube die Logik der Darstellung spricht hier für sich und es bedarf keiner weiteren Erklärung.

Und damit wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Entziffern und Umsetzen Ihrer Noten

Felix Seiffert

Hier geht es zur letzten Folge (Folge 7)

Und die nächste Folge (Folge 9) finden Sie hier: 

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 7 weitere Notenwerte

Nun, da Sie ja in der letzten Folge dieses kleinen Notenkurses die Grundzüge der Darstellung von Rhythmus gelernt haben, geht es heute um weitere Aufteilungen.

Teile ich die ganze Note, komme ich zur Halben, dann zum Viertel und zum Achtel. Teile ich diese Notenwerte weiter auf, entstehen Sechzehntel und Zweiunddreißigstel. Die Zweiteilung lässt sich natürlich noch weiter fortsetzen, aber dies kommt in den Noten dermaßen selten vor, dass wir das im Moment getrost vernachlässigen können.

Wie die Noten mit diesen Notenwerten aussehen, erfahren Sie unten im Video. Man liest sich ganz gut ein, in die Sache, wenn man einmal im Blick hat, dass die kürzeren Noten immer mehr Balken haben, als die längeren.

Eines darf man auf keinen Fall vergessen, wenn man an die Darstellung von Rhythmus denkt.
Musik besteht nicht nur aus Noten bestimmter Länge, sondern ebenso aus Pausen. Und gibt es Pausenzeichen zu jeden beliebigen Notenwert. Für den Spieler sind Pausen oft noch schwieriger im richtigen Rhythmus einzuhalten, als Noten.
Ist es nicht ein wenig merkwürdig, über eine genau festgelegte Zeitspanne „nichts“ zu tun? Und genau diese muss man als Musiker lernen: Eine Pause beginnt zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, (nämlich genau dann, wenn die vorherige Note endet) und sie hat auch ihr ganz bestimmtes Ende (dann, wenn die nächste Note beginnt). Glauben Sie nicht, dass das so einfach wäre.

Aber das nur nebenbei. Sehen Sie sich im Video zunächst einmal an, wie diese Zeichen aussehen.

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Glauben Sie bitte ja nicht, dass es mit diesen Notenwerten, die allein durch die Zweiteilung  einer Ausgangsnote entstehen, getan wäre.

Am Ende des Videos, geht es um eine Note, die durch Verlängerung einer anderen entsteht.
Kurios, aber wahr: Man verlängert eine Note um die Hälfte ihres eigenen Werts durch einen Punkt, den man einfach hinter die Note setzt. Man nennt diese die „Punktierte Note“

Durch die Punktierung entsteht eine Note, die zum Beispiel die Länge von drei Vierteln (punktierte Halbe), oder auch drei Achteln (punktierte Viertel) u.s.w. hat.
Verwechseln Sie die Punktierung der  Noten bitte nicht mit den Punkten, die eventuell über oder unter den Noten stehen.
In letzterem Fall geht es um Artikulationsangaben, die Auskunft darüber geben, wie Noten anzustreichen sind, und wie sie enden. Aber das wäre ein eigenes Kapitel, das hier zu weit führen würde.

Oft wird eine punktierte Note von einer Note des nächst kleineren Notenwerts begleitet. So sieht man oft das punktiert Viertel und direkt dahinter das Achtel. Diese Rhythmusfloskel nennt man den „punktierte Rhythmus“. Sie brauchen sich beispielsweise nur einmal den Beginn der „kleinen Nachtmusik“ vorsingen, oder das Kinderlied „Alle Vögel sind schon da“ dann haben Sie den punktierten Rhythmus, der uns wirklich allerorten begegnen wird.

Und damit wünsche Ihnen alles Gute bis zum Nächsten Beitrag zum Thema Noten lesen.

Felix Seiffert

 

möchten Sie noch einmal zurück zur letzten Folge?

und hier geht es zur nächsten Folge (Folge 8 )

 

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 6 Rhythmus

Nun wissen Sie ja bereits einiges über Tonhöhen, über Vorzeichen, Notenköpfe, Schlüssel und Linien. Dennoch erschließt sich die Darstellung von Musik in Noten aber erst, wenn Sie sich mit den Zusammenhängen des Rhythmus auseinandersetzen.

Musik ist eine Kunst, die in der Zeit abläuft. Ein stehender Klang ist keine Musik. Musik entsteht erst, wenn Töne hintereinander in einer bestimmten Zeitabfolge erklingen.

Und das sollte sich in einer Notenschrift darstellen lassen, dass es für jedermann verständlich ist.

Im unten bereit gestellten Video werden Sie sehen, dass für das zeitliche Geschehen in der Musik drei Dinge wichtig sind:

Der Rhythmus

Der Takt

Das Tempo

Nun, wenn sie den Rhythmus betrachten wollen, dann werden Sie sehen dass die Notenschrift Sie in die elementaren Bereiche des Bruchrechnens zurück führt. Rhythmus lässt sich sehr einfach definieren durch einfache Teilungen (in diesem Video ausschließlich die Zweiteilung)

Wenn Sie den Takt betrachten, wird es darum gehen, wie er in den Noten definiert wird und wie Noten zu ihm im Verhältnis stehen. Eine Definitionsfrage.

Und das Tempo, das geschieht natürlich meist aus dem Bauch heraus, hat auch sehr viel mit dem Geschmack des Musikers zu tun. Aber es gibt in der Notenschrift gewisse Vorgaben, die man durchaus beherzigen sollte. Und man besitzt auch dann, wenn man sich an diese Vorgaben hält, noch einigen Gestaltungsspielraum.

Aber sehen Sie sich die Sache einmal im Video an.

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Dies sind also die Grundzüge der Darstellung von Rhythmus, Takt und Tempo. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten rhythmischer Darstellung in Noten. Es wäre ja auch ein recht dürftiges Musizieren, wenn alle Rhythmen nur durch die Zweiteilung zustande kämen.

Nein, Musik ist viel lebendiger, als Sie denken, es gibt hier noch Vieles, was man rhythmisch tun und auch in Noten darstellen kann.

Aber das müssen wir zunächst einmal vertagen bis zum nächsten blogartikel Noten lesen lernen, aber leicht! Beim nächsten mal wird es um die Verlängerung von Noten gehen und außerdem darum, wie man Noten auch anders als durch Zweiteilung zueinander ins Verhältnis seht.

Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute

F. Seiffert

p.S.: Möchten Sie noch einmal im letzten Blogbeitrag zum Thema noten lesen etwas nachlesen?

Noten lesen lernen – aber leicht! Folge 5 Was bedeutet „Dur“?

Und der nächste Artikel den finden Sie hier (Folge 7)