Vorübungen für einen gelungenen Bogengriff

Wenn wir uns im letzten Newsletter damit beschäftigt haben, was wir mit einem Bogen eigentlich ausrichten wollen, dann soll uns die heutige Ausgabe an Vorübungen heran führen, die Sie mit einem Stift und einem einfachen Holzstab machen können.

Sehen Sie sich im folgenden Video einmal diese Übungen an, und probieren Sie sie einfach aus.

Stifte und Stäbe

Ich verwende gerne Stifte und Stäbe um den Bogengriff grundlegend beizubringen. Einen Stift hat man viel selbstverständlicher in der Hand als zunächst einen Bogen. Vielleicht liegt das daran, dass man diesen empfindlichen Bogen auf keinen Fall auf den Boden fallen lassen will. Und wenn man dann nicht gewohnt ist, mit ihm umzugehen, dann fasst man ihn gerne etwas verkrampft oder einfach zu fest an. Und schon wird die Sache schwierig.

Erinnern Sie sich? Unser Hauptanliegen war es doch, zu einem Bogengriff zu finden,der so flexibel ist, dass wir die Ansprache der Saite unter dem Bogen mit den Fingern, der Hand und dem ganzen Arm spüren können.

Und dies schaffen wir am besten, wenn wir so einen unkomplizierten Gegenstand wie eine Stift oder einen einfachen Holzstab in die Hand nehmen. er kann ruhig einmal hinunter fallen, wenn wir ihn aus Versehen fallen lassen, das macht gar nichts.
Und wir gewöhnen uns an eine gelassene Haltung.

 

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Ich würde mir für diese Übung einen einfachen Holzstab in der Stärke von 10 oder 12 mm zulegen. Sie finden Sie in jedem Baumarkt. Ob der Stab nun eine glatte Oberfläche hat oder geriffelt ist wie ein Holzdübel, tut eigentlich nichts zur Sache.

Sehen Sie sich einmal das Video an und achten Sie genau auf die locker fließende Haltung der Finger. Gut möglich, dass Ihnen das nicht auf Anhieb gelingt. Sehen Sie sich die Sache ruhig mehrfach an.

Stellen Sie sich einmal vor, wie Ihre Finger ganz natürlich hängen, wenn sie den rechten Arm waagrecht vor sich halten und den Handrücken einfach fallen lassen. Das, was Sie dann sehen, ist die beste Bogenhaltung, die Sie haben können. Ihre Greifkraft ist auf ein Minimum reduziert. So können Sie am Besten mit Gefühl streichen.

Aber es wird Sie einige Zeit kosten, bis Sie es so einfach ausführen können. Normalerweise dauert das Monate, bis man wirklich heraus hat, wie leicht man mit einem Bogen umgehen kann. Lassen Sie sich davon bitte nicht beunruhigen. Früher oder später werden Sie immer mehr merken, wie die Leichtigkeit in Ihr Spiel kommt.

Wichtig ist zunächst die Vorstellung, dass es gehen kann, dann findet sich auch der Weg dorthin

So, und nun kann ich Sie nur noch ermuntern: Probieren Sie es aus! Es wird Ihnen gefallen.

Alles Gute bis zur nächsten Woche

Ihr Felix Seiffert

4 Kommentare

  1. Michael Görg

    Wahrscheinlich ist für Kontrabassisten wichtig darauf hinzuweisen das es zwei verschiedene Bogenformen gibt, nämlich den französischen und den deutschen Bogen. Ich nehme an, dass für den Französischen eher die Cello-Übungen gelten!?
    Viele Grüße
    Michael Görg

    • Hallo Michael,

      ja, so ist es gedacht. Diese Übungen sind Vorbereitungen für den „Obergriff“ für Geige, Bratsche, Cello und den französischen Bassbogen.

      herzliche Grüße

      Felix Seiffert

  2. Hannelore Bauszus

    Hallo ,dieser Newsletter kommt gerade richtig ,ich habe immer noch nicht den optimalen Griff,obwohl ich schon 7,5 Monate Geige spiele.
    Ich werde jeden Tag danach ueben,bevor ich die Geige in die Hand nehme .
    Liebe Gruesse
    Hanne Bauszus

    • Na das freut mich. Es ist schon so, dass man manchmal anhand sehr einfacher Mittel zu einer natürlichen Handlung am Instrument finden kann.

      Viel Erfolg damit und nach einer Weile, das werden Sie sehen, haben Sie den Bogen so selbstverständlich in der Hand, dass sie den Stab als Hilfsmittel nicht mehr brauchen.

      herzliche Grüße

      Felix Seiffert

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