Schlagwort: Noten

Wie Du mit diesen drei Methoden Dein Spiel in Fluss bringst

Klingt es bei Dir auch so, wenn Du Dein Stück zu Hause übst?

Du spielst Dein Stück, aber Du machst an bestimmten Stellen immer wieder einen Rückzieher. Du wirst langsamer, oder leiser: Du gehst an diesen Stellen vorsichtiger durch das Stück.

Du kennst das bestimmt.

Bezeichnen wir dies einmal als „Stop and Go“ Modus. Weiterlesen

Schnelles Greifen Teil 5 – das Überblicken von Rhythmen

Dass das Spielen von schnellen Noten eine ganze Menge mit Kopf- oder Vorstellungsarbeit zu tun hat, haben Sie ja in den letzten Folgen über das „schnelle Greifen“ bereits gemerkt.
Ein Bewegungsablauf wird dann schnell, wenn die Vorstellung über das, was da ablaufen soll, wirklich da ist.
Aus diesem Grund haben Sie zum Beispiel das Blickfeld erweitert, und nicht mehr nur die Tonhöhe des einzelnen Tons, sondern ganze Figuren im Ablauf der verschiedenen Tonhöhen betrachtet.

Nun bestehen Töne allerdings nicht nur aus ihrem Klang oder eben ihrer Tonhöhe. Weiterlesen

Noten lesen lernen – aber leicht! Der Dreiklang und seine Umkehrungen – wo ist nur der Grundton geblieben?

Gehen wir einen Schritt weiter in unserem kleinen Kurs zum Thema Notenschrift. Beim letzten Mal ging es ja um das Thema Dreiklänge.

Sie erinnern sich ganz bestimmt: Dreiklänge wurden aufgebaut, indem man auf einen „Grundton“, jeweils  im Terzenabstand zwei weitere Töne  stellte.

Die Sache sah dann zum Beispiel so aus:

Nun werden Sie in Ihrer Spielpraxis allerdings bemerken, dass Sie einen Dreiklang in dieser Form eher selten finden. Da bekanntlich die Töne, die in einem Dreiklang vorkommen, in verschiedenen Oktavlagen liegen können, ergeben sich die unterschiedlichsten Bilder, in denen Dreiklänge auftauchen können.

Grund genug für uns, hier ein wenig Klarheit in die Sache zu bringen.

Aber sehen Sie sich ersteinmal das dazu passende Video an:

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Versetzt man einzelne Töne in andere Oktavlagen und verändert man damit das Bild und den Aufbau eines Dreiklangs, so spricht man von „Umkehrungen“.

Bei einem Dreiklang in seiner Grundstellung (Bild 1) hat man die Situation, dass der Grundton dieses Klangs an an unterster Stelle steht. In besagtem Beispiel ist dies der Ton g’. Auf ihm bauen sich nun der Terzton h’ und der Quintton d’’ auf. Sie erinnern sich an den letzten Beitrag.

Nimmt man nun den Grundton und setzt ihn eine Oktave höher, bekommt der Dreiklang ein ganz anderes Bild. Er wird immer noch ähnlich klingen wie der erste, da ja immer noch die gleichen Töne darin vorkommen. Aber dennoch ändert sich etwas im Klang, wenn der Grundton nicht mehr an unterster Stelle im Akkord liegt.

Die Sache sieht nun so aus:

Sie sehen den Grundton g’ jetzt eine Oktave nach oben versetzt zu g’’.

Diesen Akkord nennt man die „erste Umkehrung“ des ursprünglichen Dreiklangs.

Es gibt aber noch einen anderen Fachausdruck für diese Form des Dreiklangs. Um diesen zu verstehen, muss man sich die Tatsache vor Augen führen, dass der  tiefste Ton in einem Dreiklang nicht mehr unbedingt der Grundton sein muss. In unserem Fall ist der Terzton der tiefste Ton im Dreiklang, da ja der Grundton um eine Oktave nach oben versetzt wurde.

Sieht man sich nun die Abstände der höheren Töne ausgehend von diesem tiefsten Ton an, so kommt man darauf, dass der 2. Ton eine Terz und der oberste Ton eine Sexte vom Basston entfernt liegt.
Aus dieser Tatsache ergibt sich dass man diesen Akkord den „Terzsextakkord“ nennen müsste. Da aber die Terz etwas ganz normales ist, was in der Grundstellung auch vorkommt, lässt man sie in der Namensgebung weg und nennt das Ganze „Sextakkord“

Nebenbei: Wenn man den Dreiklang in der Grundstellung betrachtet müsste man ihn nach dieser Namensgebung „Terz – Quintakkord“ nennen. Da aber Terz und Quinte auch hier einfach nur der Normalzustand sind, entfällt ebenfalls diese Namensgebung komplett. Es wird im Namen, nur das benannt was von Terz und Quinte abweicht. Die Dreiklänge heißen eben dann Grundstellung oder Sextakkord  – fertig.

Nein ganz fertig wind wir noch nicht.

Es gibt nämlich noch die Möglichkeit, einen weiteren Ton eine Oktave nach oben zu versetzen.

Sehen Sie sich einmal diesen Fall an:

Hier wurde auch noch das h’ um eine Oktave hinauf versetzt. Der Grundton ist immer noch das g’’, jedoch der tiefste Ton ist wieder ein Anderer, nämlich jetzt das d’’. Dieser Dreiklang steht jetzt auf seinem Quintton und wird die „zweite Umkehrung“ genannt.

Aber wie heißt nun dieser Dreiklang in unserer Fachsprache? Sehen wir uns einmal die Abstände der Töne ausgehend wieder von dem tiefsten Ton an, so kommen wir auf die Intervalle Quart für den nächsthöheren und Sexte für den höchsten Ton. Diesen Akkord nennt man „Quartsextakkord“.

Aber nun genug der Fachsimpelei. Was ist für Sie eigentlich wichtig an diesen ganzen Ausdrücken. Wichtig ist zunächst, dass Sie verstehen, dass Dreiklänge in den Stücken, die Sie spielen, meistens nicht in ihrer Grundstellung auftauchen. Aus diesem Grund ist es wichtig herauszufinden, wo in Ihrem Dreiklang der Grundton liegt. Wenn Sie den einmal haben, können Sie sich überlegen, ob Sie nun einen Dur-, oder einen moll-Dreiklang vor sich haben. Und wenn Sei das haben, können Sie sich eine Vorstellung machen, wie die Sache klingen soll.

Und den Grundton suchen Sie folgendermaßen.

Als Sie sich die Umkehrungen ansahen, haben Sie da bemerkt, dass außer den Terzen zwischen den Tönen auch noch ein anderes Intervall aufgetaucht ist? Zwischen dem d’’ und dem g’’ in den Umkehrungen entstand das Intervall einer Quarte. Dieses ist das „Restintervall, das immer zwischen dem höchsten Ton (also dem Qintton) und dem nun höher gelegten Grundton des Dreiklangs entsteht. Dieses Restintervall ist das deutliche Anzeichen, dass wir es darüber mit dem Grundton des Dreiklangs zu tun haben.

Das ist doch ganz einfach zu sehen, oder? Sie sehen also zwischen den Tönen immer Terzen. Klar: Dreiklänge sind in Terzen aufgebaut. Aber an einer Stelle entsteht ein anderes Intervall. Und über diesem Intervall steht der Grundton.

Und damit haben Sei nun die beste Möglichkeit, immer zu erkennen um was genau es sich handelt, wenn Sie in Ihren Stücken auf Dreiklangsformationen treffen.

Möchten Sie übrigens sich durch eigene Übungen in die Sache vertiefen, sei Ihnen an dieser Stelle noch einmal der BogenBalance Newsletter empfohlen, in den Sie sich unten eintragen können. Begleitend zu einer allgemeinen Einführung in die Anfangsfragen des Spielens auf Streichinstrumenten bekommen Sie nämlich in jeder Folge dieses kostenlosen Newsletters eine kleine Übungsaufgabe mitgeliefert, die Sie durch die mittlerweile 14 Folgen dieses kleinen Kurses in Sachen „Noten lesen lernen – aber leicht“ leitet.

Also falls Sie möchten… unten finden Sie die Eingabemaske in die Sie sich jederzeit gerne eintragen können.

mit freundlichen Grüßen

Felix Seiffert

Noten lesen lernen, aber leicht! Folge 11 Die Intervalle von der Prime bis zur Quinte

Nachdem wir uns in den letzten Folgen der Reihe „Noten lesen lernen, aber leicht!“ mit dem Lesen von Tönen, Rhythmus und Tonarten beschäftigt haben, nähern wir uns mit großen Schritten dem, was man Harmonie nennt. Unter Harmonie versteht man das Zusammenklingen mehrerer Töne.

Musik besteht meist nicht nur aus einer Melodie, sondern wird auch mit verschiedenen Klängen harmonisiert. Meist sind das Drei- oder Vierklänge, die eine Melodie unterstützen.

Bevor wir uns aber mit diesen Klängen befassen können, ist es wichtig, dass wir uns mit den Klängen befassen, die zwei Töne miteinander bilden können – den sogenannten Intervallen.

Intervalle kommen einerseits in zeitlicher Folge vor, also hintereinander gespielt in Schritten und Sprüngen. Andererseits bestehen Intervalle natürlich auch zwischen zwei Tönen, die gleichzeitig klingen als Zusammenklänge.

Für das Bilden von Harmonien werden vor allem Terzen, Quinten und Sexten gebraucht, aber zunächst sollten wir uns einmal einen kleinen Überblick verschaffen, was es für Intervalle gibt.

Einerseits kann man Intervalle verstehen. Man kann sie in den Noten entziffern; man kann begreifen wie ihre Systematik ist. Man kann sie benennen. Aber wesentlich ist es doch, sie hören zu können und sie im hören zu erkennen. Und dafür ist diese Schreiberei hier im blog weniger geeignet. Daher möchte ich Ihnen einmal das folgende Video ans Herz legen. Da es aber doch etwas umfänglich ist, alle Intervalle hörend zu erfahren, soll sich dieser Beitrag zunächst einmal auf die Intervalle Prime, Sekunde, Terz, Quarte und Quinte beschränken.

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Gehen wir aber hier noch einmal die Intervalle der Reihe nach durch:

  • Das aller einfachste Intervall ist die „Prime“. Sie ist sozusagen das „Intervall Null“. Spielt man zwei mal den gleichen Ton entweder zusammen oder hintereinander, erklingt einfach ein Ton. Die Tonwiederholung ist die Prime. Gleichzeitig gespielt verstärken sich die beiden Töne gegenseitig. Dieses Intervall ist ein „reines Intervall“
  • Die „Sekunde“ bezeichnet den Tonschritt. Gehe ich also von einem Ton zum nächsten, ist das eine Sekunde. Nun haben wir ja gesehen dass diese Schritte von einem Ton zum nächsten entweder ein Halb- oder ein Ganzton sein können. Daher nennt man den Halbtonschritt eine „kleine Sekunde“ und den Ganztonschritt eine “große Sekunde“. Spielt man die beiden Töne einer großen oder kleinen Sekunde zusammen, so wird man auf jeden Fall einen dissonanten Klang hören.
  • Ganz anders liegt die Sache bei der „Terz“. Dieser Klang klingt zusammen für unsere Ohren sehr angenehm. Man bezeichnet so etwas als „konsonant“. Es handelt sich um den Sprung von einem zum übernächsten Ton in der Tonreihe. Auch hier unterscheidet man zwischen der großen und der kleinen Terz. Liegen nämlich zwischen den beiden Tönen zwei Ganztöne, handelt es sich um eine große Terz. Es können aber auch ein Ganz- und ein Halbton zwischen unseren beiden Tönen liegen. In diesem Fall haben wir eine kleine Terz. Sie bekommen eine kleine Terz ganz automatisch, wenn Sie einmal „Hal-lo“ rufen. Viele Kinderlider der ganz frühen Phase des Singens sind auf dieser „Ruf-Terz“ aufgebaut.
  • Die Quarte ist das Intervall, das entsteht, wenn man von einem zum nächsten Ton drei Tonschritte geht. Dies sind im Normalfall zwei Ganztöne und ein Halbton. Man spricht dann von einer reinen Quarte. Die Quarte kennen Sie als das Intervall, das dem Feuerwehr Signal sehr nahe kommt. Auch die Kleine Nachtmusik von W.A.Mozart beginnt mit einem Quartsprung. Spielt man die zwei Töne einer Quarte zusammen, ergibt sich ein merkwürdig „hohler“ (meine ganz persönliche Auslegung) Klang. Er gilt als konsonant, hat aber so etwas wie eine Reibung in sich.
  • Und mit der Quinte haben wir wieder einen sehr reinen Klang vor uns. Wer schon einmal gehört hat, wie eine Geige oder ein Cello gestimmt wird, der kennt den Klang der Quinte. Diese Instrumente, und natürlich nicht zu vergessen die Bratsche, sind in Quinten gestimmt. Die Quinte beinhaltet drei Ganzton- und einen Halbtonschritt von einem zum anderen Ton. Sie wird in diesem Fall ebenfalls als „reine Quinte“ bezeichnet.

Ist Ihnen aufgefallen dass die Namen dieser Intervalle lateinische Zahlwörter sind? Ja, in der Tat, es handelt sich hier um die Lateinischen Namen für die Zahlen 1 bis 5. Nur muss man sich eines klar machen:
Das Zahlwort bezeichnet nicht die Zahl der Tonabstände, die zwischen zwei Tönen liegen. Nein, sie bezeichnet die Zahl der eingeschlossenen Töne und zwar inklusive dem Ausgangs- und dem Zielton des Intervalls. So drückt zum Beispiel das Wort Terz die Zahl Drei aus. Der Abstand der beiden Töne beträgt nur zwei Töne, aber vom unteren bis zum oberen Ton des Intervalls sind es doch drei Töne gezählt. Etwas paradox, aber man gewöhnt sich daran.

Und damit wünsche Ich Ihnen Interessante einsichten, wenn Sie das nächste Mal in Ihre Noten blicken. In der nächsten Folge wird es dann um die fehlenden Intervalle Sexte, Septime und Oktave gehen.

Bis dahin alles Gute

Felix Seiffert

Zur letzten Folge (Folge 10) geht es hier