Schlagwort: Kontrabass

Kräftige Finger, die Grundlage um Cello und Kontrabass zu spielen

Haben Sie sich einmal gefragt, wie es die Cellisten und Bassisten machen, dass sie so leichtfüßig über das Griffbrett laufen und dabei mühelos die kühnsten Läufe und Figuren zustande bringen.

Ganz einfach, sie haben die kraft ihrer Finger in der richtigen Weise trainiert.

Insbesondere beim Cello und beim Kontrabass mit ihren großen schweren Saiten wird diese Sache wichtig. Stellt man sich einmal vor, wie viel Kraft man bei diesen Instrumenten braucht, um die Saite hinunter auf das Griffbrett zu drücken und den Ton damit abzugreifen, kann man sich schon vorstellen, dass der Finger, der diese tut und die ganze Hand sich dabei sehr leicht verkrampfen können.

Und nun kann man sich vorstellen, dass es für eine Hand, die viel mehr Kraft übrig hat, als sie zum Abgreifen der Töne braucht, sehr viel leichter ist, zu vibrieren oder andere Aktivitäten wie schnelle Läufe oder Lagenwechsel zu meistern. Daher ist für die Cellisten und Bassisten die Kräftigung der Hand eine wirklich sinnvolle Sache.

Sehen Sie sich einmal dieses Video an. Es geht um die „Drei Phasen Übung“ für das Aufklopfen und Abziehen der Finger.

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mit den besten Wünschen

Felix Seiffert

 

p.S.: Hat ihnen dieses Video gefallen? Finden Sie Nutzen daran? Ich würde mich sehr über Ihren Kommentar zu meinen Tutorials freuen.

Markierungen auf dem Griffbrett, bei Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass – so wird es gemacht:

Haben Sie sich einmal gefragt, wie es gehen kann, dass man gleich zu Beginn des Instrumentalspiels, richtig saubere Töne greifen kann?

In unseren Workshops soll das möglichst schnell funktionieren, und daher verwenden wir zur groben Orientierung kleine Markierungen auf dem Griffbrett. Im Gegensatz zu einer Gitarre hat ja das heutige Streichinstrument der Violinfamilie keine Bünde auf dem Griffbrett. Sie haben also eine glatte Fläche, auf der Sie, basierend auf ihrem Bewegungsgefühl und natürlich ihrem Gehör, die Töne, die Sie greifen wollen, selbst finden müssen.
Das kommt einem auf den ersten Blick fast unmöglich vor. Bei einiger Übung stellt man allerdings fest, dass dies gar nicht so furchtbar schwer ist. Immerhin haben wir in unseren Händen und auch in unserem Bewegungsgefühl die Fähigkeit, uns dermaßen genau an bestimmte Fingerstellungen zu gewöhnen und sie auch immer wieder zu finden, dass ich selbst auch immer wieder staune.

Führen sie sich nur einmal vor Augen, was Sie alles tun, wenn sei in einem Auto (in Ihrem Auto) sitzen. Wie Sie selbstverständlich den Blinker finden, von en Pedalen ganz zu schweigen. Wie Sie ohne weiteres sämtliche Knöpfe bedienen, während Sie fahren. Dies haben Sie alles einmal gelernt. (und zwar innerhalb kürzester Zeit, nachdem Sie genau dieses Auto erworben haben). So etwas ähnliches passiert mit allem, was Sie am Instrument tun. Nur müssen wir zunächst einmal genau zu sehen, dass Sie sich das Richtige aneignen.

So, zunächst wird es allerdings eine gute Hilfe sein, wenn sie sich grobe Anhaltspunkte auf dem Griffbrett zurecht legen, eben mit den oben genannten Markierungen. In den ersten paar Wochen hilft dies wirklich ganz erstaunlich. Sie werden recht bald feststellen, dass Sie diese Hilfe gar nicht mehr brauchen.

Und hier die Anleitung:

Zunächst, und das betrifft alle Streichinstrumente müssen Sie die „schwingende Saitenlänge“ ihres Instrumentes feststellen. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Das Streichinstrument hat einen „Obersattel“. Dieser liegt an der Schnittstelle zwischen dem Griffbrett und dem Wirbelkasten. Hier liegen die Saiten fest auf und von dort aus sind sie über das Griffbrett gespannt.

Saiten liegen auf dem Obersattel auf

Der andere Begrenzungspunkt für die schwingende Saitenlänge ist der „Steg“. Hier liegen die Saiten ebenfalls fest auf. Der Steg stellt nun die Verbindung zwischen der schwingenden Saite und dem Klangkörper des Instruments dar.

ebenso auf dem Steg

Messen wir nun die schwingende Saitenlänge. Bei der Geige sind es etwa 32 Zentimeter, bei allen anderen Streichinstrumenten natürlich mehr. Messen Sie es einfach aus.

von Obersattel zu Steg: die schwingende Saitenlänge

Nun kommt ein wenig Rechenarbeit ins Spiel:

Die erste Markierung liegt 10% der Saitenlänge entfernt vom Obersattel. Bei meiner Geige  zum Beispiel, mit Saitenlänge 32,4 sind das 3,3 cm. (auf halbe Millimeter kommt es hier nicht an. Wie gesagt, wir brauchen eine grobe Orientierung) Kleben Sie sich dahin einen Punkt, oder markieren Sie sich das Griffbrett mit einem unscheinbaren Bleistiftstrich, ganz wie Sie wollen.

Der zweite Markierungspunkt liegt bei 24% der Strecke. (bei mir sind das 7,8 cm vom Obersattel aus gemessen. Achtung! Dies gilt nur für Geige, Bratsche und Cello. Beim Kontrabass brauchen wir aufgrund der unterschiedlichen Greifweise den Punkt bei 20% der Saitenlänge.

Nun brauchen wir für unsere Übungen noch eine dritte Markierung, die wiederum beim Kontrabass unterschiedlich liegt. Beim Bass brauchen wir einen Punkt bei 32% der Saitenlänge, und bei den übrigen Instrumenten auf 50% der Strecke. Geben wir zum Schluss dem Bass noch eine vierte Markierung, ebenfalls bei 50% der Saitenlänge, dann haben wir es geschafft.

Hier ein paar grobe Werte die Sie mit der Formel auf Ihre spezielle Saitenlänge anpassen können.

Geige:       z.B.: Saitenlänge 32,4 cm

  • Markierung 1: 3,3 cm (10%)
  • Markierung 2: 7,8 cm (24%)
  • Markierung 3: 16,2 cm (50%)

Bratsche    z.B.: Saitenlänge 36,4 cm

  • Markierung 1: 3,6 cm(10%)
  • Markierung 2: 8,7 cm (24%)
  • Markierung 3: 18,2 cm (50%)

Cello        z.B.: Saitenlänge 69 cm

  • Markierung 1: 6,9 cm (10%)
  • Markierung 2: 16,6 cm (24%)
  • Markierung 3: 34,5 cm (50%)

Bass        z.B.: Saitenlänge 104 cm

  • Markierung 1: 10,4 cm (10%)
  • Markierung 2: 20,8 cm (20%)
  • Markierung 3: 33,6 cm (32%)
  • Markierung 4: 52 cm (50%)

Die Zentimeterangaben beziehen sich hier immer auf die Entfernung des Punktes zum Obersattel.

Damit Sie aber auch wissen, wofür das Ganze dienen soll, sei Folgendes gesagt: Der erste Markierungspunkt ist die Stelle an dem der 1. Finger (Zeigefinger) auf dem Griffbrett sitzt. Auf der 2. Markierung sitzt bei Geige und Bratsche der 3. (Ringfinger) und bei Cello und Bass der 4. Finger. Dies stellt die Grundposition der 1. Lage dar, die wir zunächst einmal brauchen.

Und so sieht die Sache aus, wenn wir fertig sind.

bei Geige, Bratsche Cello etwa so ….

… und beim Bass sieht es so aus

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei Ihren anfänglichen Übungen. Haben Sie viel Freude daran.

er grüßt Sie herzlichst.

Felix Seiffert

BogenBalance Workshops, wie es begann

Liebe Leser,

heute möchte ich Ihnen einmal ein klein wenig erzählen, wie es zu der Idee eines  Workshops mit Anfängerunterricht auf Streichinstrumenten und insbesondere zu dieser Website kam.

Wenn man selbst als Schüler gewisse Erfahrungen mit dem Unterricht auf einem Instrument gemacht hat, ist man geprägt durch die Art und Weise, wie einem die Materie beigebracht wurde. Nach anfänglichen musikalischen Grundlagen, die ich auf der Blockflöte (wie so viele) erlernte, war mein erstes ernsthaft gelerntes Instrument die Geige. Obwohl mir das Spielen auf diesem Instrument große Freude bereitete, prasselten damals schon früh die gängigen Leitsätze auf mich ein wie: „Geige ist ein schwer zu erlernendes Instrument.“ „Du wirst viel üben müssen und eine längere Durststrecke durchstehen müssen bis es nach etwas klingt.“ „Bis Du mit anderen zusammen Musizieren kannst und es dann richtig Freude macht, musst Du viele lästige Fingerübungen hinter Dich bringen.“
So oder so ähnlich klangen die Aussagen, die Lehrer, Eltern und das gesamte persönliche Umfeld im allgemeinen Konsens uns Schülern vermittelten. Aus meiner heutigen Sicht wirkt das nicht gerade anregend. Als Zweitinstrument lernte ich Violoncello, und ich entdeckte meine große Liebe zu diesem Instrument, die mich später dazu brachte dieses auch zu meinem Hauptinstrument zu machen und im Beruf Cellist zu werden.

Natürlich ist das Studium eines Musikinstrumentes anstrengend. Es braucht viel Übung, und Hingabe, bis man dahin gelangt, sein Instrumentalspiel auf professionelles Niveau zu heben, daran ist gar nicht zu zweifeln. Nur störte mich immer diese Aussage, dass es keine Freude machen soll, wenn man seine Fähigkeiten am Instrument vertieft. Ich habe so viele andere Erfahrungen gemacht, und wenn ich nicht gerade an einen Lehrer geriet, der mit seinem Perfektionssinn alles zunichte machte, was nicht annähernd in ein starres Schema von „Schallplattenreife“ passte, dann war das Studium und jedes Lernen am Instrument eine erhebende Erfahrung.

Als ich dann selbst in den Lehrberuf einstieg, hatte ich wieder unmittelbar vor mir, in welchem Gegensatz unsere eigene Ausbildung zu dem stand, was wir letztlich beruflich zu bewerkstelligen hatten. Die Art, wie wir selbst ausgebildet worden waren, zielte auf größtmögliche Präzision im Hinblick auf unsere zukünftige Bühnenpräsens ab. Soweit ist das nicht verwunderlich und auch nötig, denn gerade dafür muss man sich auf ein Niveau begeben, das für unseren Beruf eben erforderlich ist. Nur passiert es eben all zu leicht, dass man genau diesen Aspekt bei der Förderung von Kindern, Jugendlichen und eben Anfängern und fortgeschrittenen jeden Alters zu sehr in den Vordergrund rückt. Das Resultat ist, dass es dem Lehrer und dem Schüler Freude macht, wenn der Schüler begabt ist, und wenn Aussicht besteht, dass der Schüler sozusagen auf des Lehrers Schulter steigen, und ein ähnliches Niveau wie er erreichen kann.
Nun besteht aber der größten Teil der Schülerschaft an einer Musikschule nicht aus solchen Personen, sondern an Menschen, die ihre Freizeit opfern, um am Musizieren zu spüren, wie sie innerlich wachsen. Es sind viele Schüler, die innerlich einen Hang zur Musik spüren, und dem nachgehen. Ein gewisser Zauber liegt in der Materie, den sie manchmal gar nicht so genau ausdrücken können. Vielen imponiert auch einfach das gemeinsame Musizieren in Orchestern beispielsweise oder bei der Kammermusik.

Dabei spielt es in meinen Augen gar keine so große Rolle, wie „begabt“ ein Schüler ist. In meinen Augen gibt es so etwas wie einen „weniger Begabten“ überhaupt nicht. Jeder Schüler hat im Grunde das Recht da abgeholt zu werden, wo er eben steht und vor allem kann man in jedem Teilbereich und jeder Könnensstufe erfahren, was für eine wohltuende Angelegenheit das Musizieren ist. Ich denke eher, dass man diese Ansicht differenzieren, und feststellen muss, dass der eine Mensch eben in gewissen Teilbereichen der Materie einen anderen Zugang hat, als ein anderer. So gibt es beispielsweise eher rhythmisch begabte Menschen. andere tun sich beim Erfassen von Notentext leicht. Haben aber vielleicht eher einen schwierigen Umgang mit der Koordination ihrer Bewegungen u.s.w.
Allerdings besteht für eine Lehrer schon die latente Gefahr, die man auch schon als Schüler erlebt hatte, nämlich den Schülern einen Stempel auf zu setzen, und damit die Motivation bei vielen im Keim zu ersticken.

Glücklicher Weise, traf ich im Laufe meiner Tätigkeit auf die Arbeit von Paul Rolland, die mir in dieser Hinsicht wirklich weiter half. Der Geigenprofessor Paul Rolland erarbeitete in den 70er Jahren in Zusammenarbeit mit der University Illinois ein Konzept, mit dem man den damals in den USA praktizierten Instrumentalunterricht in Großgruppen verfeinern und  effektiver machen konnte. Dabei stützte er sich auf seine sehr klare Beobachtungsgabe was effektive und harmonische Bewegungen anbelangte. Im Kern brachte er dabei heraus, wie in vieler Hinsicht Bewegungen immer dann sinnvoll und effektiv erscheinen, wenn sie auf die richtige Art und Weise ausbalanciert werden.

Basierend auf seinen Erkenntnissen machte eine neue Form von Instrumentalpädagogik in den letzen zwanzig Jahren auch in Europa die Runde, und so gibt es heute immer mehr Projekte an Deutschen Schulen, die „Klassenmusizieren“ im Anfängerbereich im normalen Musikunterricht anbieten. So zum Beispiel auch das Projekt am Kepler Gymnasium in Ulm, das seit 10 Jahren existiert,und an dem ich mitwirken darf.

Ein sehr schönes und freudiges Erlebnis war die Ausbildung zum „Rolland Lehrer“. 25 gestandene Musiker trafen sich immer wieder zu einem Wochenende gemeinsamen Musizierens, bei dem die Vorgehensweise der Pädagogik in der großen Gruppe vermittelt wurde. Vor allem aber musste sich jeder Musiker sich mit den anderen drei Streichinstrumenten auseinander setzen, die er nicht studiert hat. So saßen wir nun als „Quasi – Anfänger“ mit unseren Instrumenten da und spielten einfachste Stücke und brachten uns das Spielen sozusagen neu bei. Besonders lustig ging es zu, als alle Teilnehmer mit einem Kontrabass anrücken mussten und ein gemeinsames Wochenende nur Bass spielten.

Und gerade in diesem Moment durchfuhr es mich wie ein Blitz. Und ich dachte mir: Warum sollen wir diese Art des Lernens auf unsere Kinder beschränken. Es gibt gerade heute so viele Menschen, die im erwachsenen Alter einen Ausgleich suchen und gerne ein Streichinstrument erlernen wollen. Macht es nicht gerade für Erwachsene Sinn, sein Musizieren mit Workshops zu beginnen und zu Hause eigenverantwortlich unter Anleitung zu üben? Ja, dachte ich mir, bei Erwachsenen kann ein Konzept, basierend auf gemeinsamen Lernen, funktionieren. Gemeinsames freudiges Musizieren an Workshops, und eigenverantwortliches Üben zu Hause bis zum nächsten Workshop oder einer sonstigen Gelegenheit zum Musizieren In Gesellschaft. So kann aktives Musizieren wirklich Freude bringen und auch in unseren doch sehr überfrachteten Berufsalltag integriert werden.

 

So entstand dann der Workshop für Anfänger, den mittlerweile doch etliche Teilnehmer besucht haben. Am meisten freut es mich, dass so viele der Teilnehmer diesen Workshop zum Anlass nahmen und wirklich mit dem Erlernen eines Instruments begannen. Immerhin ist ja gerade der Workshop für Anfänger eine Veranstaltung zur groben Orientierung. Sozusagen könnte man diesen Workshop auch als einen Schnupperkurs bezeichnen. Der Die Voraussetzungen, die man übrigens mitbringen muss sind ausdrücklich überhaupt keine. Wir musizieren als blutige Anfänger miteinander,und erfahren das erste mal, was es bedeutet, auf einem Streichinstrument zu spielen und bilden vom ersten Ton an ein kleines Orchester. Das dies funktioniert? Letztlich kann man es nur selbst erleben. Jedenfalls danke ich allen bisherigen Teilnehmern, dass sie dies einmal gewagt haben, und dass Sie auch so viele positive Rückmeldung zu diesem Konzept gebracht haben.

nach dem Workshop am 6. und 7. Januar 2012

StreicherWorkshop am 6. und 7. Januar 2012

Derzeit besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit, sich durch eine regelmäßige Hausaufgabe, die sie per Mail bekommen, weiter in die Materie einzuarbeiten, und es fanden auch schon einige Folgeveranstaltungen statt. Im Laufe dieses Jahres möchte ich diese Art der aus der Ferne geführten Eigenarbeit in einen Online – Lehrgang umwandeln. Aber dazu braucht es noch ein bisschen Zeit.

Bis dahin alles Gute und viel Freude am Musizieren, oder der Vorfreude daran.

Ihr Felix Seiffert

Die Streichbewegung beim Kontrabass

Eine wichtige Vorübung, um sich an die Streichbewegung zu gewöhnen, ist die Übung mit Stab und Röhre. Sie benötigen dazu einen Holzstab (ca. 12 mm Durchmesser; in jedem Baumarkt billig zu beziehen) und eine Pappröhre. Ich verwende am liebsten den inneren Kern einer Frischhalte- oder Alufolie. Sie hat einen schmalen Durchmesser und gibt dem Stab damit eine exaktere Führung als beispielsweise das Innere einer Haushaltsrolle

Zunächst bauen Sie am Stab Ihren Bogengriff auf.
Möchten Sie dies noch einmal nachsehen?  Der Bogengriff beim Kontrabass

Mit Ihrem linken ausgestreckten Arm halten Sie sich nun die Röhre in etwa 30 cm quer vor sich.

Grundstellung

Diese Stellung simuliert recht genau die Stelle, an der der Bogen beim Kontrabass auf der Saite liegt. Außerdem gibt die Röhre dem Bogen eine Führung, und zwingt ihn somit, sich auf einer Geraden zu bewegen. So stellt sich die Streichbewegung der einzelnen Teile des Arms fast von alleine ein.

Eines sei hierbei noch bemerkt. Diese Übung eignet sich für das allererste Einüben von Bewegungen. Wir gehen stets vom Groben zum Feinen. Das heißt, wir schließen die feinmotorischen Bewegungen der Finger zunächst noch nicht mit ein. Der Fachmann möge mir verzeihen, dass somit die Strichbewegung beim Kontrabass noch nicht in ihrer feinmotorischen Gesamtheit beschrieben ist. Meines Erachtens ist es zunächst besser, sich einmal mit der Bewegung des Armes und des Handgelenks zu beschäftigen und später erst zur Fingerbewegung zu kommen.

Also sehen Sie bitte zu, dass Sie während der ganzen Übung den Bogengriff an der Stange aufrecht erhalten. Lassen Sie es bitte nicht zu, dass die Finger auf der Stange verrutschen. Nur so ist gewährleistet, dass sich der Arm die richtige Streichbewegung einübt. Ziel unserer Übungen ist es immer, dass eine Bewegung selbstverständlich wird. Es soll so leicht gehen wie Sie mit Ihrem Arm beispielsweise eine Tür öffnen, oder den Schaltknüppel Ihres Autos bedienen.

Stecken Sie nun den Stab in die Röhre und begeben Sie sich mit der Bogenhand ganz bis zur Röhre. Der rechte Arm hängt entspannt aus der Schulter ähnlich wie ein Pendel.

am „Frosch“

Wenn sie jetzt die Stange etwas aus der Röhre heraus ziehen, werden Sie sehen, dass sich der Arm, immer noch nahezu ausgestreckt, nach außen bewegt hat. Etwas mehr ist der Ellbogen nach außen gegangen, was den Druck auf den Daumen und somit den Andruck des Bogens an der Saite erhöht.

in der „Mitte“

Strecken Sie nun noch den Arm aus, bis die rechte Hand etwa 60 cm von der Röhre entfernt ist. Hier wäre der Bassbogen an der Spitze angelangt. Sehen Sie zu dass Sie die Schulter bei der ganzen Übung nicht anheben. Der Arm soll „aus der Schulter fallen“. Der Andruck des Bogens an der Saite ergibt sich durch die oben beschriebene Bewegung des Ellbogens nach außen. Der Arm dreht sich somit leicht einwärts, man nennt dies Pronation. Auf diese Weise bereiten Sie die Streichbewegung beim Kontrabass nahezu ideal vor, noch bevor sie das Instrument überhaupt in den Händen gehalten haben.

an der „Spitze“

Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei dieser einfachen Übung. Versuchen Sie die Bewegung flüssig auszuführen. Die Röhre wird Ihren Arm perfekt führen und sie werden damit eine wichtige Hürde für den Bogenstrich am Kontrabass gleich zu Beginn überwinden.

Herzlichst

Felix Seiffert