Markierungen auf dem Griffbrett, bei Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass – so wird es gemacht:

Inhalt

Haben Sie sich einmal gefragt, wie es gehen kann, dass man gleich zu Beginn des Instrumentalspiels, richtig saubere Töne greifen kann?

In unseren Workshops soll das möglichst schnell funktionieren, und daher verwenden wir zur groben Orientierung kleine Markierungen auf dem Griffbrett. Im Gegensatz zu einer Gitarre hat ja das heutige Streichinstrument der Violinfamilie keine Bünde auf dem Griffbrett. Sie haben also eine glatte Fläche, auf der Sie, basierend auf ihrem Bewegungsgefühl und natürlich ihrem Gehör, die Töne, die Sie greifen wollen, selbst finden müssen.
Das kommt einem auf den ersten Blick fast unmöglich vor. Bei einiger Übung stellt man allerdings fest, dass dies gar nicht so furchtbar schwer ist. Immerhin haben wir in unseren Händen und auch in unserem Bewegungsgefühl die Fähigkeit, uns dermaßen genau an bestimmte Fingerstellungen zu gewöhnen und sie auch immer wieder zu finden, dass ich selbst auch immer wieder staune.

Führen sie sich nur einmal vor Augen, was Sie alles tun, wenn sei in einem Auto (in Ihrem Auto) sitzen. Wie Sie selbstverständlich den Blinker finden, von en Pedalen ganz zu schweigen. Wie Sie ohne weiteres sämtliche Knöpfe bedienen, während Sie fahren. Dies haben Sie alles einmal gelernt. (und zwar innerhalb kürzester Zeit, nachdem Sie genau dieses Auto erworben haben). So etwas ähnliches passiert mit allem, was Sie am Instrument tun. Nur müssen wir zunächst einmal genau zu sehen, dass Sie sich das Richtige aneignen.

So, zunächst wird es allerdings eine gute Hilfe sein, wenn sie sich grobe Anhaltspunkte auf dem Griffbrett zurecht legen, eben mit den oben genannten Markierungen. In den ersten paar Wochen hilft dies wirklich ganz erstaunlich. Sie werden recht bald feststellen, dass Sie diese Hilfe gar nicht mehr brauchen.

Und hier die Anleitung:

Zunächst, und das betrifft alle Streichinstrumente müssen Sie die „schwingende Saitenlänge“ ihres Instrumentes feststellen. Das klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Das Streichinstrument hat einen „Obersattel“. Dieser liegt an der Schnittstelle zwischen dem Griffbrett und dem Wirbelkasten. Hier liegen die Saiten fest auf und von dort aus sind sie über das Griffbrett gespannt.

Saiten liegen auf dem Obersattel auf
Saiten liegen auf dem Obersattel auf

Der andere Begrenzungspunkt für die schwingende Saitenlänge ist der „Steg“. Hier liegen die Saiten ebenfalls fest auf. Der Steg stellt nun die Verbindung zwischen der schwingenden Saite und dem Klangkörper des Instruments dar.

Saiten auf dem Steg
ebenso auf dem Steg

Messen wir nun die schwingende Saitenlänge. Bei der Geige sind es etwa 32 Zentimeter, bei allen anderen Streichinstrumenten natürlich mehr. Messen Sie es einfach aus.

die schwingende Saitenlänge
von Obersattel zu Steg: die schwingende Saitenlänge

Nun kommt ein wenig Rechenarbeit ins Spiel:

Die erste Markierung liegt 10% der Saitenlänge entfernt vom Obersattel. Bei meiner Geige  zum Beispiel, mit Saitenlänge 32,4 sind das 3,3 cm. (auf halbe Millimeter kommt es hier nicht an. Wie gesagt, wir brauchen eine grobe Orientierung) Kleben Sie sich dahin einen Punkt, oder markieren Sie sich das Griffbrett mit einem unscheinbaren Bleistiftstrich, ganz wie Sie wollen.

Der zweite Markierungspunkt liegt bei 24% der Strecke. (bei mir sind das 7,8 cm vom Obersattel aus gemessen. Achtung! Dies gilt nur für Geige, Bratsche und Cello. Beim Kontrabass brauchen wir aufgrund der unterschiedlichen Greifweise den Punkt bei 20% der Saitenlänge.

Nun brauchen wir für unsere Übungen noch eine dritte Markierung, die wiederum beim Kontrabass unterschiedlich liegt. Beim Bass brauchen wir einen Punkt bei 32% der Saitenlänge, und bei den übrigen Instrumenten auf 50% der Strecke. Geben wir zum Schluss dem Bass noch eine vierte Markierung, ebenfalls bei 50% der Saitenlänge, dann haben wir es geschafft.

Hier ein paar grobe Werte die Sie mit der Formel auf Ihre spezielle Saitenlänge anpassen können.

Geige:       z.B.: Saitenlänge 32,4 cm

  • Markierung 1: 3,3 cm (10%)
  • Markierung 2: 7,8 cm (24%)
  • Markierung 3: 16,2 cm (50%)

Bratsche    z.B.: Saitenlänge 36,4 cm

  • Markierung 1: 3,6 cm(10%)
  • Markierung 2: 8,7 cm (24%)
  • Markierung 3: 18,2 cm (50%)

Cello        z.B.: Saitenlänge 69 cm

  • Markierung 1: 6,9 cm (10%)
  • Markierung 2: 16,6 cm (24%)
  • Markierung 3: 34,5 cm (50%)

Bass        z.B.: Saitenlänge 104 cm

  • Markierung 1: 10,4 cm (10%)
  • Markierung 2: 20,8 cm (20%)
  • Markierung 3: 33,6 cm (32%)
  • Markierung 4: 52 cm (50%)

Die Zentimeterangaben beziehen sich hier immer auf die Entfernung des Punktes zum Obersattel.

Damit Sie aber auch wissen, wofür das Ganze dienen soll, sei Folgendes gesagt: Der erste Markierungspunkt ist die Stelle an dem der 1. Finger (Zeigefinger) auf dem Griffbrett sitzt. Auf der 2. Markierung sitzt bei Geige und Bratsche der 3. (Ringfinger) und bei Cello und Bass der 4. Finger. Dies stellt die Grundposition der 1. Lage dar, die wir zunächst einmal brauchen.

Und so sieht die Sache aus, wenn wir fertig sind.

Geige Markierung
bei Geige, Bratsche Cello etwa so ....
Bass Markierung
... und beim Bass sieht es so aus

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei Ihren anfänglichen Übungen. Haben Sie viel Freude daran.

es grüßt Sie herzlichst.

Felix Seiffert

Rückmeldungen

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  1. Sehr geehter Herr Seiffert
    Vielen Dank für Ihre Erklärungen, doch eines fehlt mir.
    Da ich gerade angefangen habe, Geige zu lernen,
    möchte ich doch gerne wissen, welche 4 Noten ich bei 10%, 24% und 50% finde.

    Auf einer anderen Webseite habe ich gelesen:
    für den Zeigefinger bei 11%,
    für den Mittelfinger bei 21%,
    für den Ringfinger bei 25% und
    für den kleinen Finger bei 33%.

    Aus finanziellen Gründen kann ich mir leider keinen Geigenlehrer leisten
    und da ist es doch wichtig für mich, wo ich welche Noten auf dem Griffbrett finde.
    Da ich im Internet sonst dazu noch nichts gefunden habe,
    stelle ich doch hier einfach einmal diese Frage.

    Die Markierungen habe ich schon mit Klebestreifen von einem Büroordner gesetzt.
    Sie wissen doch, auf einem Büroordner klebt an der Seite ein Rückenschild.
    Dieses kann man in Streifen klein schneiden, klebt wunderbar und sind ganz leicht von der Geige wieder abzulösen.

    Eine Grifftabelle mit allen Noten habe ich, doch wo finde ich diese Noten auf der Geige. Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    1. Hallo,

      also es ist folgendermaßen:
      bei 10% finden Sie den Ganzton über der leeren Saite. Hier steht normalerweise der 1. finger (Zeigefinger) das wäre auf der D-Saite das e’, auf der A-Saite das h’.

      bei 24% klebt der zweite Punkt.
      Hier finden sie die Quart über der leeren Saite. Normalerweise wird dieser Punkt auf der Geige mit dem 3. Finger (dem Ringfinger) gespielt. Hier läge auf der D-Saite das g’ und auf der A-Saite das d”.

      Bei 50% finden sie den Punkt für das erste Flageolett. Wenn Sie hier die Saite beim Anstreichen leicht antippen schwingt sie in zwei Hälften und damit in der doppelten Frequenz, also der Oktave des ursprünglichen Tons. Im Bereich Ihrer Handstellung inder ersten Lage befindet sich dieser Punkt nicht.
      Für Ihren ersten Griff auf der Geige sind nur die anderen beiden Punkte wichtig.

      Ich würde Sie aber auch gerne auf den Newsletter dieses Blogs verweisen. Hier erhalten Sie eine umfassende Vorbereitung auf Ihr Geigenspiel, insbesondere, wenn Sie gerne als Autodidakt an die Sache heran gehen möchten. Sie finden die Eingabemaste für den Newsletter auf zum Beispiel über diesen Kommentaren oder auf jeder Artikelseite dieses Blogs

      mit freundlichen Grüßen

      Felix Seiffert

    1. Bitte bitte, gern geschehen.
      Manchmal ist es doch gerade am Anfang eine willkommene Erleichterung.
      Lang werden Sie die Punkte nicht brauchen, aber jetzt nützen sie.

      Herzliche Grüße
      Felix Seiffert

  2. Großartige Beschreibung – werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Nur: Was für Klebepunkte können Sie empfehlen? Ich habe Angst, damit das Griffbrett zu ruinieren … Vielen Dank!

    1. Hallo,

      ich glaube auf dem Griffbrett können Sie gar ncith so viel falsch machen. Klebepunkte lassen sich leicht wieder entfernen, und wenn man hernach das Griffbrett mit etwas spiritus reinigt, bleibt keinn Rückstand. Griffbretter sind meist aus Ebenholz gefertigt und nicht lackiert. Sie können also keinen Lack mit dem Spiritus ruinieren, wenn Sie aufpassen dass der Lappen nicht auf die Decke dsa Instrumentes kommt.
      Leider gibt es ganz selten noch beo älteren Instrumenten den Umstand, dass das Griffbrett dunkel gebeizt wurde (zu früheren Zeiten war das Ebenholz anscheinend für ein einfaches Instrument zu teuer). Falls Sie sich nciht sicher sind, sollten Sie daher die Behandlung mit Spiritus daher an einer unaffälligen Stelle zunächst einmal aus probieren.

      Ich verwende einfache bunte runde Aufkleber aus dem Bürobedarf.

      mit freundlichen Grüßen
      Felix Seiffert

  3. Hallo

    Danke für die Erklärungen, allerdings könnten Sie vielleicht eine art Skizze oder Abbild der Noten bzw. Töne auf den Bund fertigen..? ich kann mir vorstellen das dies das ganze deutlich leichter währe sich zu merken, ich Spiele schon seit längerem Gitarre und hab für dieses Instrumente auch die Musikschule absolviert daher sind Noten lesen soweit für mich kein Problem bei der Geige sind natürlich nun die Töne der Noten anders zu greifen, das Problem im Internet ist das Erklärungen meistens sehr verwirrend dargestellt werden, zb. mein Buch das beschreibt die von Ihnen beschriebenen Punkte als zauberpunkte aber leider beschreibt es nicht wie man diese anbringt oder fertigt oder wofür die sind, auch die Noten der Lieder sind zwar im Buch aber wie die gegriffen werden steht nicht da was das Buch leider für mich in dieser Gestalt bzw. Darstellung einfach unbrauchbar macht.

    Danke Schön

    Steffi

    1. Hallo Steffi,

      wenn Du schon einmal auf einer Gitarre das Griffschema begriffen hast, dann bist du doch auf einem guten Weg. Was ich Dir raten kann: mach Dir selbst ein Griffschema. Nichts wird sich bei Dir so gut einprägen, wie eine Landkarte der Töne auf dem Griffbrett, die Du selbst erstellt hast.

      Ich mache mir ein Blatt mit vier Notenzeilen (für jede Saite eine). Dann zeichne ich einen stilisierten Sattel ein, links im Bild. Hier in diesen Sattel schreibe ich die Noten der leeren Saiten. Jetzt machst Du Dir lauter kleine Querstriche auf das Blatt, quer zu den Notenzeilen, so wie die Bünde der Gitarre auf dem Griffbrett. An den 2. und den 5. “Bund” malst Du Dir jetzt zwei Markierungspunkte, so wie oben im Blogartikel beschrieben. Und jetzt geht es los. Der 1. Finger liegt an dem 1. Punkt. Hier trägst Du jetzt auf Deiner Tabelle den Ton ein, der einen Ganzton über der leeren Saite liegt. Und dann geht es jeden Bund einen Halbton hinauf. Ich bin mir sicher Du schaffst das.

      Du kannst mir Dein Produkt auch gerne zur Korrektur schicken. Und du wirst sehen, Du hast davon mehr als von jedem gekauften Grifftabellenblatt.

      Viel Erfolg und herzliche Grüße

      Felix

  4. Hallo Felix,
    ich weiß, dass Du keine Werbung machst. Aber ich habe ein billiges -damit wohl chinesisches- 4/4 Cello gekauft und dachte mir, das reicht um herauszufinden, ob Cello etwas für mich ist, schließlich bin ich 46 und werde wahrscheinlich kein Virtuose mehr werden. Jetzt habe ich mit Hilfe deines Kurses erste Erfolgserlebnisse und viel Spass in den ersten zwei Wochen gehabt. Ich hoffe, die Motivation bleibt auf dem Niveau. Ich glaube aber, die billige Besaitung meines Cellos ist eine Zumutung. Die Klagen meiner Frau gehen zumindest in diese Richtung. Ich würde ja gerne mein Cello mit besseren Saiten etwas aufwerten, bin aber erschlagen von der Vielfalt der Angebote. Die Saiten gibt es ja offenbar auch in verschiedenen Härtegraden und unterschiedlichem Material, was die Sache für mich umso unübersichtlicher macht.
    Ich habe deshalb einige Fragen:
    1. Frage: Lohnt es sich ein Cello, das nur wenig mehr als ein Satz neuer Saiten gekostet hat, mit anständigen Saiten zu bespannen? Ich habe mir vorgenommen, ein Jahr lang zu üben und erst anschließend über die Anschaffung eines geeigneteren Instrumentes nachzudenken (falls ich dann noch weiterhin Spaß am Cello habe)
    2. Wenn Du die erste Frage mit “Ja/Jain/Vielleicht” beantwortest, brauche ich deinen Rat. Was für Saiten soll ich mir zulegen? Du darfst ruhig konkret werden, ich würde mich nicht manipuliert fühlen. Du hast doch sicher Empfehlungen für deine Schüler?

    Viele Grüße

    1. Hallo Mustafa,

      vielen Dank für Deine Anfrage. Ja es ist so eine Sache mit den sehr günstigen Instrumenten. Die haben halt auch billige Saiten, das bringt die Sache mit sich.

      Ich kann dir gerne eine günstige Saite empfehlen, die etwa 90 € kostet für den ganzen Satz. Das ist eine Saite die auf Schülerinstrumenten gut funktioniert. Sie klingt auf jeden Fall voller als die Standardsaiten eines solchen Instrumentes. Glaub mir, ich habe da Erfahrung durch die Streicherklassen.

      Was ich Dir aber nicht versprechen kann, ist die Frage, ob Dein klangliches Problem mit dem Cello damit gelöst ist. Oft sind bei solchen Instrumenten die Stege nicht gut angepasst und die Saitenauflage ist nicht optimal. Das kann ich aber nicht beurteilen, ohne selbst Dein Instrument gesehen zu haben.

      Möchtest Du da sicher gehen, empfehle ich den Gang zu einem Geigenbauer, der sich di Sache einmal ansieht.

      Ansonsten hier der Link zu einer guten Schülersaite.

      http://amzn.to/2ymsYkm

      herzliche Grüße

      Felix Seiffert

  5. Hallo Herr Seiffert,
    Ich habe ein e-Cello und habe genau nach Anleitung die MarkierungsPunkte bei 10% und 24% aufgeklebt (und mehrfach nachgemessen). Mit dem D-Dur-Trainer habe ich die Tonhöhen abgeglichen und festgestellt, dass die leere D-Saite und das E am ersten Punkt mit den Tönen im mp3 übereinstimmt, der Ton für G aber ca. 1cm höher als der 2. Punkt gegriffen werden muss, damit die Töne übereinstimmen. Kann das tatsächlich sein oder liegt der Fehler wo anders?
    Über eine Erklärung wäre ich dankbar 🙂

    1. Hallo Anja,

      leider liegt die Tücke im Detail. Stellen sie sich einmal das vor: Je nach dem, wie hoch eine Saite über dem Griffbrett läuft, muss man sie mehr oder weniger weit auf das Griffbrett hinunter drücken um den ton zum Klingen zu bringen.

      Von daher ist es immer eher eine ungefähre Sache, wenn man solche Längenangaben macht, wie ich das im blogartikel getan habe. Sie tun gut daran, diese Punkte zu kleben und dann nach Gehör zu verbessern. Ja es ist tatsächlich so, dass die Ohren den letzen Ausschlag geben müssen.

      ganz herzliche Grüße

      Felix Seiffert

  6. Wie schaut es aus, wenn jemand das Gehör verloren hat oder nur eingeschränk hören kann? Ist da noch möglich Violine zu spielen oder gibt da rgendwelche technische Möglichkeiten?

    1. Hallo,

      wenn das Gehör eingeschränkt ist, und bestimmte Frequenzen gar nicht mehr gehört werden und die ausgerechnet im Bereich des Klangspektrumns einer Geige liegen, wird es tatsächlich schwierig. Denn: was will man machen, wenn man das Gespielte nicht mehr überwachen kann. Ich bin allerdings kein Fachmann, was Hörgeräte anbelangt. Heute gibt es, was ich so gehört habe, phantastische Geräte, mit denen man seine Ohren unterstützen kann. Aber wie gesagt: genaues kann ich dazu leider nicht sagen.

      herzliche Grüße

      Felix Seiffert

  7. Hallo zusammen
    Was ich gar nicht verstehe ist, dass der Abstand der Markierungen zur Brücke hin immer länger werden. Bei der Gitarre werden sie immer kürzer für den nächsten Ton / Halbton
    Beim Kontrabass hier sind sie deutlich länger.
    Es ergibt für mich gar keinen Sinn?
    Markierung 1: 10,4 cm (10%)
    Markierung 2: 20,8 cm (20%)
    Markierung 3: 33,6 cm (32%)
    Markierung 4: 52 cm (50%)

    1. Hallo Volker,

      Die Bünde einer Gitarre sind in Halbtonabständen angeordnet. Die werden in der Tat immer enger in Richtung zum Steg. Die Punkte, die ich auf dem Kontrabass angegeben habe sind Orientierungspunkte ähnlich der Einlegearbeiten auf einem Gitarrengriffbrett. Und die sind auch nicht in regelmäßigen Abständen.
      Der erste Orientierungspunkt (10%) ist demnach der 2. Bund der Gitarre, der zweite Punkt (20%), der 4. Bund. Der dritte Orientierungspunkt (32%) ist das Drittel der Saite, das auf der Gitarre dem 7. Bund entspräche. Der vierte Orientierungspunkt (50%) entspricht der Oktave der Saite und damit dem 12. Bund der Gitarre.

      Klingt das einleuchtend? Auf diese Weise sind in der Tat die Orientierungspunkte zum Steg hin weiter auseinander.

      herzlichen Gruß,

      Felix Seiffert

      1. Danke Felix

        Ja jetzt ist es einleuchtend.
        Ich war schon völlig irritiert.
        Zwischenzeitlich konnte ich auch so weiterkommen, da ich auf ein Tool zur Berechnung x-Beliebiger Mensur Längen gestoßen bin.

        Die Markierungen (Bleistift vorerst) werde ich eine Weile brauchen.
        Bei Kontrollblicken musste ich leider feststellen, dass ich manchmal bis zu einem 1/4 Ton zu kurz gegriffen hatte. Schlimmer noch, meine Frau hat heute an einem Tag fast das erreicht wofür ich an 4 Tagen geübt hatte. Wir zupfen allerdings nur und slappen manchmal zum Spaß und sie hat Jahre Erfahrung mit dem Dumbeck und dem Cajon, ich nur Gitarre, Ukulele und Tahiti Banjo.

        Nach etwas sonstiger Spielerei habe ich es gerade eingesehen und mit der B-Tonleiter begonnen
        Das mit dem “mich an die korrekte Abstände gewöhnen” halte ich bei mir für sehr wichtig. Eine Woche jeden Tag und das passt wahrscheinlich.

        Danke noch mal und Herzlichen Gruss

        Volker

        1. Hallo Volker,

          gut, dass Du die Markierungen gesetzt hast. Ich kenne es selbst. Die Griffe sind sehr weit auseinander und die Hand muss sich an die Markierungen gewöhnen. Mit der zeit wirst Du merken, dass sich Deine Hand im Spielgefühl merkt wo Deine Finger hin gehören. Aber das zu lernen ist ein Prozess. einstweilen vertraust Du auf die Markierungen und hörst gehr genau hin.

          Viel Erfolg dabei

          Felix Seiffert

  8. Hallo, Danke ist sehr hilfreich, obwohl ich einen echten CELLO-BASS spiele. Eigentlich nur PIZZICATO….mit der Idee, die Kontrabass-Stimme zu spielen.
    Das Basscello ist E A D G gestimmt!

    1. Hallo Kurt,

      in diesem Fall würde ich Dir empfehlen, nicht den zweiten Punkt am viertel der Saite zu setzen, sondern nach 2 Zehnteln der Saitenlänge. Dann greifst Du mit dem 3. Finger darauf und erhältst zum Beispiel auf der A-Saite das cis, einen Halbton unter er nächst höheren D-Saite.

      herzlichst

      Felix Seiffert

    1. Hallo Stefan,

      die dritte Markierung ist bei den Instrumenten Geige, Bratsche und Cello die Hälfte der Saite. Und zwar klingt an diesem Punkt genau die Oktave der Saite. Man bezeichnet diesen Punkt auch als den “Flageolettpunkt”. Hält man an diesem Punkt nur leicht den Finger auf die Saite ohne sie hinunter auf das Griffbrett zu drücken, so fängt sie an in zwei Teilen zu schwingen, also vor und hinter dem Finger. Dadurch erklingt das Flageolett, ein leichter flötenartiger Ton, ebenfalls in der Oktave der leeren Saite.

      Beim Kontrabass habe ich als dritten Punkt noch das Drittel der Saite eingefügt. Hier erreicht man auf der G-Saite beispielsweise das D. Ein wichtiger Punkt, merkiert er doch den 4. Finger in der dritten Lage. Der Flageolettpunkt mit der halben Saite ist beim Kontrabass übrigens der 4. Punkt.

  9. Hallo Herr Seiffert,
    Ich habe mir auf meiner Geige den 1. Punkt für den Zeigefinger bei 10% und 2. Punkt für den Ringfinger bei 24% geklebt. Da ich die meisten Probleme mit dem 4. Finger in der ersten und zweiten Griffart der 1. Lage habe, würde ich gerne wissen, wo dort d.h. bei wie viel Prozent dieser Punkt geklebt werden muss. Ich höre die Töne zwar sehr gut aber habe etwas Probleme mit der Streckung der Finger und dieser Punkt würde mir dabei helfen.

    1. Hallo Patrik,

      der Punkt für den 4. Finger liegt genau auf der Quinte über der leeren Saite und damit bei 33,33 % der Saitenlänge. Probiere es einmal aus. Es sollte stimmen. Du kannst aber auch immer den 4.Finger sehr leicht mit der leeren Saite darüber vergleichen. Das ist nämlich der gleice Ton.

      Viel erfolg wünscht Dir

      Felix Seiffert

    1. Hallo Angelina,

      vielen Dank für Deine ermunternden Worte. Ja, Orientierung ist zunächst auf dem Instrument absolut wichtig. Die muss sich jeder erst einmal zurecht legen. Und da helfen die Punkte.

      Viel Erfolg und viel Freude an Deinem Instrument

      Felix Seiffert

  10. Ich überlege mir auch die Markierungen ran zu machen, mein Lehrer meinte ich soll ohne spielen, sonst verlässt man sich nur auf die Punkte. Hm, ist es wirklich so das man nach ein paar Wochen die Punkte ab machen kann ? Und es dann beherrscht ? Liebe Grüße Inga

    1. Hallo Inga,

      Danke für Deinen Beitrag. Sagen wir mal so: Die Punkte sind eine erste Hilfe. Du kannst einfach nicht mit dem ersten Finger so sehr daneben liegen, wenn Du ihn auf den Punkt stellst. Und daher bringen die Punkte Deine Finger und Deine Hand in eine gesunde Grundstellung.

      Jetzt kommt es aber darauf an, dass sowohl Dein Gehör als auch Dein Bewegungssinn aktiv werden. Denn wenn Du mit Deinen Ohren nicht die Führung übernimmst und feststellst, ob der Ton jetzt richtig klingt, wenn Du greifst, dann werden die Punkte nicht geholfen haben, wenn Du sie abnimmst. Du wirst aber merken, dass Du wenn Du wirklich hinhörst über eine gewisse Zeit ein Gespür dafür bekommst, wo der Finger wirklich hin muss.

      Dein Gespür kommt vom Bewegungssinn, den Du auch hast und der sich hierbei schult. Am Ende wirst Du merken, dass der Ton so und so klingen muss und dass sich das so anfühlt. Du übernimmst sozusagen selbst die Verantwortung für Dein Greifen.
      Wenn Dir dafür am Anfang der Punkt geholfen hat, dann war er für Dich sinnvoll.

      Du kannst aber auch die kleine Variante wählen und an der einen oder anderen Stelle einen Strich mit dem Bleistift aufs Griffbrett malen. Bis Du den Ton triffst ist der ohnehin von den Fingern wieder “abradiert” worden.

      einen herzlichen Gruß

      Felix Seiffert