Start › Foren › BogenBalance Forum › Zeigefinger in der weiten Lage: muss er schmerzen?
Schlagwörter: Schmerzen, Weite Lage
- Dieses Thema hat 5 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 1 Monat, 1 Woche von
Christina.
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Christina
TeilnehmerIch habe – Cello-Anfängerin mit einiger Geigen-Vorerfahrung – die enge erste Lage so bewältigt, dass ich ganz zufrieden bin. Nun, bei der weiten ersten Lage, bin ich nahe am Verzweifeln.
Ich kann den Halbton mit dem gestreckten Finger erreichen; die Fingerspitze sitzt dann sehr seitlich auf der Saite, also mit dem sehr schmalen Stückchen Fleisch direkt neben dem Fingernagel, und das Niederdrücken tut arg weh.Mich würden eure Erfahrungen interessieren (und Felix‘ Rat):
1) Sitzt bei euch der gestreckte Finger dann auch so stark seitlich auf? Wenn nicht, wie macht Ihr das? ist das eine anatomische Frage – oder mache ich was falsch?
2) Wie lange hat es gedauert, bis der Schmerz nicht mehr hinderlich war?
3) Habt ihr Tipps, womit ich diese Phase verkürzen könnte? (Ich übe täglich 1-2 Stunden, aber natürlich nicht dauernd weite Lage)Vielen Dank schon jetzt für jeden Hinweis!
Felix Seiffert
AdministratorLiebe Christina,
Zu Deinen Fragen:
1. Ja, der Finger sitzt ausdrücklich bei mir auch auf der Seite. Bei den meisten Spielern geht es nicht anders. Andernfalls bräuchtest Du „Riesenhände“.
2. Es wird so lange dauern bis sich zum Einen etwas Hornhaut an der Seite des Fingers gebildet hat. Die wird ganz bestimmt kommen, aber es dauert etwas. Und zum Anderen musst Du es herausbekommen, wie Du den Finger zwar aufstellst, auch wenn andere Finger spielen, nur eben so, dass er nicht übermäßig geen die Saite drückt. Da es zunächst anstrengend ist, mit dem gestreckten ersten Finger überhaupt zu greifen, ist man gerrne geneigt etwas zu fest zu drücken. Und das ist natürlich nicht angenehm.
3. Mein Tipp: übe Dich schon hjetzt darin, Kraft nur dann anzuwenden wenn Du sie wirklcih brauchst. Versuche nciht mit dem Daumen gegen die Finger zu drücken, sondern stelle die Hand nur mit dem Armgewicht auf das Griffbrett und die Saiten. Für die Finger soll es sich idealerweise anfühlen, als steht die Hand auf vier Beinen, die sie tragen.einen herzlichen Gruß und viele weitere Erfolge beim neuen Greifen wünscht Dir
Felix SeiffertChristina
TeilnehmerVielen Dank, Felix. Das beruhigt mich doch recht (obwohl mir ein Zaubermittel lieber wäre 😉
Christina
Teilnehmer… das Bild mit den vier Beinen gefällt mir so gut, ich werde versuchen, das zu visualisieren!
Sibylle K.
TeilnehmerHallo Christina,
ich verstehe sehr gut, dass dich die weite Griffart zur Verzweiflung treibt. Das ging mir anfangs auch so.
Beim Lesen deines Beitrags wurde mir aber bewusst, dass ich meinen Zeigefinger jetzt schon seit vielen Monaten nicht mehr unangenehm gespürt habe. Die Schmerzen geben sich wirklich irgendwann. Wenn ich so zurück denke, hat es bei mir alles in allem etwa ein halbes Jahr gedauert, bis der Zeigefinger nicht mehr weh tat und ich eine vernünftige Position für den weiten Griff gefunden hatte.
Es gibt übrigens zwei sehr hilfreiche YouTube Videos von Felix zu diesem Thema, die heißen „Richtiges Greifen am Cello“ und „Der weite Griff auf dem Cello“. Da ist ganz genau erklärt, wie man die Finger auf dem Griffbrett aufstellen soll und aus dem engen in den weiten Griff findet, ohne zu viel Spannung in der Hand zu kriegen.
Mir hat -neben regelmäßigem geduldigem Üben von Etüden gezielt zum weiten Griff- auch geholfen, meine Übeeinheiten konsequent zeitlich zu begrenzen. Nach 35 Minuten ist immer erst mal Pause , damit die Finger nicht überstrapaziert werden.
Viele Grüße!Christina
TeilnehmerDanke für deine Erfahrungen und Tipps! Dass es klüger ist, in kleinen Portionen zu üben, habe ich inzwischen auch festgestellt. Und ein klitzekleines bisschen besser ist es inzwischen 🙂
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