Noten lesen lernen – aber leicht ! Folge 9 Was ist eigentlich moll?

Inhalt

Haben Sie eine Vorstellung davon, was „moll“ bedeutet? Das lateinische Wort „mollis“ bedeutet „weich“. Es geht hier um einen ganz bestimmten Charakter in der Musik. Aber wie bekommt Musik einen anderen Charakter? Geht es dabei nur um andere Töne? Oder wird ein anderer klanglicher Ausdruck gewählt? Oder hat es etwas mit Rhythmus zu tun?

Man könnte den Charakter „moll“ vielleicht als „in sich gekehrt“ oder „traurig“ bezeichnen. Natürlich werden Stücke, die diesen Charakter haben, auch einen anderen Rhythmus haben als Stücke mit „Dur“ Charakter, vielleicht auch ein anderes Tempo. Und der Instrumentalklang oder der Klang einer menschlichen Stimme wird sich ganz bestimmt an den Charakter „moll“ anpassen.

Das Tongeschlecht Moll

Das Hauptmerkmal des Tongeschlechtes „moll“ ist aber die Auswahl der Töne, aus denen das Stück komponiert ist. Und durch nichts lässt sich das Tonmaterial besser betrachten, als durch die dem Stück entsprechende Tonleiter.

Schauen wir uns eine moll-Tonleiter an, dann bemerken wir eine Eigenart: Die Stellung der Töne zueinander ist anders. Auch die moll-Tonleiter besteht aus Ganz- und Halbtönen, nur stehen ihre Halbtöne an anderen Stellen.

Eine Dur-Tonleiter hat an zwei Stellen einen Halbtonschritt zwischen seinen Tönen. Die Halbtonschritte liegen zwischen dem 3. und 4. Ton, sowie zwischen dem 7. und 8. Ton. So weit, so gut.

Bei einer moll Tonleiter sind es ebenfalls zwei Halbtöne, nur liegen die zwischen dem 2. und 3., sowie zwischen dem 5. und 6. Ton. Das ist Alles.

Finden Sie es nicht auch verwunderlich? Mir kommt es fast wie ein kleines Wunder vor. Da haben Sie nur eine andere Folge der Töne in Ihrem Stück, und schon hat die Sache einen ganz anderen Charakter.

Und es kommt noch besser:

Aber ich glaube, jetzt ist es erst einmal Zeit für Sie, sich das Video anzusehen.

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Mehr Informationen

Haben Sie es mitbekommen? Eine moll-Tonleiter kann mit den gleichen Noten gespielt werden, wie eine Dur Tonleiter. Ist das nicht verrückt? Alleine die Tatsache, dass Sie eine Tonleiter, die vorher „Dur“ Charakter hatte, an einem anderen Ton beginnen, reicht aus, um eine moll-Tonleiter zu generieren.

Aber hier noch einmal die Fakten:

Welche Systematik allerdings dahinter steckt, verrate ich Ihnen in einem späteren Blogbeitrag.

Aber hier noch ein wichtiger Hinweis:

Diese Ausführungen sind etwas für Interessierte, die genau dahinter kommen wollen, was sie da machen, wenn sie ein Stück in einer moll-Tonart spielen. Diese Dinge sind aber absolut keine Voraussetzung um ein Instrument beginnen zu können. In solche Thematiken wachsen Sie ganz einfach hinein. Sie tauchen irgendwann im Laufe Ihres Werdegangs am Instrument auf, aber Sie müssen sich in Gottes Namen diese Dinge nicht merken. Sie werden sich diese Zusammenhänge sowieso besser merken können, wenn Sie irgend wann einmal solche Tonleitern und Stücke in der entsprechenden Tonart spielen werden. Gehen sie also mit solchen Themen ganz entspannt um, Ihr Spiel wird nicht besser werden, wenn Sie schon vorher theoretisch wissen, um was es geht. machen Sie es ruhig wie die Kinder. Wachsen Sie spielerisch in die Sache hinein.

Alles Gute wünscht Ihnen

Felix Seiffert

Rückmeldungen

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  1. Super erklärt!
    Ich schreibe nächste Woche eine Musik-KA und hab’s bisher nicht richtig kapiert gehabt.
    Jetzt aber endlich schon! 🙂
    Vielen Dank! 🙂

    1. Hallo Kyra,

      Aber in diesem Video ist nur das “natürliche” oder “äolische” Moll erklärt. Evtl. brauchst Du noch für Deine Klassenarbeit das harmonische und das melodische Moll. Dies ist leider das Thema, von einem Blogartikel, den ich noch nciht gemacht habe.

      Trotzdem wünsche ich Dir eine gute klassenarbeit. (und vielleicht lässt du Dir von Deinen Eltern einmal zeigen, wie man den 6. und den 7. Ton hoch setzt.) 😉