Hallo Katta,
Wieder ein spannendes Thema 🙂
Um ein besseres Gefühl für den Bogen zu bekommen, übe ich ab und zu an leeren Saiten und experimentiere mit allen möglichen Variablen herum… Zum Beispiel:
– bei konstantem Druck und gleichbleibender Geschwindigkeit erst nah am Steg streichen, danach mal mittig zwischen Steg und Griffbrett, und dann nah am Griffbrett spielen.
Dabei jeweils die Augen schließen, genau hinhören, hineinfühlen, beobachten was sich verändert. Versuchen sich zu merken wie es sich anfühlt.
– mal mit viel Druck, dann mal mit wenig Druck streichen bei konstanter Geschwindigkeit an immer der gleichen Kontaktstelle
– erst schnell, dann langsam streichen bei konstantem Druck an der gleichen Kontaktstelle
– mit Crescendo und Decrescendo experimentieren. Erst ganz leise beginnen, dann immer lauter werden, während man einfach langsam hin und her streicht.
Dann mal ein De-/Crescendo auf nur einem Strich spielen. Dann z.B. einen Abstrich leise beginnen, in der Bogenmitte lauter werden und zur Spitze hin wieder leiser.
Einen Abstrich laut beginnen mit Akzent und dann leiser werden.
Eine Folge schneller Töne spielen und dabei die Lautstärke erhöhen oder senken.
– Eine Passage von Tönen betont kurz und abgehackt spielen, dann dasselbe breit und behäbig. Abwechselnd mal hart, energisch und wütend, dann mal weich und lieblich spielen.
Ich finde es einfacher, diese Dinge unabhängig vom aktuellen Stück zu üben, um sich nur auf eine Sache zu konzentrieren.
Was mir hilft sind die Kontraste. Wenn ich nicht genau weiß, wie ich eine bestimmte Klangfarbe hinkriege, versuche ich, einfach genau das Gegenteil zu erzeugen. (Auch für eine lockere Bogenhand spanne ich die Hand ab und zu mal bewusst an, halte den Bogen also regelrecht verkrampft, und spiele so – hört sich grausig an 😄).
Bin gespannt, was noch an Tipps kommt 🙂
LG!
Sarah