Antwort auf: Bogenfragen

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Elisabeth
Teilnehmer

Also, nach den Erfahrungen, die ich ich jetzt mit dem Newsletter vom letzten WOE: ‚Balance im Bogenstrich‘, gemacht habe…. Ich habe das wirklich ganz genau ausprobiert und eine seeehr gute Übezeit gehabt!

… Da kann ich einiges berichten, was teilweise auch zu Vickys Frage passt. Zuerst habe ich das auf meinem Barockcello mit Barockbogen ausprobiert.
Da der Barock-Bogen einiges leichter ist und die Auflage auf den Saiten sehr viel schmaler, Spitze und Frosch natürlich auch leichter gebaut sind, wie oben schon beschrieben, der Bogen anders gefasst wird, also etwas vom Frosch entfernt, Richtung Spitze, der Mittelfinger die Haare berührt, der kleine Finger richtungsweisend ist, ist das schon ein etwas anderes Gefühl, auch beim Streichen, wie beim klassichen Cello. Der Abstand der Saiten zum Griffbrett ist auch etwas höher, weil die Darmsaiten mehr schwingen. Bei meinem Barock-Cello sind die Saiten in ihrer Beziehung zueinander auch noch ein kleines bisschen flacher.
Das bedeutet, dass sehr viel leichter eine andere Darm-Saite mitschwingt, wenn ich nicht aufpasse. Nehme ich den Ellenbogen beim A nicht hoch genug und liegt der Bogen nicht quasi im rechten Winkel auf, quietschen die hohen Saiten. Sie sind nicht umwickelt. Es ist irgendwie schwieriger einen schönen Ton zu machen. Die G-Saite, umwickelt, egal, wie, hört sich immer besonders schön an. Da der B-Bogen sehr schmal ist, kippt er auch leicht mal zum Griffbrett.

Bei den Übungen kam dann dazu, da die Saiten sehr schwingen, der Bogen leicht ist, und ich erstmal sehr entspannt habe, um zu fühlen, hoppelte der Bogen leicht über die Saiten, das gibt sich dann aber mit dem Anpassen der Geschwindigkeit. Die Tipps aus dem Newsletter wren echt gut! Es hat nichts mehr gequietscht, und sauberer vom Saitenwechsel her, war es auch. Aber der Oberarm war leicht müde, was ich sowieso bei dem Barockcello, wenn ein paar Tage nicht gespielt, öfter habe. Ich liebe es aber sehr, darauf zu spielen. Wenn es funktioniert, hat es so eine wunderbare Leichtigkeit.
Ich habe, als ich damit begann, auch sehr lange gebraucht, bis ich die richtige Bogenhaltung am Frosch heraus hatte. Da ich nicht so lange Arme habe, habe ich immer gedacht, meine Arme seien zu kurz, aber ich bin echt stur und aufeinmal ging es wie von selbst, und jetzt mag ich das sehr und würde den klassichen Bogen am liebsten auch so spielen. Manchmal gönne ich mir das auch, aber ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, wegen des anderen Gewichts.
Trotzdem sieht man es bei anderen Musikern auch schon mal.
Übrigens habe ich mir, da ich schon eine alte Dame bin, einen Carbon-Stachel einbauen lassen. Die richtige Haltung ohne, habe ich zwar hinbekommen und finde, das das auch wirklich etwas hat und sich das musikalisch durchaus bemerkbar machen kann, aber wenn man dann anschließend nicht mehr vom Stuhl hoch kommt 😉 Dann geht man doch Kompromisse ein 🙂

Danach habe ich mir das klassische Cello + klass. Bogen wegen der Bogenbalance vorgenommen. Das Erfühlen des richtigen Streichens ging durch das Eigengewicht des Bogens soviel leichter. Bei entspannter Haltung hoppelte es auch nicht. Quietschen tut’s eh nicht, nur bei der tiefen C-Saite musste ich die Bogenhaltung sehr genau betrachten, dann ging es auch, aber die Saite ist trotzdem nicht wirklich schön, glaube ich.

Also, ich muss sagen, dass mir der Newsletter sehr geholfen hat, auch zu erkennen, warum es manchmal so ist, und manchmal anders. Ich kann jetzt also bewusst etwas ändern. Super! Dank Dir Felix!

Liebe Grüße,
Elisabeth