Erkenntnisse

Erkenntnisse die sich im Laufe der Jahre ergaben und die für meinen Unterricht grundlegend sind:

Lernen funktioniert am besten, wenn Freude an der Sache die tragende Kraft ist. Wahre Motivation entsteht nicht durch Anerkennung in Wettbewerben oder den Vergleich mit anderen, sondern vor allem durch die Sache selbst.

Die eigene Gestaltungskraft kann der Mensch dann entwickeln, wenn sie aus der eigenen Mitte heraus kommen darf. Körperliche und seelische Balance sind die Basis für erfolgreiches Musizieren. Und es lohnt sich immer, an ihr zu arbeiten.

Die Freude am Musizieren kann beim ersten Strich auf einem Instrument entdeckt werden. Erfülltes Musizieren kann immer sofort entstehen, ohne dass dazu bereits besondere Fähigkeiten erworben sein müssen.

„Fehler“ sind nur Hinweise, dass ein Detail des musikalischen Gestaltungsprozesses noch nicht mit unserem Bewusstsein durchdrungen ist. Fehler sind etwas Positives; sie sind unsere persönlichsten Lehrer.

Der Unterricht gelingt immer dann, wenn der Lehrer es schafft, den Schüler an dem Punkt abzuholen, an dem er sich gerade mit Interesse und Freude weiter entwickeln kann.

Lernen funktioniert in jedem Alter. Während Kinder spielerisch leicht ans Lernen heran gehen, bringen Erwachsene meist mehr kognitives Verständnis in den Lernprozess ein. Grundsätzlich ist Fortschritt am Instrument immer möglich.

Meiner Ansicht nach zählt es zu den größten Fehlern, die unser Bildungssystem hervor gebracht hat, dass man Menschen anhand ihrer Leistungen beim Lernen bewertet. Ich denke, dieses arbeitet komplett gegen die Förderung des Lernens. Man kann niemanden ohne negative Nebenwirkungen durch Sanktionen zum Lernen motivieren.