Antwort auf: Am Frosch spielen mit sicherem Griff

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#7996
Katrin
Teilnehmer

Hallo Sarah,

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass dein unsicheres Gefühl am Frosch mit dem Ankanten zu tun hat. Ich selbst kante den Bogen auch immer wieder an und werde ständig von meiner Lehrerin ermahnt, mit allen Haaren zu spielen. Ich tu das dann auch, habe aber nicht das Gefühl, dass ich den Bogen dadurch weniger besser halten kann.

Aber wahrscheinlich ist dein Bratschenbogen etwas schwerer als der für meine Geige?
Vielleicht kannst du das heraus bekommen, indem du immer wieder mal ganz bewusst den Bogen ganz zum Frosch führst und dabei darauf achtest, dass alle Bogenhaare auf der Saite liegen. Und immer wieder schön bewusst locker lassen. Ich denke, das ist wie so vieles Übungssache – ein Sich-Bewusstmachen und dann immer wieder üben.
Wenn du Angst hast, dass dir der Bogen aus der Hand fällt, dann setze dich doch auf den Boden, auf eine Decke oder aufs Bett, dann kann nichts schlimmes passieren.
Vielleicht kann dir ja auch die hier schon öfters beschriebene Übung mit der Papierrolle helfen? Oder du hältst deinen Bogen selbst mit der linken Hand vorsichtig am Holz fest von oben.

Vielleicht kannst du auch noch einmal darauf achten, welche Finger den Bogen mehr abstützen am Frosch im Gegensatz zur Spitze. Am Frosch kommt hauptsächlich der kleine Finger zum Einsatz, und er sollte dann sicher auf dem Bogen liegen und ihn abstützen.

Es gibt ja einige schöne Übungen, die Sicherheit und Lockerheit beim Bogenführen bringen können. Ich kann mir vorstellen, dass die dir helfen könnten.

Ich mache immer mal wieder diese Übung aus den „Basics“ von Simon Fischer, um beim Streichen sicherer und lockerer zu werden:
Du startest den Strich am Frosch, aber mit hoch gehobenem Zeigefinger. Während des Streichens zur Spitze legst du ihn wieder auf die Stange und hebst den kleinen Finger ab. Den Aufstrich startest du mit erhobenem kleinen Finger, legst ihn ab Mitte des Bogens wieder auf und hebst den Zeigefinger hoch. usw…
Das kann man steigern, indem man beim Abstrich wie gehabt mit erhobenem Zeigefinger startet, ihn während des Abstrichs auflegt und nacheinander kleinen Finger, Ringfinger und Mittelfinger anhebt, bis man an der Spitze den Bogen nur noch mit Zeigefinger und Daumen hält. So startet man auch den Aufstrich und legt nacheinander Mittel-, Ring- und kleinen Finger wieder auf und hebt den Zeigefinger wieder an.

ich finde, man bekommt ein gutes Gefühl für den Bogen, mehr Sicherheit beim Halten und ein Gespür für jeden einzelnen Finger, wo er hingehört und welcher Finger wo den Bogen abstützt.

Ansonsten gibt es ja auch andere super Übungen, die für mehr Bogensicherheit sorgen können, z.B. den „Scheibenwischer“ – man nimmt den Bogen wie zum Streichen in die Hand und bewegt ihn als Scheibenwischer vor sich hin und her, wobei alle Finger sich strecken und Krümmen wie beim Streichen.

In einem anderen Thread, wo es um die rutschige Bogenhand ging, wurde eine Greifhilfe empfohlen, ein Gummiröhrchen das unten am Frosch über den Bogen gezogen wird. Ich habe es mir besorgt, weil mir die Kante am Frosch immer wieder so blöd in den Daumen drückte und weh tat. Das hilft mir sehr, und vielleicht wäre das für dich auch eine Unterstützung für den Anfang?