Guten Morgen,
An meinem Bogengriff habe ich ganz aktuell gestern etwas wichtiges gelernt, das den Klang sehr beeinflusst, und das ich hier noch hinzufügen möchte, weil es so schön zum Thema passt. Ohne Lehrerin hätte ich es nie gemerkt.
Beim Aufstrich, während das Handgelenk hochgeht je näher man an den Frosch kommt, soll der obere Teil des Handrückens unten bleiben, so dass die Finger die ganze Zeit rund sind. Ich hatte vorher die Finger beim Aufstrich lang und die Hand hohl gemacht. Das war mir gar nicht bewusst.
Ausserdem soll ich darauf achten, dass der Handrücken beim Aufstrich in Richtung Bratsche zeigt, als würde ich „Schnee schieben“.
Wenn ich den Bogen auf die Saite stelle und streiche, soll ich mir vorstellen, mich „in einen Sessel zu setzen“, die Schultern entspannt unten lassen, das Gewicht des Bogenarms auf die Saite bringen und dann „tief in die Saite greifen“. Diese Vorstellung hilft mir sehr und die Töne gelangen gestern direkt viel schöner, nicht so hart und bräsig.
Mit dieser Änderung habe ich den Bogen gleichzeitig viel lockerer und sensibler, aber auch sicherer in der Hand. Das Ganze ist nicht mehr so eine wackelige Angelegenheit. Meine Lehrerin gab mir dazu ein gutes Bild: wenn ich mein Kind an der Hand über die Straße führe, greife ich auch gleichzeitig sicher, aber entspannt zu und nicht krampfhaft fest.
Und der kleine Finger bleibt auch auf der Bogenstange, da meine Lehrerin mir empfohlen hat, nicht komplett bis zur Bogenspitze zu streichen, um den Bogengriff nicht zu zerstören.
Manchmal ist es wirklich gut, wenn ein Lehrer sich genau ansieht, was man da fabriziert ;-). Sie hat ganz viel an meinen Fingern herumgebogen und es hat erstmal gedauert, bis ich verstanden hatte, was sie meint. Ich fand es gut, dass sie damit gewartet hat, bis ich das Thema Klang von allein zur Sprache gebracht habe und sozusagen reif dafür war.
Euch allen einen schönen Sonntag 🙂
Sarah