Antwort auf: Wie verbessere ich den Klang?

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Katta Katta
Teilnehmer

Liebe Sarah,
Wie so oft ist es aus der Ferne nicht so einfach.
„schöner Klang durch die perfekte Kombination aus Gewicht/Druck des Bogens auf der Saite, Schnelligkeit des Streichens und Kontaktstelle“ – das trifft es komplett und hätte ich dir jetzt antworten wollen… 🙂
Das sind einige Punkte miteinander verwurstet.
1. Zum Einen das Gewicht auf der Saite, lege den Bogen auf die Saite und spüre ich dich hinein, was du gewichtstechnisch tun musst, damit Dr Bogen sicher liegt. Am Schwerpunkt und am Frosch wirst du sehr wenig tun müssen. Je weiter du zur Spitze kommst, desto stärker musst du das Gewicht des Armes nutzen. Das solltest du verinnerlichen, dazu solltest du es häufig genug langsam und auch ohne Streichen, also nur Bogen auflegen und fühlen, ausspüren.
2. Probiere erstmal mit möglichst viel Haar zu spielen, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie der Bogen im Verhältnis der Saite stehen muss und wie sich das in der Hand anfühlt. Die Stange sollte über den Haaren mittig stehen..Am besten kann das ein Partner beurteilen, wenn du dein Instrument hält und den Bogen aufsetzt bzw. Ganz langsam streichst. Alles andere wie Ankamen und mit weniger Haar spielen ist fortgeschritten und kannst du erst gezielt einsetzen, wenn du die Normalposition des Bogens kennst.
3. Kontaktstelle im Verhältnis zum Steg. Sehr nAH am Griffbrett kannst du mit wenig Zutun Töne erzeugen, die eher leise sind, Gehst aufs Griffbrett wird es noch leiser und leichter. Die Mitte zwischen Griffbrett und Steg bietet gute Spieleigenschaften und je weiter zum Steg kommst wird der Ton lauter und obertonreicher. Probiere es aus. Setze deinen Bogen an eine Stelle auf der Saite und spüre wie viel Gewicht du einsetzen und wie schnell/langsam du streichen kannst und der Bogen immer noch sicher liegt und einen klaren konstanten Ton abgibt.
Dann kannst du auch Creshendo und Decreshendo spielen um auch den Wechsel zwischen den Eneben zu erfühlen.
Für meinen Geschmack braucht es dafür keine Übungen, sondern Zeit und Einfühlen. Wenn du für all das ein Gefühl hast, wirst du die Töne ganz anders gestalten können.
Zu dem Bogenwechsel, stoppe ganz bewusst und spüre, wie sich der Impuls anfühlt, die Spannung auf zu lösen, sodass sich der Bogen wieder in Bewegung setzt. Wie man ihn dann weniger hörbar hinbekommt, ist glaube ich Typsache und eher ausprobieren , bei YouTube wird viel über die liegende 8 gesprochen.

Ich denke, wichtig ist, um Töne gezielt zu gestalten und die Bogenführung voranbringen zu können, dass man sich den Grundbewegungen und Prinzipien bewusst sein muss.
Ich hoffe, das hilft dir, auch wenn es eher ernüchternd klingt.
Einen guten Start in die Woche!