Antwort auf: Lampenfieber

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Felix Seiffert
Administrator

Eine Sache möchte ich doch noch in die Runde werfen.

Könnt Ihr Euch dieses vorstellen? Es gibt so etwas wie einen „guten Stress“ der auf der Bühne vorhanden ist, und der letztlich bewirkt, dass eine Darbietung von einem Stück erst richtig gut wird.

Das ist die positive Seite des Lampenfiebers.

Ich kenne das aus Situationen in denen ich vor einem Konzert reisen musste. Wenn ich zum Konzertort eine längere Fahrt von sagen wir 2 Stunden habe, dann komme ich gelinde gesagt mit einer leichten Mattscheibe an.

Schließt sich an die Ankunft dann eine Verständigkungsprobe an, ist bei mir das Resultat in der Regel katastrophal. Ich fühle mich wie der erste Mensch, ich kenne mein Cello nicht mehr …. Ihr kennt das.

So und dann ist das Lampenfieber da. Und ich sage mir, dass es gut so ist. Wäre es jetzt nicht da, wäre mir das Konzert egal. Und dann mache ich diese Übungen mit dem langsamen Einspielen und versuche mich immer mehr auf den Punkt zu bringen. Das ist ein Prozess der einfach nötig ist. Und wenn dann das Konzert endlich los geht, bin ich auf einem Bewusstseinsniveau, das im Grunde genommen erst wirklich geeignet ist, um Konzerte zu geben.

Das wolle ich einmal zum Bedenken mitgeben. Ich weiß allerdings, dass es ein längerer Prozess ist, und einiger Auftritte bedarf, bis man überhaupt in die Lage kommt, sich selbst auf der Bühne in den Griff zu bekommen trotz Lampenfieber. Aber es lohnt sich.

ganz herzliche Grüße an Euch

Felix