Antwort auf: Was ist Dein Grund?

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#19952
Dagmar
Teilnehmer

Im jungen Erwachsenen Alter wollte ich Geige spielen. Ich hatte die Geige meines Vaters bekommen. Eines Tages, nach einem Umzug, hatte ich wie eine Art Eingebung, den innersten Wunsch, Cello zu spielen. Unmittelbar suchte ich einen Cello-Lehrer. Der schon betagte Mann, gab mir ein altes Instrument, das ich langsam abstottern durfte. Der Lehrer wollte nicht glauben, dass ich noch nie ein Cello in der Hand hatte. Nach Klavier, Flöte und Gitarre war es DAS richtige Instrument. Man kann es regelrecht umarmen, ich fühlte mich sicher, hinter dem großen Holzbauch, dem Klangkörper. Das aufrechte Sitzen mit beiden Beinen am Boden, die Wirbelsäule aufgerichtet wie bei einer Meditation, dann die Töne durch den Bogen zum Klang bringen. Wunderbar. Das Cello spiegelt die eigene Stimmung wider. Es sagt mir, wenn ich angespannt bin, ich höre es dann wahrhaftig, der Strich, die Saitenübergänge, es klingt nicht so schön. Hingegen wenn es mir leicht fällt, ich in meiner Mitte bin, die Töne schwingend tanzen, klingen weit und weich. Ich musiziere, um dem Lärm des Alltags zu entkommen, mich in eine andere, höhere Schwingung zu begeben, wenn ich Zeit und Raum habe, versinke ich darin. Alles andere bleibt dann liegen. Das geht leider nicht immer. Ja, bestimmt hat es eine therapeutische Wirkung, die Schallwellen, Frequenzen so nah zu spüren ist wahrhaft heilsam. Es verändert die Atmung, jede Zelle schwingt mit. Danke, lieber Felix, dass ich das aufschreiben durfte, welch gute Idee von dir. Mir wurde soeben bewusst, was mir fehlt, wenn mich das Cello anschaut und ich es stehen lasse, weil ich „keine Zeit“ habe“ oder „zu müde“ bin – ich dann ein schlechtes Gewissen habe, da ich nicht geübt habe und ich mir in meinem Alltagsstress eigene Hürden stelle. Dabei tut es mir auf vielen Ebenen so gut! Das Motto ab sofort: Einfach öfter SPIELEN, das liebe Cello- und die 5 gerade sein lassen.