Antwort auf: Was ist Dein Übeansatz? Wie kommst Du voran?

Start Foren BogenBalance Forum Was ist Dein Übeansatz? Wie kommst Du voran? Antwort auf: Was ist Dein Übeansatz? Wie kommst Du voran?

#11725
Franz
Teilnehmer

Was ist mein Übeansatz?

Lieber Felix, das ist wirklich eine gute Frage! Weil ich da durchaus nicht immer ganz fest bin in meiner Meinung dazu. Weil sich mein Übeansatz schon oft geändert hat. Durch Erfahrung. Durch Misserfolge. Durch die Hilfen eines/-r Lehrers/Lehrerin. Durch Erkenntnis. Auch durch Deine Newsletter.

Anfangs, nachdem ich wieder begonnen habe, Geige zu spielen, hatte ich Lust auf vieles. Einiges, was mir von früher her bekannt war. Neues auf das ich gestoßen bin. Und im Gegensatz zu früher gibt’s jetzt auch Internet. Und da findet man ja soooo viel Tolles :-).

Und dann wollte ich dieses „Viele“ immer alles durchüben (oder zumindest wollte ich es können). Aber das mit der begrenzten Zeit eines Berufstätigen. Also hab ich immer alles mal schnell runtergehudelt, dachte, die Sachen so 1, 2, 3 Mal mal schnell durch zu spielen, damit wird’s dann schon besser werden, das wird mich schon weiterbringen. Brachte es aber nicht.

Irgendwann hab ich dann begonnen, Übungen oder Stücke, die ich schon einigermaßen konnte (wie ich dachte), langsamer zu üben. Dabei hab ich dann wenigstens schon mal gehört, was ich alles noch sehr schlecht, schlampig und falsch spiele, ist mir vorher gar nicht so richtig bewusst geworden.

Mittlerweile hab ich aber – auch dank Deiner Newsletter(!) – erkannt, dass – ja, ich weiß, alter Spruch – weniger tatsächlich mehr ist! Lieber weniger Material bearbeiten. Das aber, zumindest anfangs, sehr, sehr langsam mit aller mir zur Verfügung stehenden Aufmerksamkeit, um möglichst vieler Details gewahr zu werden und sie berücksichtigen und auch integrieren zu können. Und das dann, ganz wie Du es empfiehlst, nicht nur 1 oder 2 Mal üben, sondern je nachdem 5 – 10 Mal so sauber wie möglich wiederholen. Damit sich’s setzen kann. Damit ich’s auch am nächsten Tag noch kann.

Und auch ist es bei vielen Stellen auf jeden Fall sinnvoll, wie Du es in Deinem letzten Letter schreibst, nicht einfach drauf los zu spielen, sondern sich vorher ein paar Gedanken zu machen – über Striche, Fingersatz, Tonart (zwischen welchen Fingern sind die Halbtöne, die Ganztöne) usw.

Das so gut Geübte und Vertiefte hilft dann übrigens – eigentlich nicht sonderlich erstaunlich – auch bei anderen Übungen oder Stücken. Die werden damit auch besser.

Das ist das, was meiner (momentanen :-)) Meinung wirklich weiter bringt. Und danach übe ich zur Zeit.

Vielen Dank, lieber Felix, auch für Deine Hilfen auf meinem Weg
Franz