Cello lernen als Erwachsener
Inhalt
Cello lernen als Erwachsener?
Hast Du je ein Cello in den Händen gehalten? Wenn nicht, dann kannst Du eventuell folgendes erleben:
Du bist aus irgendeinem Grund dahin gekommen, dass Dir das Cello gefällt. Du hast den Ton des Instrumentes gehört. Du hast eine Spielerin oder einen Spieler gesehen und die Sache hat es Dir angetan. “Phänomenal, wie geschmeidig aus diesem Instrument der Klang herauskommt. Wie elegant die Bewegungen der Spieler dabei aussehen. Das will ich auch!” Und dann stellst Du Dir vor, wie Du am Musizieren bist: “Herrlich, so muss es sich anfühlen mit anderen Menschen zusammen zu spielen”. Ein Wunschbild entsteht: Cello lernen als Erwachsener.
Schließlich hast Du die Gelegenheit, ein Cello in die Hände zu bekommen und machst Deinen ersten Strich.
Deine erste Begegnung mit dem Cello
Jetzt machst Du eine neue Erfahrung, ganz egal ob Du Dich von vornherein mit dem Instrument leichttust, oder nicht: Es fühlt sich zunächst ganz anders an, als Du es Dir vorgestellt hast.
Du spürst nun selbst, wie es ist, wenn der Bogen über die Saite streicht. Du bemerkst, was für eine Kraft dahintersteckt, wenn eine Saite angestrichen wird. Ich will damit nicht sagen, dass es schwer ist, ganz und gar nicht. Aber es fühlt sich anders an, als Du es Dir vorstellen konntest.
Und damit sind wir bei den relevanten Fragen: Cello lernen als Erwachsener – Was kommt auf mich zu? Bewältige ich die Anforderungen? Wird mir das Freude machen? Was wird mir abverlangen?
Grund genug, uns in einem Blogartikel damit zu beschäftigen, und die verschiedenen Aspekte zu beleuchten
Die erste Frage: Cello lernen als Erwachsener - Kann ich das?
Die erste Frage, die viele beschäftigt, die ein Instrument spielen wollen, aber nicht in ihrer Kindheit damit angefangen haben:
Wird das überhaupt noch etwas mit mir und dem Instrument? Ist es in meinem Alter überhaupt noch sinnvoll, zu beginnen?
Hier kommt sehr oft unser Perfektionsdenken ins Spiel. Berufsmusiker spielen so perfekt und in einer solcher Leichtigkeit. Es scheint undenkbar, auch nur annähernd, diese Brillanz zu erreichen. Ich stimme Dir zu, es ist nicht wahrscheinlich, die Fähigkeiten eines Profis nach vielen Jahren Unterricht und Studium mal eben so zu erreichen. Diese Musiker haben oft in sehr jungen Jahren begonnen, Cello zu spielen. Damit haben Sie viele Jahre an Erfahrung eingesammelt.
Cello lernen als Erwachsener, was ist Dein Ziel?
Geht es nicht viel mehr darum, dass Du Dich auf den Weg begibst, Dir das Instrument Stück für Stück erschließt, mit der Zeit merkst, wie Du zunächst einfachere, dann auch anspruchsvollere Stücke spielen kannst? Kann es vielleicht sein, dass es Dir tatsächliche Erfüllung bringt, mit Gleichgesinnten zusammen zu musizieren?
Ich höre Dein Widerwort: “So weit bin ich längst nicht. Ich kann die gewünschte Kompetenz noch nicht in ein Ensemble einbringen”. Hier bin ich nicht Deiner Meinung. Weiter unten im Artikel werden wir genau diesen Aspekt noch von einer ganz anderen Seite beleuchten.
Ich bin mir sicher, dass es im Grunde darum geht, und nicht um die “Profi Perfektion”. Und daher kann ich Dir sagen: Nein, es ist nicht zu spät! Du kannst Cello lernen als Erwachsener und Du wirst spielen, musizieren, auch wenn Du mit 70 beginnst.
Du wirst auf jeden Fall erleben, wie Du ins Musizieren kommst. Du wirst erleben, wie Du Deine Fähigkeiten erweiterst – in Bereiche hinein, die Dir vielleicht bislang noch gar nicht bewusst sind. Du wirst die Freude am Musizieren entdecken. Und – das Musizieren wird ein fester Bestandteil in Deinem Leben werden, auf den Du über kurz oder lang nicht mehr verzichten willst. Aber jetzt konkret, ins Einzelne.
Was erwartet Dich
Cello lernen eröffnet Dir ein Abenteuer. Du wirst mit Sicherheit Aspekte an Dir und Deinem Wahrnehmungsspektrum entdecken, die Du bisher nur ansatzweise wahrgenommen hast. Du wirst zum Beispiel die Wahrnehmung Deiner Bewegungen schulen. Du wirst mit Deinen Bewegungen sehr genau auf die Bedingungen des Instrumentes eingehen müssen. Die Finger Deiner Greifhand wirst Du in ungeahnter Präzision einsetzen. Du wirst Deinen Bogenarm sehr genau in seiner Richtung führen lernen, sonst klingt es nämlich nicht. Du wirst Deinen Tastsinn auf sehr feine Art benutzen und sowohl mit den Fingern Deiner Greifhand als auch der Bogenhand die Gestaltung des Tones auf der Saite spüren lernen. Möglicherweise kennst Du diese Aspekte aus dem Sport. Da korrespondiert vieles mit dem Erlernen eines Instruments.
Aber es geht noch weiter: Du wirst Dein Gehör schulen. Du wirst lernen, wo genau Du hinhören musst, damit Du Klänge optimal aufeinander abstimmen kannst. Du wirst natürlich auch Deinen Intellekt und Deine Fantasie gebrauchen, um dieses abstrakte Gebilde namens Notenschrift zu entziffern. Daraus verschaffst Du Dir eine lebendige Vorstellung der Musik, die Du auf dem Instrument zu Ohren bringen willst.
Fordere und fördere Deine Sinne
Du wirst Dich damit rundum in fast allen Sinnesbereichen fordern und fördern.
Aber die Hauptsache, die Dein Leben bereichern wird, wenn Du Cello spielst: Du wirst erleben, was es heißt, selbst und lebendig zu musizieren. Und das kann ich Dir hier nur schwer schriftlich beschreiben. Es ist dieses Gefühl, jetzt an der Sache dran zu sein. Aus Deiner Intention heraus entsteht Hörbares, Du gehst dabei auf Deine Mitspieler ein und gemeinsam erlebt Ihr, wie die Musik entsteht. Nein auch das trifft es nicht. Du musst es einfach erleben.
Wie fängst Du an
Allem voran steht der Entschluss, zu beginnen! Vorher solltest Du Dir allerdings klar sein, dass das zu erstrebende Glück seinen Preis hat.
Du wirst einen erheblichen Teil Deiner Zeit dafür opfern. Ohne Deinen eigenen Einsatz, ohne Dein Üben wird es nicht gehen. Dir wird das Cellospielen nicht geschenkt, es fällt nicht vom Himmel. Und kaufen kannst Du es Dir auch nicht. Dein eigener Einsatz entscheidet, was Du mit diesem schönen Hobby erleben wirst.
Natürlich ist auch finanzieller Einsatz nötig. Unterricht, ganz egal in welcher Form, kostet Geld, mal mehr mal weniger, je nachdem.
Aber wenn Du den Entschluss gefasst hast, besorge Dir ein Instrument und sofort kann es los gehen. Im zweiten Schritt suchst Du nach einer Möglichkeit, unterrichtet zu werden.
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Mehr InformationenUnterricht, aber wie
Nun, das Erste, was einem einfällt, ist Einzelunterricht bei einer Lehrerin oder einem Lehrer, in der Musikschule oder privat. Klingt vielleicht nach “Old School”, hat aber nichts an seiner Aktualität verloren. So hat man es schon immer gemacht, und dagegen ist auch heute nichts einzuwenden.
Allerdings natürlich sollte es zwischen Dir und Deinem Lehrer auch passen, fachlich wie auch auf persönlicher Ebene. Du solltest das Gefühl haben, dass er Dich fundiert voranbringt und auch wirklich auf Deine Belange eingeht. In Städten findet man viele Lehrer, auf dem Land ist es manchmal schwieriger.
Es gibt aber auch eine weitere Möglichkeit: Onlineunterricht. Vor Corona war dies für die meisten meiner Lehrerkollegen ein absolutes “No-Go”. In der Zeit des Lockdowns aber war die Kreativität der Lehrer gefragt. Sie mussten sich dem Thema stellen. Im Kern wurde festgestellt: es ist so schlecht nicht, sich auf Videounterricht einzulassen. Es gibt gewisse Abstriche, zum Life Unterricht. Man kann zugegebenermaßen nicht gleichzeitig miteinander musizieren. Im Internet gibt es immer eine kleine Zeitverzögerung, sodass das im Moment zumindest noch nicht geht. Aber Unterricht ist durchaus möglich. Die Klangübertragung im Internet funktioniert gut genug, um sogar Feinheiten in der Klangbildung zu erarbeiten. Außerdem kann ein Lehrer schon optisch an den Bewegungen sehr viel über den Schüler ablesen und ihm wertvolle Tipps geben. Und das funktioniert besser, als man zunächst denken würde.
Die neue veränderte Zeit bringt es mit sich, dass parallel zum bewährten System im Internet alternative Unterrichtskonzepte wie zum Beispiel Onlinekurse entstehen. Diese Entwicklung bringt den zeit- und ortsunabhängigen Unterricht voran. Wenn Du Dich zum Beispiel einmal im Internet für Gitarre oder Klavier umsiehst, wirst Du staunen, wie viele Onlinekurse es gibt.
Aber kann denn das gehen? Onlinekurse sind schließlich eine Form des Unterrichts zunächst nur in eine Richtung. Der Lehrer gibt vor und der Schüler macht nach. Den Schüler direkt sehen kann der Lehrer nicht, also bleiben Korrekturen aus und der Schüler ist damit ein Stück weit auf sich allein gestellt.
Interessanterweise funktioniert diese Form des Unterrichts in einem gewissen Rahmen schon. Es ist eventuell sogar förderlich, vom Lehrer vor dem Üben genau gesagt zu bekommen, worauf man besonders achten sollte. Damit steigert man die Selbstwahrnehmung und gibt das Urteil über die eigenen Leistungen nicht ständig an den Lehrer ab. Man könnte sagen, Onlinekurse, wenn sie gut gemacht sind (wie unser Intensivkurs Cello), fördern die Eigenverantwortlichkeit beim Spielen durchaus.
Gemeinsames Musizieren
Es ist wichtig, dass Du (und zwar möglichst schnell) mit Gleichgesinnten zusammen musizierst. Erst das gemeinsame Musizieren wird Dir den wahren Sinn von dem erschließen, was Du da gerade tust. Hier bist Du sehr schnell in der Lage, das zu praktizieren, weswegen Du Dein Instrument spielst. Du machst Musik!
Wir haben in der Musikschule eine wichtige Beobachtung. Kinder und Jugendliche Schüler müssen alle irgendwann durch die Pubertät hindurch. Und in dieser Zeit stellt sich bei vielen Tätigkeiten die Sinnfrage, natürlich auch beim “beschwerlichen Cellospielen”. Die Beobachtung von mir und vieler meiner Kollegen war die, dass ein Schüler am besten mit seinem Instrument über diese Zeit kommt, wenn er es geschafft hat, bis dahin in einem Ensemble, möglichst einem Orchester mitzuspielen. Ohne das wird es schwierig in der Pubertät und viele hören tatsächlich auch mit ihrem Instrument auf.
Und daher meine dringende Empfehlung: Auch wenn Du im Erwachsenenalter Cello lernst, auch wenn Du Dich noch ganz am Anfang mit Deinem Instrument fühlst. Such Dir eine Möglichkeit mit anderen zusammen zu spielen! Darüber wird sich auch für Dich die Sinnfrage Deiner musikalischen Bestrebungen entscheiden. Und glaub mir, diese Frage eröffnet sich irgendwann für jeden, egal ob jung oder alt.
Das Instrument
Du willst mit dem Cello beginnen? Dann brauchst Du ein Instrument.
Celli gibt es heute sehr viele und es ist nicht schwer, zu einem zu kommen. In Städten gibt es Geigenbauer, zu denen man gehen kann. Dort bekommt man nicht nur teure Meisterinstrumente sondern auch Schülerinstrumente zu erschwinglichen Preisen.
Allerdings sind Celli teurer als beispielsweise Gitarren. Bekommst Du schon für 1000,- € eine durchaus vernünftige Gitarre, so wäre ich doch bei einem Cello in dieser Preisklasse vorsichtig. Solche Instrumente möchte ich Dir nicht empfehlen. Qualität hat ihren Preis und Instrumente in diese Preisklasse haben in der Regel auch einen sehr einfachen, wenig modulationsfähigen Klang. Es könnte schon bald sein, dass Dir dieses Instrument zu wenig Möglichkeiten bietet. Sobald Du 2, 3 Jahre vorangekommen bist, wirst Du merken, dass das Instrument Dir Grenzen auferlegt. Und dann hast Du das Instrument und musst es erst einmal wieder loswerden.
Ich möchte Dir daher empfehlen, schon mindestens 2000,- € für ein erstes Instrument anzulegen. Sollte Dir das nicht möglich sein, gibt es generell immer die Möglichkeit, ein Instrument zu mieten: Das ist für Dich deutlich sinnvoller, als ein zu billiges Cello zu kaufen.
Geigenbauer vermieten Instrumente. Es gibt im Internet aber auch spezielle Firmen die Instrumente vermieten. Gute Erfahrungen habe ich bei meinen Schülern zum Beispiel mit der Firma Mastri (Link: https://www.mastri.de/ ) gemacht. Manche Verleiher bieten auch eine Option an, dass man beim Kauf eines Instruments die Mietraten zu einem gewissen Teil angerechnet bekommt.
Fazit
Hast Du es gemerkt? Wenn es Dich wirklich hinzieht zum Cello, dann ist es niemals zu spät. Cello lernen als Erwachsener ist möglich! Das Instrument und Du selbst, ihr schenkt euch in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung für Dein Leben. Es kommt nun darauf an, dass Du einen guten Weg findest, zum Instrument zu kommen und dann auch Deine Fähigkeiten auf dem Cello solide aufzubauen. Du möchtest doch Erfolge sehen und wirklich ins Musizieren kommen. Und Du möchtest nicht gerne hängen bleiben.
Bei BogenBalance bieten wir Dir vieles, was Dir weiter hilft. Neben einem qualifizierten und didaktisch gut aufbereiteten Onlinekurs, dem “Intensivkurs Cello” der schon weit über 500 Spielern weiterhilft und weitergeholfen hat, gibt es bei BogenBalance auch Einzelcoaching Online und natürlich Wochenend-Workshops, in denen wir schon von Anfang an gemeinsam musizieren. Mach Dich gerne mit dem Angebot hier auf der Webseite vertraut.
Einen herzlichen Gruß
Felix Seiffert
Als Mutmacher möchte ich noch ergänzen, dass man, wenn man vorher schon ein anderes Instrument spielt, schneller vorankommt, weil das Notenlesen, wenn vlt auch in einem anderen Schlüssel, das den Noten Leben einhauchen, das gemeinsame Musizieren bereits bekannt ist und die Einstiegshemmnis reduziert.
Hallo Sabine,
Danke für Deinen Kommentar. Auf jeden Fall ist das so. Musizierpraxis udn Grundfertigkeiten egal auf welchem anderen Instrument helfen enorm.
Hm. Felix hat nach Ergänzungen zum Blogartikel gefragt. Da ich als Kind 14 Jahre lang Geige gelernt und sie mit langen Pausen immer wieder zur Hand genommen habe, bin ich vielleicht eine nicht ganz typische Cello-Anfängerin (vor 2 1/2 Jahren, Start mit 65). Ich habe natürlich einiges mitgebracht: grundsätzliche Notenkenntnisse, Erfahrungen mit Intonation, wenn sich die Fingerabstände je nach Lage ändern…
Aber einen Punkt möchte ich hier gerne einbringen: Das Cellospiel gibt mir eine direkte Rückmeldung zu meinem Üben. Wenn ich einer neuen Schwierigkeit begegne, und konsequent und ernsthaft ÜBE, dann komme ich weiter. Hundertprozentig. Wie weit, wie rasch: das ist eine andere Frage. Aber dieses spürbare verlässliche WEITERENTWICKELN macht mich immer wieder glücklich. (Wenn ich gerade einmal zweifle, nehme ich mir Noten von vor sechs Monaten, und siehe da: es GIBT eine Entwicklung!)
Liebe Christina,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Da sprichst Du etwas ganz Wichtiges an. Mir geht es auch so: Dieses Gefühl der eigenen Weiterentwicklung ist bei mir auch ein Punkt, der mich dran hält und der immer spannend bleibt im Leben mit dem Instrument. Und natürlich merkt man es nicht immer gleich. Es gibt auch Stagnationsphasen. Aber es geht dennoch weiter.
herzlichst, Felix
Lieber Felix, in vielem, was du beschreibst, kann ich dich nur bestätigen. Cello war mein Wunschinstrument mit 9 Jahren, aber es hat noch viele Jahre und Umwege gedauert bis ich mit Mitte 40 endlich ein eigenes Cello hatte und Unterricht genommen habe. Das regelmäßige gemeinsame Musizieren fehlt leider noch. Aber Hoffnung habe ich immer noch. Für mich ist es der Klang diese Instrumentes in den ich mich auf meinem ersten Konzert als 9 jährige “verliebt” habe und der mich noch immer beim Üben verzaubert ( wenn es gelingt, was jetzt auch viel viel häufiger geschieht als am Anfang) Ob meine Antwort zu deinen Erwartungen passt- keine Ahnung ♀️ In letzter Zeit kommt manchmal ein Gefühl, das alles schwingt, dazu. Das ist im Moment das größte.
Gell, Du meinst dieses Ankommen im Empfinden, was jetzt mit Dir und dem Cello passiert. Mit dem körperlichen Spüren der Schwingung des Instrument es. Und Du bewegst es jetzt! Geht mir genauso, das ist wie zuhause ankommen.
Lieber Felix,
Du sprichst in Deinem Artikel wichtige Aspekte des Lernens eines Isntrumentes im Erwachsenenalter an, denke ich.
So richtig mitreden kann ich bei dem Thema vielleicht nicht, denn ich hatte das Glück im Alter von 11 Jahren mit dem Cellospiel beginnen zu dürfen und ich bin “dran gebleiben” bis auf wenige Zeiten in meinem LEben. 4 JAhre UNterricht mussten zunächst reichen, ich habe mir aber immer, wenn ic hirgendwo hingezogen bin ein Ensemble gesucht, ich habe nicht immer eines gefunden, aber oft. Und ich habe immer Menschen kennengelernt, mit denen ich auf einer Wellenlänge lag, nicht nur musikalisch. Irgendwann kam ich aber mit der Autodidaktik nicht weiter und ich habe Unterricht genommen, nach etwa 35 Jahnren ohne Unterricht aber mit z.T. viel musikalischer Aktivität in KAmmermusik und Orchester. und ann musste ich fast auf Null beginnen, weil ich technisch viele Fehler festgesetzt hatten. Puh! Aber auch da bin ich “dran geblieben”, irgendwann “musste” ich mir ein anderes Instrument kaufen, weil mein bisheriges Cello mir nicht mehr folgen konnte. Und dann habe ich mein jetziges Cello gefunden, vielleicht besser ausgedrückt: mein jetziges Cello fand mich und ich bin sehr glücklich mit diesem Instrument, 2 sehr unterschiedliche Bögen komplettieren das Glück. Ich bin froh, dass ich 1. das Cellospiel nie kompeltt aufgegeben habe und 2. dass ich noch einmal mit über 50 Jahren einen quasi Neustart gewagt habe. Demnächst werde ich wieder Unterricht bekommen und ich freue mich darauf.
Auf Kursen stelle ich immer wieder fest, dass viele Cellisten Instrumente spielen, die ihnen von ihrem Lehrer ausgesucht wurde, sie haben die Instrumente nicht selber bei sich zuhause Probe gespielt, sie trauen sich auch nicht alleine zu einem Geigenbauer, gestandene Leute sagten mir das. Vielleicht kannst Du noch mehr darauf abheben, dass der Kontakt zu einem Geigenbauer des Vertrauens sehr wichtig ist, alle Geigenbauer, die ich getroffen habe, haben mich bestens beraten, keiner/keine war böse, wenn ich keine Instrument bei ihm gekauft habe, weil einfach keines der Instrumente mich wirklich glücklich gemacht hat. Ein Geigenbauer rief mich sogar an, dass er jetzt ein Instrument bekommen habe, das mich interessieren könnte, ich hatte da aber gerade mein Cello gekauft und da hat er sich mit mir gefreut, dass ich ein so schönes Instrument gefunden habe, bzhw. umgekehrt … Nach dem Instrumentenkauf, bei dem man sich bestenfalls in das Instrument verliebt, steht dann die Suche nach einem passenden Bogen an – das war auch noch mal richtig spannend … Das ist vielen Cellisten nicht bewußt, dass Cello, Musizierender und Bogen eine Einheit bilden und Bögen im Musizierverhalten sehr unterschiedlich sind und den Klang eines Instrumentes sehr unterschiedlich modifizieren können. Aber wahrscheinlich ließe sich darüber ein eigener Artikel scheiben.
Herzlich grüßt Dich
Andrea
Hallo Andrea,
vielen Dank für Deinen Kommentar. In der Tat, vielleicht ist es wirklich gut, einmal einen Artikel über Bögen zu schreiben.
Und ich gebe Dir Recht: Es ist immer gut, mit den Geigenbauern zu reden. Natürlich traut man sich am Anfang nicht zu, ein Urteil über ein Instrument zu fällen, das ist aber auch ganz normal. Wie soll man auch ohne Erfahrung. Der Lehrer ist hilfreich, aber in der Tat würde ich auch ein Instrument eine gewisse Zeit selbst ausprobieren wollen um selbst ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Erfahrung stellt sich dann schon ein.
Einen herzlichen Gruß und viel Freude beim nächsten Unterrichtsschritt. Bestimmt geht Dein Level wieder weiter nach oben.
Felix Seiffert
Hallo Felix, ein sehr ausführlicher Blog über das Cello-Lernen als Erwachsener, in dem alle Facetten angesprochen sind. Aufgrund meiner Berufstätigkeit kam für mich ein Vor-Ort-Unterricht von Anfang an nicht in Frage, so dass ich nun Online über BogenBalance mit dem Cello-Lernen zugange bin. Gut daran ist auch, dass mal alte Lektionen immer wieder mal anschauen kann und so in Vergessenheit geratenes Wissen auffrischen kann. Da ich aus verschiedenen Gründen von Zeit zu Zeit längere Pausen einlegen muss, ist der Online-Unterricht für mich ideal.
Beste Grüße
Markus
Hallo Markus,
ja, gut das es verschiedene Formen des Unterrichts heute gibt.
herzl. Gruß
Felix Seiffert
Wenn man als Erwachsener Cello (oder ein anderes Instrument) neu beginnen möchte, muss man -leider- sehr oft damit leben (lernen), dass das Umfeld wenig Verständnis hat, und dass man nach Standards beurteilt wird, die man nicht erreichen kann. Und daran kann man selber leider wenig ändern- nur den eigenen Umgang mit so demotivierenden Kommentaren.
Wenn ein Kind mit dem Cellospiel beginnt, wird jeder schiefe Ton begeistert mit Lob honoriert, und das Unperfekte natürlich akzeptiert. Jedes “Alle meine Entchen” wird beklatscht. Bei einem Erwachsenen wird sofort -und oft ungefragt persönlich- die Sinnfrage gestellt, und sollte man ein “Alle meine Entchen” spielen, wirkt das “peinlich”. Denn der allgemein angelegte Maßstab sind eben nicht “andere Kinder”/Anfänger, sondern (professionelle) Erwachsene.
Leider ist das insbesondere beim Musizieren so. Niemand kommt mit Kommentaren wie “Aber einen Marathon schaffst Du doch eh nicht mehr!”, wenn man anfängt, als Erwachsener zu joggen. Beginnt man mit dem Skifahren, weist einen auch niemand auf die verpasste die Skirennfahrerkarriere hin, und bei Tennis oder Golf wird auch nicht Wimbledon oder Was-auch-immer (ich kenne das Golf-Pendant nicht…) erwartet. Auch erwachsene Reitanfänger werden nie in der olympischen Dressur starten, und selten den Beruf des Bereiters ergreifen. Im Sport kommt dann eher ein “Macht es Dir Spass?” oder gar ein lobendes “Gut, dass Du was für Dich und Deine Gesundheit tust”!
Aber auch das Musizieren “tut was” für den Menschen und seine Gesundheit- nur für Aussenstehende wenig offensichtlich. Es schafft Kontakte, und ist gerade im Zusammenspiel eine höchst soziale Angelegenheit. Das Üben trainiert -bzw. erhält- Selbstdisziplin, planungsvolles und strukturiertes Denken, und kann auch eine Tagesstruktur bieten. Das Gehirn erbringt Höchstleistungen: Das Lesen der Noten als visuelle Information und deren Speicherung im Arbeitsgedächtnis, die von der Verabeitung der visuellen Information abhängige Koordination der beiden Hände in unterschiedlichen Bewegungen, und die auditive Kontrolle “verschalten” gleichzeitig visuelle, auditive und motorische Information im Gehirn auf fantastische und (vielleicht) einzigartige Weise. Und das macht es so schwer -aber genau das bringt auch “die kleinen grauen Zellen” auf Trab.
Und wenn man versteht, wie schwierig das für unser Gehirn und unseren Körper ist (im Prinzip wie ein Sport), ist es vielleicht leichter, seine eigenen Defizite und auch Grenzen als Erwachsener -gerade wenn die Kommentare aus dem Umfeld kommen- zu akzeptieren, sich auf den eigenen Weg zu konzentrieren und auf das bereits Erreichte wirklich stolz zu sein. Denn das darf man: Auch ein “Alle meine Entchen” kann schon ganz schön anspruchsvoll sein.
Ich lehne Perfektion ganz und gar nicht ab- aber die ganzen Profis, die ihr Leben dem Cello widmen (und widmen können!), sind nicht mein Maßstab. Sie haben keinen “Brotjob”, sind vielleicht nicht im Familienalltag eingebunden, und haben völlig andere Verpflichtungen als ich. Mein Leben besteht (manchmal leider, manchmal GottSeiDank) aus mehr als Cellospielen. Ich verstehe sie wie den Nordstern: Ich werde sie nie erreichen, aber sie geben eine Richtung vor, “da geht es lang”. Ich folge der Richtung, und ich werde vielleicht auf meinem Weg über Dinge stolpern und mit körperlichen/geistigen/zeitlichen Grenzen kämpfen müssen, die sie vielleicht nicht in diesem Maße überwinden mussten. Dafür müssen Profis das spielen, was im Spielplan steht, und genau das auch stundenlang üben, bis sie es perfekt können. Und wenn es “Zwölftonmusik mit unharmonischen Vierfingerakkordgriffwechseln in der Daumenlage” ist, obwohl sie vielleicht lieber frühbarocke Kammermusik spielen würden oder ihr Herz an Haydn verloren haben. Und ganz ehrlich: Dieser tägliche, stundenlange Zwang zu bestimmter Musik wäre für mich die Höchststrafe. 😉
Liebe Julia, vielen Dank für Deinen Kommentar!
Ja, Du sprichst etwas an, was man in der Situation, wo man etwas beginnt, wohl zwangsläufig zu meistern hat. Diese ganzen Kommentare nach dem Motto “was willst Du denn schon in Deinem Alter damit noch erreichen” können echt zermürbend sein. Andererseits zeugen diese Kommentare doch nur davon dass diese Menschen von dem Metier, in das man sich begibt, überhaupt keine Ahnung haben. Hätten sie es selbst einmal begonnen, dann würden sie wissen, was einem das bringen kann. Und dann könnten sie es auch anerkennen. Und ich selbst mache auch Dinge (also Dinge, die nicht mit dem Musizieren zusammenhängen) höchst unprofessionell und habe dabei größtes Vergnügen.
herzlichst, Felix Seiffert
Lieber Felix,
ich glaube, es ist nicht nur “Unwissenheit”, sondern auch manchmal Neid und “die eigene Angst”. Denn wer sich als Erwachsener auf so eine Instrumentenreise begibt, muss “kämpfen”. Als Erwachsene sind wir gewohnt, die Dinge “zu können”. Fahrradfahren, der Führerschein, Schwimmen, Kopfrechnen, Lesen, Schreiben….die Alltagsfähigkeiten sind so “drin”, dass wir darüber nicht mehr nachdenken. Wir “können” das einfach (und erwarten das von Anderen auch). Die Berufsausbildung/Studium etc. ist oft auch schon “durch”, der Alltag geht seinen geregelten Gang, und man versucht, alle Pflichten unter einen Hut zu kriegen und die Restfreizeit wird gesellschaftskonform mit “entspannendem Medienkonsum” gestaltet.
Da gibt es dann manchmal völliges Unverständnis, warum man sich das mühselige Lernen eines Instrumentes “antut”. Die CD spielt doch auch Musik… Und man muss sich von t.w. jüngeren Lehreren “belehren” lassen, quält sich herum, und muss damit klarkommen, dass jüngere Schüler schneller und weiter sind. Als Erwachsener wieder etwas “bei Null” anfangen erfordert Mut und ein Bisschen “Ausbrechen aus dem Schema”. Man hat das Spielen als Anfänger “nicht im Griff”, man kann vielleicht scheitern. Und das sind wir als Erwachsene nicht gewohnt, bzw. aus dem “ich spiele (noch) schlecht” wird schnell ein (gedachtes) “ich BIN schlecht”. Damit muss man klarkommen- und eben nicht “endproduktorientiert” agieren, so wie wir es als Erwachsene oft tun: Alles muss einen “Sinn” haben, Zeit/Aufwand-optimiert sein, “richtig” sein, “gut” sein, “sonst kann man es ja gleich lassen”. “Spiel” ist etwas “für Kinder”. Und viele Erwachsene haben das Leben im Moment, das Aushalten des Scheiterns und der Imperfektion, das unermüdliche “Immer-wieder-probieren” verlernt, weil es im Alltag abtrainiert wird und auch im Hinblick auf die Verantwortung, die wir im Alltag in verschiedenen Lebensbereichen tragen, tatsächlich problematisch sein kann.
Und dann “bricht jemand aus”, und fängt “völlig verrückt” so ein Instrument bei Null an. Ich glaube, viele Menschen haben geheime Träume, die sie sich manchmal nicht trauen zu verwirklichen- und dann sehen sie, dass jemand anderes das tut. Manch einer lässt sich vielleicht anstecken, und manch einer kanalisiert seinen Neid vielleicht im “Madigmachen”.
Liebe Julia,
definitiv kann man mit diesen ganzen üblen Dingen konfrontiert sein. Menschen neiden es einem, machen es einem madig.
Ich kenne aber auch das ganz andere Erlebnis: Wenn zum Beispiel mehrere Menschen zusammen kommen und auf einem ähnlichen Stand sind. Und dann musizieren sie gemeinsam. Eventuell schaffen sie es zum ersten mal dass ein vierstimmiges Stück durch ihr eigenes Tun zum Klingen kommt. Und was dann für eine gemeinsame Freude aufkommt, das ist manchmal phänomenal. Natürlich nicht perfekt, natürlich kann man es überall auf YouTube besser hören, aber alleine die Tatsache, dass man es selbst macht, dass man dabei ist wie es entsteht, das kann eine solche Wucht an Freude haben, dass ich die nie mehr missen möchte. In unseren Workshops haben wir manchmal solche Momente, vielleicht magische Momente.
Und dann sage ich mir einfach: Wer es erleben will, darf es machen, auch wenn es andere Meinungen dazu gibt.
einen herzlichen Gruß,
Felix
Ich kann den Ausführungen von Felix nur voll und ganz zustimmen. Ich selbst habe im zarten Alter von 65 Jahren (!) begonnen, ein Streichinstrument zu erlernen. Meine Wahl fiel zwar auf die Violine, doch das macht im Hinblick auf die aktuelle Blog-Thematik keinen Unterschied. Neben der Freude an Musik im allgemeinen, speziell aber am eigenen Musizieren, gab es noch eine zweite Intention, die mich in diesem fortgeschrittenen Alter zum Erlernen des Geigenspiels ermutigt hat: Musizieren wirkt – das ist wissenschaftlich erwiesen – den Alterungsprozessen im Gehirn entgegen.
Doch zurück zu meinen Erfahrungen mit dem Geigenspiel im Alter.
Zur Wahrheit gehört, daß die Sache kein Selbstläufer ist. Es ist alles sehr schwierig: Man ist mit Arm- und Fingerbewegungen konfrontiert, die man ein Leben lang nicht gemacht hat; hinzu kommt, daß auch die Koordination von rechtem und linkem Arm, die jeweils ganz unterschiedliche Dinge zu tun haben, eine völlig neue Herausforderung darstellt. Und trotzdem macht es mir jedesmal große Freude, das Instrument in die Hand zu nehmen und zu Musizieren, egal wie unvollkommen es sein mag. Natürlich gibt es auch Erfolgserlebnisse, aber sie lassen bisweilen auf sich warten. Viel Geduld und Ausdauer sind gefragt.
Aber klar ist: Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Daher wünsche ich allen viel Erfolg, die diesen Versuch, noch im Alter ein so schwieriges Instrument wie Cello oder Geige zu erlernen, einfach wagen. Es lohnt sich.
Lieber Michael,
vielen Dank für Deinen wertvollen Kommentar. Du sprichst da etwas an, was in der Tat im Artikel fehlt. In der Tat ist das so, und das kann ich voll bestätigen, dass die Anforderungen an die Sinne und auch an die Motorik beim Musizieren so umfassend sind, dass man als Mensch innerlich und äußerlich beweglich und jung bleibt. Und darüber gibt es ach wissenschaftliche Studien. Musizieren hält uns Menschen im Alter bei der Stange. Ganz bestimmt.
herzlichen Gruß, Felix
Hallo Felix ,
gerne möchte ich hier meine Erfahrungen zu dem Thema teilen.
Ich habe ja im “schwierigen Alter der Pubertät” angefangen Cello zu spielen unter den üblichen Bedingungen wie Schulstress, andere Hobbies usw.
Dann habe ich mich nach einer Pause von 25 Jahren entschieden als Wiedereinsteigerin mit 46 Jahren erneut Cellounterricht in der örtlichen Musikschule zu nehmen. Ich bin dabei ziemlich schnell wieder ins Spielen bis zum alten Niveau gekommen, aber nun Fortschritte zu machen, alte Gewohnheiten und Bewegungsmuster abzulegen ( z.B. alle Finger auf der Saite liegen zu lassen “Thema Vibrato”) und Koordination li. und re., Schnelligkeit usw. zu erlernen fällt nun als Erwachsene wesentlich schwerer.
So kam mir schon häufig der Gedanke: hättest du doch damals bloß mehr/ besser geübt…
Aber: ich hatte auch Glück, den richtigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg zu finden. Ich konnte mir seitdem fast täglich genug Zeit zum Cellospielen/ -üben nehmen, da meine Kinder schon so selbständig waren, dass sie nicht ständig beobachtet oder “bespaßt” werden mussten und ich weiter in Teilzeit arbeiten konnte. So kann ich seitdem wöchentlich mit Übefortschritten und Spaß zum Unterricht gehen und bin auch schon seit dem 2. Jahr nach Wiederbeginn im Musikschul-Orchester Mitglied. Und auch mit sehr viel Freude bei deinen Workshops:-)
Mein Fazit also: Cellospielen als Erwachsene lohnt sich, wenn man genug Zeit dafür hat und nicht um jede Minute kämpfen muss.
Wenn ich dagegen manchmal nach einem langen und stressigen Arbeitstag nach Hause komme und nur sehr begrenzt Zeit zum Spielen habe oder jemand von der Familie Ansprüche stellt, macht es mir keinen Spaß, das Cello überhaupt in die Hand zu nehmen.
Ich bin gespannt, was andere, wirkliche Cellobeginner als Erwachsene hier schreiben.
Herzliche Grüße
Astrid
P.S. der letzte Blogbeitrag zum Thema Vibrato hat bei mir den Nagel auf den Kopf getroffen: nicht warten, sondern anfangen, was ich leider in meinen Jugendjahren nicht gesagt bekommen hatte!
Liebe Astrid,
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, ich bin da ganz bei Dir. Man muss schon Zeit haben. Andererseits haben viele Erwachsene aber auch eine wesentlich klarere Motivation, jetzt mit dieser Übezeit wirklich etwas für sich zu tun, sich etwas Gutes zu tun. Damit haben zum Beispiel Jugendliche sehr oft ihre Schwierigkeiten.
herzlich, Felix
Lieber Felix,
es ist schön, dass du dieses Thema aufgreifst, denn man fühlt sich schon ein wenig verloren, wenn man spät im Leben ausgerechnet mit einem Streichinstrument beginnt. Und ein wenig habe ich mich selbst (andere haben sich zurückgehalten oder fanden es sogar toll) ein wenig für verrückt erklärt, mit 57 (vor acht Monaten) anzufangen – nicht Cello, sondern Geige zu spielen. Aber wie Michael denke ich, dass die Herausforderungen ähnlich sind wie beim Cello.
Mein Mann (der mit Mitte 40 mit Cello angefangen hatte – er spielt jetzt in 3 Orchestern!) hat mir dann den Online-Kurs geschenkt und das ist ein echter Segen. Auch wenn ich mir manchmal zur Lösung des einen oder anderen Problems wie Bogenspannung, Schulterstütze und natürlich spieltechnisch eine Person als Ansprechpartner wünsche, ist es erstaunlich, wie gut man mit einer gewissen musikalischen Vorbildung (was m.E. die Voraussetzung dafür ist), doch mit solchen Anleitungen und gut ausgewählten Übungen zurechtkommt. Singen für die Intonation und Gestaltung, Klavier für Fingerbeweglichkeit und Tonarten/Harmonien sind für mich sehr hilfreich. Ein Online-Kurs hat eine niedrige Hemmschwelle das Instrument einfach mal auszuprobieren und loszulegen, ermöglicht eine freie Zeiteinteilung, auch Übe-Pausen, was bei Berufstätigkeit enorm wichtig ist. Außerdem habe ich meine ersten Jahre Klavierunterricht in schlechter Erinnerung und diese Art von Stress braucht man in meinem Alter nicht. Denn der eigentliche Sinn, ein neues Instrument in diesem Alter zu lernen sollte v.a. die Freude daran sein, der Gegenpol zum Stress im Beruf und das Meistern neuer, geistiger und körperlicher Herausforderungen, auch wenn man vielleicht keine große Literatur mehr erlernen kann.
Noch ein Wort zum Zusammenspielen – die Erfahrung mit meinem Mann auf dem Cello Mannes oder Klavier begleitet zu werden ist wunderschön, schärft die Sinne + Intonation und hat was mit “Musik machen'” jenseits des Übens zu tun. Über Einspielungen der jeweils anderen Stimmen würde ich mich auch beim Geigenkurs sehr freuen, da man sich dann in Ruhe auf diese Situation vorbereiten kann und Problemstellen besser herausgreifen und gezielt üben könnte.
Liebe Ulrike,
vielen herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ich stimme Dir voll zu bei dem was Du überr die musikalische Vorbildung sagst. Definitiv macht sie die Sache leichter. Das habe ich zum Beispiel als Jugendlicher erlebt, als ich nach 5 Jahren Geigenunterricht auf das Cello umstieg. Aber es geht auch, wenn man mit Musik noch gar nicht viel zu tun hatte, nur eben langsamer. vieles muss dann eben zum ersten mal erfahren werden.
Und ich stimme Dir voll zu. Auch ich wünsche mir schon seit längerem einen Geigenkurs ähnlich dem Intensivkurs Cello, in dem man nicht nur Videotutorials hat, sondern alles auch mit Begleitung spielen kann. Mal sehen wann es entsteht.
herzliche Grüße
Felix Seiffert
Liebes Team, lieber Felix,
vielen Dank für den Blog und das sehr gut gemachte Video. Es zeigt ehrlich, was möglich ist und ist nicht nur von Geschäftsinteressen geprägt.
Hier ein paar Gedanken von meiner Seite:
Zunächst Felix finde ich es ganz toll von Dir, wie Du Dich im Internet und auch bei den Workshops präsentierst. Die Bereitschaft Menschen das Cellospielen zu lernen wirkt für mich ehrlich und nachhaltig.
Ich hatte viele Jahre als Gitarrist ist einer Musikband gespielt und mit ca. 57 Jahren damit aufgehört. Mit 60 Jahren wollte ich nochmals ein neues Musikinstrument erlernen und kam dabei auf das Cello. Keine Bünde, einen Bogen und nur vier Saiten waren zunächst der Unterschied zur Gitarre, sollte ja kein größeres Problem sein es zu lernen, überlegte ich.
Mir gefiel der Klang des Cellos und wie gefühlvoll man damit sich und das Instrument zum Ausdruck bringen kann. Kurzerhand kaufte ich mir zu Weihnachten 2020 ein Cello und im Internet fand ich Deine Webpage zum Thema Cello-Intensivkurs. Ich kaufte mir damals die ersten drei Kurse. Teil vier und fünf gab es noch gar nicht, und begann ich zu spielen. Besonders dann zu spielen, wenn ich Zeit habe und oder auch zu wiederholen, wenn ich es brauchte, war und ist der große Vorteil für mich bei den Intensivkursen.
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass es nicht so einfach war, ohne feste Bünde wie auf der Gitarre den Ton genau zu treffen. Mein Vorteil war allerdings, mein gut geschultes Gehör für Musik. Ich blieb täglich dran um zu üben und mit Deinen tollen mp3 Begleitstimmen in den Kursen, mit denen man sich schon ab Beginn des Kurses begleiten lassen kann, waren sehr motivieren und hielten mich bei der “Stange”. Ich merkte aber auch, wie schwierig das Theme Cellospielen war und mein Respekt vor den vielen ausgezeichneten Cellistinnen und Cellisten der Welt stieg enorm an.Ich merkte dann, dass ich in diese Liege in meinem gereiften Alter nicht mehr kommen würde.
Dies war eine unerwartete Erkenntnis, jedoch die Freude am Üben der Etüden und erlernen der Stücke war und ist immer noch eine Freude. Und der Fortschritt ist nach wie vor da. Wenn ich denke, es ist gerade eine sehr schwierige Phase, bei der ich nicht vorankomme, kommt plötzlich wieder ein Durchbruch, ein mini Quantensprung sozusagen. Neue Gehirnzellen sind entstanden und öffnen meinen Horizont und dies ist in meinem Alter auch sehr positiv. Musik zu spielen im gehobenen Alter wirkt auf Körper, Geist und Seele gleichermaßen positiv.
Mit Freude spiele ich jeden Tag ca. eine Stunde auf meinem Cello. Mittlerweile habe ich auch von meinem Nachbarn, einem Cellobauer, ein sehr schönes Cello erworben und ich gehe gerne damit in den “Flow” des Spielens und “Einsseins” mit mir selbst.
Es kam die Zeit, in denen ich dann in den ersten vier Lagen schon etwas Sicherheit bekam und dachte, das ist nun der Durchbruch. Leider nein, ich wurde eingeholt von den oberen Lagen 5 und 6 und dann kam auch noch der Tenorschlüssel. Die Daumenlage steht noch aus. Ich merkte eine innere Hürde in mir, die ich durch konsequentes Üben beseitigen musste. Ja schön langsam komme ich nun in die höheren Lagen und merke, wie ich auch intuitiv in den höheren Lagen und Noten spielen kann und sicherer werde. Das kommt oft von ganz alleine.
Aktuell bin ich im Intensivkurs auf 4.4 und spiele zusätzlich auch viel mit der Plattform Tomplay. Entscheidend ist für mich, dass ich den Intensivkurs als Stütze habe, den nur über diesen (ich spiele ohne Lehrer vor Ort) komme ich auch wirklich in meinen Techniken weiter und kann mein Können weiter ausbauen.
Mittlerweile konnte ich bereits einige Workshops von Dir und Deinem Team besuchen und spiele seit einiger Zeit auch in einer Balkolk – Tanzgruppe mit. Auch hier war die Herausforderung, dass alle Noten nur im Violinschlüssel vorliegen und ich quasi die Cellonoten im Bassschlüssel auch selber schreiben musste.
Aber auch dies gab mir einige Sicherheiten im Umgang mit den Notenschlüsseln.
Nun spiele ich seit 4 1/2 Jahren mit dem Cello und es ist mir “fast” jeden Tag eine große Freude zu üben und zu spielen. Natürlich kenne ich meine Möglichkeiten, in welcher Liga ich mich noch vorarbeiten kann.
Entscheidend ist der Spaß und die Freude am Spielen alleine und in den Workshops und mit meiner Balfolk-Gruppe.
Vielen Dank Felix und Team nochmals für Euere tollen Blogs, Artikel, Webcasts und Workshops, die Ihr anbietet. Es macht viel Spaß.
Mit besten Grüßen
Heinz
Lieber Heinz, vielen Dank für Deinen äußerst wertschätzenden Kommentar.
Du wirst Lachen, genau das Gleiche motiviert mich, dieses alles hier zu betreiben: Einfach zu sehen, wie Menschen sich weiter entwickeln und Freude an der Sache haben. Meiner ansicht nach ist die Freude am Musizieren überhaupt der Treibstoff, um weiter zu kommen.
Ich wünsch Dir weiterhin viel Erfolg, Freude und auch so etwas wie Erfüllung am Cello
einen herzlichen Gruß,
Felix
Lieber Felix,
ich war vor 7 Jahren tatsächlich Newcomer im Lernen eines Instrumentes, damals war ich 48. Von Beginn an nehme ich Unterricht in der Musikschule und fühle mich dort auch gut aufgehoben. Als ich dein Angebot fand, war das für mich eine wunderbare 2. Säule im Lernen, es wurde insgesamt intensiver. Ich übe, wenn ich nicht unterwegs bin, täglich mindestens 30 min und freue mich darauf. Durch deine Methodik konnte ich das Üben effektiver gestalten. Die Celloplus-Gruppe und die Workshops helfen sehr, ins selbstverständliche Spielen zu kommen. Mittlerweile treffe ich mich mit einem anderen Cellospieler regelmäßig, und wir spielen im Duett. Die größte Herausforderung für mich ist nach wie vor das richtige Hören und dann korrekte Greifen der Töne. Und, wenn es an die Geschwindigkeit geht, wollen meine Finger nicht so schnell wie mein Kopf.
Insgesamt lerne ich beim Spielen sehr viel über mich, und es ist eine ständige Entwicklung und Herausforderung, was Spaß macht. Ich fühle mich jung, wenn ich Cello spiele :-)) Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja,
vielen Dank für diesen Kommentar. Ja, Musizieren hält jung. Das möchte ich auf jeden Fall unterschreiben. Dieses ständige weiter Entwickeln, und zwar egal in welchem Alter kann man sich so gemeinhin gar nicht recht vorstellen. Beim Musizieren ist es aktiv erlebbar. Schön dass es bei Dir so gut weiter geht.
Viel Freude weiterhin am Cello und gutes Gelingen
Felix Seiffert
Ich kann nicht sagen, dass ich von Kindesbeinen an Cello spielen wollte.
Vielmehr ist die Liebe zum Cello spielen bei mir so etwas wie ein Zufallsprodukt.
Eine Freundin von mir ist Geigenbauerin, die ich sehr regelmässig in ihrer Werkstatt besuche und um ihre wundervolle Arbeit beneide.
Sie erzählte mir eines Tages, dass sie einem älteren Herrn ein Cello verkauft habe. Ich hörte mit Erstaunen, dass Cello spielen im Alter noch möglich ist.
Das hat etwas bei mir etwas in Gang gesetzt, dass mich nicht mehr losgelassen hat.
Es folgte eine längere Phase des Überlegens, gefolgt von Leih-Cello und regelmässigem Unterricht, bis mir – welch ein überaus glücklicher Zufall, von einem Freund sein erstes Cello angeboten wurde. Es ist ein 7/8-Cello, so wie ich es brauche, war ausschliesslich in seinem Familienbesitz (Sohn, Enkel) und sein Ton bewegte mich.
Ich bin in diesen 3 Jahren des Lernens durch viele tiefe Täler der Verzweiflung und Verspannung gegangen, habe aber nie daran gedacht, aufzuhören.
Alles war und ist immer noch schwierig für mich, fast täglich spüre ich viele Hürden wie Bogenhaltung, Intonation und… und … und…. – immer auf der Suche nach Leichtigkeit und Spass. Gleichzeitig gibt mir das Cellospiel so vieles an Emotionalität, hat mein Hören, meine Konzentration und meine Merkfähigkeit verbessert.
Schon sehr früh hatte ich den Wunsch und das Ziel, mit anderen zusammen zu spielen, die Freude an der Musik und die Liebe zum Musik machen zu teilen.
Und ich hatte das Glück, zusätzlich zu meinem regelmässigen Unterricht die BogenBalance-Seite zu finden.
Diese Frage: Soll ich oder soll ich nicht an einem Workshop teilnehmen, beschäftigt mich schon seit 1 Jahr.
Deine Beiträge, Felix, waren und sind sehr wertvoll für mich, weil sie mir Mut gemacht haben, mich endlich anzumelden (sobald es möglich ist, für den Beginner, Reimlingen, 21.-23. November).
Nun, auch noch dieser Blogartikel und ich hoffe, dass ich mich bald anmelden kann und noch einen Platz bekomme.
Danke für deine vielen Mutmacher – dieser Blogartikel gehört für mich dazu.
Barbara
Guten TAg Barbara,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ja, es ist schon immer schwer, sich einzuordnen. Und dann traut man sich manchmal nicht so richtig, ins Musizieren zu gehen, insbesondere wenn es mit mehreren Gleichgesinnten ist. Dabei ist gerade diese Erfahrung eine der besten, die man machen kann. Es ist etwas grundlegend Anderes, aber wenn man sich einmal hinein begibt, erschließt es einem erst wirklich die Freude an dem was man macht. So ist das im Orchester. Ich kann Dich nur ermutigen, dies zu tun. Genau aus diesem Grund bieten wir ja auch unsere Beginner Workshops an, weil wir gemerkt haben, dass man ganz anders an das Instrument heran kommt, wenn man eben dies auch erlebt, das gemeinsame Musizieren. Und das möglichst früh.
einen herzlichen Gruß, Felix Seiffert
Ich bin 55 Jahre und habe vor 7 Jahren mit dem Cello begonnen. Seit meinem 7. Lebensjahr spielte ich Trompete. Nun musste ich vom Violinschlüssen zum Bass- bzw Tenorschlüssel wechseln. Das war und ist es noch immer nicht leicht. Aber wue schon im Blog erwähnt, ohne pben geht es nicht. Am Beginn kommt man schnell weiter, die verschiedenen Lagen bzw Vorzeichen kommen dazu. Nun bekomme ich von meinem Lehrerer Stücke zum spielen, Musikschule, da stellt es mir die Haare teilweise auf. Schwere, komplizierte Stücke. Aber, es gefällt mir weil es eine Herausforderung ist. Nur, ich komme eben nun nicht mehr schnell voran. Der Ärger wird dann schnell groß wenn ich zB die Lage nicht genau genug treffe.
Ich habe mir gleich zu Beginn bei einem Meister ein Cello gekauft. Sehr alt, zu einem tollen Preis.
Seit 1 Jahr spiele ich in einem Streichorchester mit. Wir sind 3 Cellis (ich bin fast der Jüngste in diesem Orchester ).
Es macht Freude. Aber hin ubd wieder bin ich auch frustriert – das ist aber bei jedem Instrument so – egal in welchem Alter. Die Perfektion die ich mir oft wünsche, erreiche ich nicht (immer). Das stört oft. Aber wie gesagt, es macht Spaß! Meine Frau (Musiklehrerin) ist begeistert. Meine Kinder (spielen Violine & Gitarre) ebenfalls!
Herzliche Grüße
Hallo Hans Peter,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, es ist schon eine Menge, die mit einem neuen Instrument auf einen zukommt. Respekt vor Deinem Mut und Deinem Durchhaltevermögen.
Bei einer Sache möchte ich Dich zur Geduld ermuntern. Es ist nicht so leicht, sich Grundlagen wirklich fundiert anzueignen. Wenn man schnell schwere Stücke aufbekommt, übersieht man manchmal dass bestimmte Dinge (seien es zum Beispiel die Griffstellungen in bestimmten Lagen) einfach eine gewisse Zeit brauchen um sicher zur Verfügung zu stehen. Und wenn man das vor lauter schweren Stücken nicht mehr an den Grundlagen dran ist, dann kann es schon leicht kommen, dass man in eine etwas frustrierende Lage kommt, wo man meint, einer Sache nicht mehr richtig gewachsen zu sein. In diesem Fall empfehle ich sehr, nebenbei ein kleines Programm zu machen, in dem man Stück für Stück die Grundlagen weiter ausbaut und pflegt. So hat man die beste Möglichkeit, immer weiter voran zu kommen.
einen herzlichen Gruß,
Felix Seiffert
Hallo, ich finde den Artikel sehr motivierend Gerne möchte ich Infos zu Workshops usw.
Herzliche Grüße
Hallo Silke,
vielen Dank für den Kommentar. Für die Workshops haben wir umfangreiche Informationen auf der Webseite links bei den orangenen Buttons. Lesen Sie sich dort einmal durch, da ist alles Wissenswerte dargestellt. Wenn Sie aktuelle Informationen haben möchten, wann welcher Workshop angeboten wird, dann empfehle ich Ihnen den Newsletter zu den Workshops, den Sie hier abonnieren können:
BogenBalance Newsletter
ganz herzliche Grüße Felix Seiffert
Lieber Felix, dass LERNEN auf dem Cello ist für mich eine große Bereicherung. Ich kenne auch meine Grenzen und würde gern schneller LERNEN.
Vor ein paar Jahren besuchte ich meine Freundin (Iwona) und durfte ihr Cello in den Arm nehmen, dann ein paar undefinierte Töne kamen heraus.
Ich habe mich in das Cello verliebt und somit mit dem Unterricht begonnen. Noten aus der Schulzeit(1964 eingeschult) weit weg.
Mit Zuspruch und Übungen komme ich langsam voran. Dann das ERSTE MAL ein Wochenende in Reimlingen, wie aufregend. Mir wurde als Anfängerin Mut gemacht und ich lerne gern weiter. Immer wenn ich etwas NEUES kann, freue ich mich und ich weiß wieviel ich noch zu tun habe.
Etüden üben und üben……. Danke Felix und Team für die vielen guten Möglichkeiten die BogenBalance bietet. Jetzt nach den Ferien geht der Unterricht weiter und ich bin noch gern dabei. Qualität ist für mich auch wichtig.
Freue mich auf den Beginner Workshop im November!
WÜNSCHE EINE GUTE ZEIT
Jutta
Liebe Jutta,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Das schönste ist, dass es stetig weiter und aufwärts geht wenn man nur dran bleibt. Und wenn Du obendrein immer Freude an der Sache hast, dann wird es.
Schön, dass wir uns im Beginner Workshop wieder sehen.
einen herzlichen Gruß,
Felix
Hallo Felix,
vielen Dank für Deinen Blogartikeln. Es gab einige interessante und passende Punkte für mich. Einiges ist bei mir anders. Ich hatte vorher kein Instrument gespielt und konnte auch keine Noten lesen. Eigentlich hatte es schon aufgegeben ein Instrument zu erlernen – nach wenig erfolgreichen Versuchen Schlagzeug oder Gitarre zu üben. Durch einen Film kam ich dann zum Cello. Ich habe mich dann beim Freien Musikzentrum in München für einen Cellokurs angemeldet. Ich war mir sicher dass ich nach den 10 Stunden wieder aufhören werden. Dem war aber nicht so. Ich hatte von Beginn an, dass Gefühl das Cello gehört zu mir. Es fühlte sich von Anfang an richtig an, mit den Cello zu sitzen, es an mir zu haben und zu spielen.
Ich kann dadurch sehr gut abschalten. Ich haben einen technisch-wissenschaftlichen Beruf und das Cello üben erdet mich nach einem Arbeitstag (ich üben meistens Abends wenn Frau und Kind im Bett sind). Das Celloüben ist dann auch anstrengend aber ganz anders als den Tag über. Es ist immer noch manchen etwas mühsam und ich komme nicht so schnell voran wie ich gerne möchte. Vor allem wenn es um den Takt geht oder schnell Passagen vorkommen. Deswegen stresst mich das zusammenspielen noch eher als dass es mir Freude bereitet. Ich war auch schon zweimal bei Workshop von Bogen Balance aber der Funke ist leider nicht so richtig rübergesprungen, weil ich auch dort immer wieder nicht mit kam. Eines meiner Ziele ist es aber schon, es zu lernen mit anderen zusammen zu spielen.
Ich habe mit dem Cello das richtige Instrument für mich gefunden. Ich wollte sonst immer ein Instrument spielen können aber nicht üben. Beim Cello hat mir das Üben von Anhang an Freude bereitet – auch als ich am Anfang nur die leeren Seiten gestrichen habe, ohne die linke Hand zu benutzen. Auch wenn mich das Üben manchmal nervt, kommt Aufhören aber nicht in Frage! Es ist einfach ein wunderbares Instrument und damit schöne, beruhigende, energische, fröhliche etc Musik selber erzeugen zu können. Es lohnt sich immer dies auszuprobieren und zu erkennen ob es etwas für einen ist. Ich hatte erst nicht damit gerechnet dass es mich derart fesselt.
Freundliche Grüße Ferdinand
Hallo Ferdinand,
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ja, ich kann es mir schon auch gut vorstellen, wie es stressen kann, wenn man mit anderen Mitspielern zusammen spielt. Da soll es auf einmal ein gemeinsames Tempo geben. Und das ist eventuell ganz anders, als so wie man es geübt hat. Da kommt es dann dazu dass man auf einmal keine Zeit mehr hat, auf das Treffen der Töne oder auch die musikalische Gestaltung acht zu geben. Ja, all das ist im Zusammenspiel völlig anders als wenn man sich alleine der Sache widmen kann. Ich kann das schon verstehen.
Vielleicht versuchst Du es einmal mit einer Spielpartnerin oder einem Spielpartner, dass Ihr zuerst ein Stück, das Du gut geübt hast und in dem Du Dich sehr sicher fühlst, zusammen spielt. Da kommt dann nicht so viel auf einmal auf Dich zu. Eventuell ist das eine gute Brücke um ins Zusammenspiel und diese ganz anderen Bedingungen (die Dir leider niemand wegzaubern kann) hinein zu finden.
herzliche Grüße
Felix